Per App durch die MarktstadtSo funktioniert die „DigiWalk“-Tour durch Waldbröl

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„Altstadt“ heißt die Wissensstation am Bitzenweg, die Theo Schüller jetzt für den „DigiWalk“ durch Waldbröl digital erfasst hat.

„Altstadt“ heißt die Wissensstation am Bitzenweg, die Theo Schüller jetzt für den „DigiWalk“ durch Waldbröl digital erfasst hat.

Waldbröl – Theo Schüller zückt das Handy. Zwischen St. Michaels schmuckem Pfarrhaus und dem Zuccalmaglio-Glockenspiel liegen in Waldbröls Mitte nur wenige Schritte, auf dem Taschentelefon aber ist das klingende Denkmal nur ein Tippen mit der Fingerkuppe entfernt: „DigiWalk“ heißt die Anwendung, die Stadtrundgänge auf den Smartphone-Bildschirm bringt und dazu einlädt, sich im Realen auf den Weg zu machen.

Im vergangenen November hat Theo Schüller, Geschäftsführer der „Wir für Waldbröl“-GmbH, damit begonnen, Marktstädter Sehenswürdigkeiten zu erfassen, die App mit Fotos zu füttern und damit eine Tour durch die Stadt und einige ihrer Ortschaften zu entwerfen. Jetzt ist er vorerst fertig. Und nicht nur zu alten Orten geht es, sondern ebenso zu neuen, etwa der Sternwarte in Schnörringen.

„DigiWalk“-Tour durch Waldbröl: 27 Stationen

„Diese App hat mich sofort begeistert“, erinnert sich Schüller an den Moment, als er in Wiehl den „DigiWalk“ kennengelernt hat. Dort hat die Stadt im Juni vergangenen Jahres zum 50-jährigen Bestehen eine Tour mit 14 Orten virtuell eingerichtet. In Waldbröl orientiert sich diese an den 27 Wissenstationen, die seit dem Spätsommer 2020 tief in die Stadthistorie blicken lassen. Geschrieben hat die Texte der Historiker Dr. Albrecht Brendler, jetzt leiten sie Waldbröls Gäste auch per Handy durch die Stadt, sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto und dem Fahrrad. „Und das geht nicht nur rein visuell“, erklärt Schüller. An Menschen, die etwa eine Sehbehinderung haben oder die unterwegs einfach nicht schmökern wollen, ist ebenfalls gedacht: „Man kann sich die Tour auch per Audio laut vorlesen oder sich für andere lautlos über Kopfhörer leiten lassen.“ Aktiviert ist diese Funktion noch nicht, gerade sucht Schüller nach der passenden Stimme dafür. Und wer das gedruckte Wort schätzt, der bekommt im Büro von „Wir für Waldbröl“ alles zwischen zwei Buchdeckeln: „Waldbröl erleben“ heißt das Papierwerk (Preis: 14,50 Euro).

Die Anwendung „DigiWalk“ indes, die aus den bekannten Online-Stores heruntergeladen werden kann, ist übrigens kostenlos. Und bisher sind Wiehl und Waldbröl in Oberberg die einzigen Kommunen, die diesen Service anbieten. Der ist leicht zu bedienen und funktioniert über die GPS-Ortung, die bei den meisten Smartphones ohnehin immer aktiv ist.

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Wer möchte, der kann einzelne Sehenswürdigkeiten anwählen und dann ansteuern und sich von einem Ort zum nächsten führen lassen. „Natürlich kann an jeder Station auch der gesamte Rundgang gestartet werden“, erklärt Theo Schüller. Zwei Stunden hat er für die gesamte Strecke mit ihren 27 Geschichtsstationen und Denkmaltafeln berechnet.

Beendet sei seine Arbeit aber noch lange nicht, betont der „Wir für Waldbröl“-Geschäftsführer. Denn: Auch Filme lassen sich ins Programm speisen. So lässt die Stadt Wiehl ihren Bürgermeister Ulrich Stücker darin ein paar Grußworte sprechen. Theo Schüller plant Ähnliches, auch möchte er die Wanderwege und die „Bergischen Streifzüge“ in die App bringen, den Nutscheid-Höhenzug darin begehbar machen oder auch den Naturerlebnispark Panarbora als Attraktion aufnehmen.

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