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Joker-RolleFußballer Sinan Karweina aus Reichshof muss beim FC Luzern geduldig sein

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Fußballer Sinan Karweina streckt die Arme jubelnd in die Höhe.

Derzeit muss sich Fußballer Sinan Karweina (26) aus Reichshof-Eckenhagen beim FC Luzern in der Schweiz in Geduld üben.

Zum Saisonstart in der Schweizer Super League musste der Reichshofer Fußballer bis zur 82. Minute warten, ehe er als Joker eingesetzt wurde.

Sinan Karweina hat in seiner Fußball-Karriere bereits einige Höhen und Tiefen erlebt. Derzeit muss sich der 26-Jährige aus Reichshof-Eckenhagen beim FC Luzern in Geduld üben. Denn zum Saisonstart in der Schweizer Super League musste Karweina bis zur 82. Minute warten, ehe er als Joker für Entlastung sorgen und mit dazu beitragen sollte, die knappe 3:2-Führung im Auswärtsspiel beim Grashopper Club Zürich über die Zeit zu bringen. Das gelang, sodass Luzern mit einem Auftakterfolg startete.

Dass Sinan Karweina mehr als in der Schlussphase zum Einsatz kommen will, versteht sich von selbst. „Ich bin körperlich topfit und versuche, über gute Trainingsleistungen und über die Einsätze im Spiel meine Bestform zu erreichen“, erklärt er. Nach der erfolgreichsten Saison seiner Laufbahn in der österreichischen Bundesliga 2023/2024 bei Austria Klagenfurt wechselte der 26-Jährige, der beim TuS Reichshof mit dem Fußballspielen begann, nach Luzern. Beim neuen Club erwischte er einen guten Start, war auf Anhieb Stammspieler – bis er sich im Herbst 2024 verletzte.

In der Rückrunde blieb es für Sinan Karweina eher bei Kurz-Einsätzen

Zwar kehrte Karweina nach knapp vier Monaten zur Winter-Vorbereitung zurück und spulte das komplette Programm ab, doch in der Rückrunde blieb es in aller Regel bei Kurz-Einsätzen. Zu wenig für den ehrgeizigen Offensivspieler, der nur noch zweimal in der Startelf stand. „Natürlich war ich am Anfang noch nicht ganz der Alte, aber körperlich in einer top Verfassung. Daher hatte ich mir noch mehr Spielpraxis erhofft, um wieder richtig in die Spur zu kommen“, sagt er rückblickend auf eine für ihn schwierige Phase.

Auch für die Mannschaft lief es im Endspurt nicht wunschgemäß. Schaffte es der FC Luzern zunächst unter die besten Sechs und qualifizierte sich damit für die Meisterrunde, verlor man in der entscheidenden Phase zunächst den Faden und dann das ausgegebene Ziel von Europa aus den Augen. Am Ende stand nach fünf Spielen ohne Sieg der sechste Platz zu Buche – und für Karweina eine Premieren-Saison in der Schweiz mit 19 Einsätzen sowie drei Toren in 38 Spielen, von denen er einige verletzt verpasst hatte. So oder so: Keine Bilanz, die ihn zufrieden stimmt. Eine Spielzeit mit mehr Tiefen als Höhen.

Besuch bei der Meisterfeier von Tim Nowak mit dem BSV Bielstein

Die Sommerpause nutzte er, um im Urlaub mit seiner Freundin sowie bei einem Kurz-Trip mit seinen Jugend-Kumpels beim TuS Reichshof und beim FV Wiehl – Bjarne Riske und Tim Nowak – den Kopf freizubekommen. Auch bei der Meisterfeier von Tim Nowak mit dem BSV Bielstein, gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Kreisliga A, war Karweina vor Ort und freute sich mit seinem Kumpel.

Nun startete die neue Saison für den FC Luzern mit einem Auswärtssieg über Rekordmeister Grasshopper Club Zürich. „Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht, aber im Endeffekt gewonnen und das zählt“, sagt Karweina, der erst in den letzten Minuten mitwirkte. Persönlich kein Einstand nach Maß, doch abfinden will sich der Reichshofer mit dieser Situation nicht. „Egal, wie viele Minuten ich bekomme, ich werde in jeder Aktion alles geben und versuchen, meine Stärken einzusetzen – ob im Spiel oder im Training. So will ich mich wieder zurück in die Mannschaft spielen, damit ich das Team auf dem Platz unterstützen kann“, betont Karweina und fügt an: „Ich will meine Qualität in Tore und Vorlagen ummünzen, das ist meine Aufgabe. Wenn meine Zeit kommt, will ich mit Überzeugung auftreten und abliefern.“

Er habe in seiner Karriere schon oft bewiesen, dass er sich zurückkämpfen könne. „Ich bin niemand, der bei Problemen wegläuft“, stellt Karweina klar. Noch bis zum Sommer läuft sein Vertrag in Luzern. Sein Ziel sei es, fit zu bleiben und der Mannschaft mit seiner Erfahrung zu helfen. „Wir haben ein junges, hungriges Team, das angreifen und die Fans begeistern will. Damit wollen wir beim Heimspiel gegen den FC Zürich beginnen. Und dazu möchte auch ich auf dem Platz beitragen“, sagt der 26-Jährige abschließend.