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Global Ocean Development ForumOberberger als Experten auf Konferenz in China

3 min
Maik und Catrin Heringer.

Maik und Catrin Heringer sind zum viertägigen Global Ocean Development Forum nach Qingdao gereist.

Das Reichshofer Unternehmen ist auf Künstliche Intelligenz spezialisiert und bringt seine Expertise im Bereich Datenanalyse sein.

Das Reichshofer Unternehmerehepaar Catrin und Maik Heringer spielt nun auch auf der Weltbühne. Bislang war die Firma Heringer Consulting vorwiegend im deutschsprachigen Raum aktiv. Am Samstag sind die beiden aufgebrochen zum Global Ocean Development Forum, das bis einschließlich heute in Qingdao in der chinesischen Provinz Shandong stattfindet, südöstlich von Peking. Das Forum zählt zu den weltweit wichtigsten Konferenzen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Meere.

Auch in der maritimen Forschung und beim Küstenschutz von Bedeutung

Die Gründer und Geschäftsführer werden dort ihr Unternehmen mit annähernd 100 Mitarbeitern präsentieren. Es ist auf datengetriebene Cloud-Lösungen mit Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert und bringt seine Expertise in den Bereichen Datenanalyse und digitale Infrastruktur in den internationalen Austausch ein – Themen, die zunehmend auch in der maritimen Forschung und beim Küstenschutz von Bedeutung sind.

„Die Ozeane sind ein globales Ökosystem. Um sie zu schützen, braucht es internationale Zusammenarbeit und digitale Lösungen, die Daten vernetzen und nutzbar machen“, sagt Geschäftsführer Maik Heringer. Sein Ziel sei es, die Rolle deutschen IT-Know-Hows im internationalen Kontext zu stärken. Wichtig ist ihm neben dem Kontakt zu Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern aus aller Welt auch die Möglichkeit, neue Partnerschaften zwischen Europa und Asien zu knüpfen. Für die Region sei die Teilnahme ein starkes Signal: „Unternehmen aus NRW tragen aktiv zu global relevanten Zukunftsthemen bei.“

Daten müssen zusammengeführt werden

Catrin Heringer bringt die Kernkompetenz der Firma auf den Punkt: „Wir helfen Unternehmen, dass sie verwertbare Informationen aus ihren Daten bekommen und auch dabei, dass sie ihre Datenbanken in die Cloud bekommen.“ Als Informatiker hat sich ihr Mann bereits vor seinem Studium intensiv mit Datenbanken beschäftigt: „Das Problem ist häufig, dass die Daten verteilt liegen und zusammengeführt werden müssen, um verwertbare Informationen liefern zu können.“

Spannend sei dabei der Einsatz von KI, etwa bei der Auswertung von Maschinendaten. Eine Extrapolation der gemessenen Werte in die Zukunft liefere bereits frühzeitig Informationen über den bevorstehenden Ausfall einer Baugruppe und verringere auf diese Weise Stillstandszeiten. Seine Frau nennt ein anderes Beispiel für den Einsatz von KI-Technologie: So hatte ein weltweit tätiges Eisenbahninfrastrukturunternehmen das Problem, für die Inventur zigtausende Bahnschwellen zu erfassen. Bislang wurden die Schwellen langwierig von Mitarbeitern einzeln gezählt – mit einer sehr hohen Fehlerquote, die zu kostspieligen Fehlkalkulationen bei Bauprojekten führte. Nun übernimmt eine von Heringer entwickelte und speziell trainierte KI diese Aufgabe anhand von Drohnenfotos und liefert innerhalb kürzester Zeit korrekte Ergebnisse.

Hafenlogistik durch den Einsatz von KI verbessern

Der 50-Jährige erläutert, dass die Anwendungsfelder von KI praktisch unerschöpflich sind und die Datenquellen nahezu egal: „Wir sind spezialisiert auf die Aufbereitung von Daten. Die Fachkompetenz zu einer aussagekräftigen Analyse steuern die Unternehmen bei.“ In der chinesischen Küstenstadt geht es etwa auch darum, die Hafenlogistik durch den Einsatz von KI zu verbessern und dadurch Kohlendioxidemissionen zu verringern. Das betreffe beispielsweise die Steuerung der Containeranlieferung, eine Optimierung der Lagerlogistik wie auch die Routenfindung für die Anfahrt der Schiffe in Abhängigkeit von den jeweiligen Meeresströmungen.

Das Paar ist nicht nur gespannt auf die Konferenz, sondern auch auf die Stadt. Catrin Heringer weist darauf hin, dass die Gegend vor dem Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie war. Die Mutter einer Kölner Freundin sei dort aufgewachsen und habe ihr Fotos von der gut erhaltenen Innenstadt gezeigt: „Das sieht aus wie in Gummersbach, und einen Weihnachtsmarkt gibt es auch.“