Der Beschluss fiel nach lebhafter Debatte im Reichshofer Gemeinderat mit Blick auf den Start der Gesamtschule in Wiehl-Bielstein.
Reichshofer BeschlussSpezialverkehr für Wiehler Schüler läuft aus

In einigen Jahren werden Schülerinnen und Schüler aus Wiehl, die die Gesamtschule Reichshof-Eckenhagen besuchen wollen, ihren Schulweg selbst oganisieren müssen.
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Mit Beginn des nächsten Schuljahres nimmt in Wiehl-Bielstein eine neue Gesamtschule den Betrieb auf. Das wird Auswirkungen auf mehrere umliegende Kommunen haben, darunter ach auf Reichshof.
Dort hat der Gemeinderat am Donnerstag nach lebhafter Diskussion mehrheitlich beschlossen, dass der Schülerspezialverkehr, mit dem Reichshof seit Jahren Schulkinder aus Wiehl zur Gesamtschule in Reichshof-Eckenhagen befördert, zum Schuljahr 2032/33 auslaufen wird. Schülerinnen und Schüler aus Wiehl, die danach noch in Eckenhagen die Schulbank drücken möchten, müssen ihren Schulweg dann selbst organisieren und bezahlen. Auf den Reichshofer Schülerspezialverkehr für Einpendler aus Bergneustadt, Drolshagen und Olpe hat der Beschluss keinen Einfluss.
Zurzeit sind 107 Wiehler Schulkinder auf der Gesamtschule in Reichshof
Momentan besuchen 107 Wiehler Schülerinnen und Schüler die fünfzügige Gesamtschule in Reichshof-Eckenhagen. In den letzten fünf Jahren wurden dort stets zwischen zehn und 22 Wiehler Kinder neu aufgenommen. Die Gemeinde Reichshof zahlt momentan rund 160.000 Euro pro Jahr, um diese Kinder an 15 Haltestellen im Wiehler Stadtgebiet abzuholen. Dieser Service läuft aber nun zum Schuljahr 2032/33 aus und kann, weil Wiehl eine eigene Gesamtschule bekommt, auch nicht mehr reaktiviert werden.
Aus heute vorliegenden Daten geht hervor, dass in der Gesamtschule Reichshof die Abhängigkeit von den Anmeldezahlen aus Wiehl in den kommenden Jahren sinken wird, gleich aus zwei Gründen: Erstens wird die Zahl der Reichshofer Viertklässler deutlich steigen: Im Schuljahr 2027/28, schreibt die Verwaltung, werden nach jetzigem Wissensstand 244 Kinder die vier Reichshofer Grundschulen verlassen, das ist der höchst Stand seit Jahren. Und zweitens wird die Zahl der Anträge von Viertklässlern aus Bergneustadt, Drolshagen und Olpe, die auch jetzt schon stark in Eckenhagen vertreten sind, weiter zunehmen. Fazit der Reichshofer Verwaltung: Auch ohne Wiehler Schülerinnen und Schüler werde ein deutlicher Anmeldeüberhang entstehen.
Wie es allerdings ab den frühen 30er Jahren weitergehen wird und wie sich die Anmeldesituation bis dahin darstellen wird, steht in den Sternen. Möglich, dass die Gesamtschule Eckenhagen dann wieder auf einpendelnde Schulkinder aus Wiehl angewiesen sein wird, „um einen Anmeldeüberhang oder har die Fünfzügigkeit“ sicherstellen zu können. Deshalb plädierten unter anderem FWO und SPD dafür, den Schülerspezialverkehr nicht schon jetzt ein für alle Male zum Schuljahr 2032/33 auslaufen zu lassen, um sich auch in Zukunft die Tür offenzuhalten, Wiehler Einpendler auf Reichshofer Kosten nach Reichshof zu holen, um so dort, falls es nötig sein sollte, die Gesamtschule zu stärken.
Welche Schüler an der Gesamtschule aufgenommen werden, entscheidet die Schulleitung – unter Anwendung bestimmter vorgegebener Aufnahmekriterien.

