VfL GummersbachHaller nach elf Monaten wieder zurück – Debüt gegen Ex-Verein

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Nach seiner elfmonatigen Verletzungspause ist bei VfL-Mittelmann Robin Haller noch weiter Geduld gefragt.

Nach seiner elfmonatigen Verletzungspause ist bei VfL-Mittelmann Robin Haller noch weiter Geduld gefragt.

Gummersbach – Als der VfL Gummersbach Ende November 2019 bei der SG BBM Bietigheim antrat, hatte Mittelmann Robin Haller seinen letzten längeren Einsatz im Trikot des VfL Gummersbach. Schon gegen seinen Ex-Verein spielte der Mittelmann unter starken Schmerzen und ließ sich im Januar am Knie operieren. Erst elf Monate später steht der 34-Jährige wieder im Kader und feierte beim Spiel in Wilhelmshaven am 8. Dezember die ersten Einsatzminuten, denen am vergangenen Sonntag beim HC Elbflorenz der nächste Einsatz folgte. Heute geht es um 18 Uhr wieder gegen Bietigheim – den Verein, für den Robin Haller zwölf Jahre lang gespielt hat.

Es gehe ihm verhältnismäßig gut, sagt der VfL-Handballer. Mit den Schmerzen im Knie lerne man umzugehen und die Behandlung mit Hyaluronsäure im Oktober habe noch einmal für eine deutliche Verbesserung gesorgt. Haller laboriert an einem Knorpelschaden im Knie. Nachdem er im September noch sehr eingeschränkt an den Übungseinheiten teilnehmen konnte, kann er seit November auch wieder im Vollkontakt trainieren.

Unzufrieden mit seinem Auftreten

„Das Training und die Krafteinheiten helfen mir sehr“, sagt der 34-Jährige. Doch nach der langen Pause sei er noch nicht da, wo er einmal gewesen sei. Trainer Gudjon Valur Sigurdsson habe ihn langsam herangeführt und ihn nie unter Druck gesetzt, berichtet Haller.

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Trotz dieses Wissens, dass es nach einer so langen Verletzung Geduld braucht, ist er sehr unzufrieden mit seinem Auftreten gegen Elbflorenz. „Ein Stürmerfoul oder Schritte dürfen mir nicht passieren – Verletzung hin oder her“, sagt er selbstkritisch. Da habe er bei sich eine gewisse Ruhe vermisst. Und darüber ärgere er sich. Motivierender ist da der Blick auf die Tabelle: Mit 18:2 Punkten führt der VfL Gummersbach die Zweite Handball-Liga an. Erfolg macht natürlich viele Dinge einfacher, oder wie es der 34-Jährige sagt: Auf dem Platz an der Sonne macht das Arbeiten viel mehr Spaß. „Ich möchte ein Mosaiksteinchen sein und etwas zum Erfolg beisteuern“, beschreibt der Mittelmann seine Rolle. „Ich will zeigen, warum ich beim VfL bin.“

Erfolgsrezepte der bisher „vernünftigen Runde“

Der VfL Gummersbach zeige bisher sehr viel Konstanz in der Abwehr im Zusammenspiel mit den Torhütern, dazu komme mehr Druck nach vorne mit oft leichten Toren, nennt Haller die Erfolgsrezepte der bisher „vernünftigen Runde“. Bei all dem sei aber zu bedenken, dass bisher nur ein Teil der Liga geschafft sei. Jede Mannschaft habe 36 Spieltage zu absolvieren. Läuft alles glatt, stehen nach der Winterpause ab Februar für den VfL noch 23 Spieltage in fünf Monaten an – und da sei es wichtig, dass alle Spieler verletzungsfrei blieben. „Wir versuchen, die Corona-Pandemie nicht an uns heranzulassen, sondern konzentrieren uns auf unseren Job“, sagt Haller. Jeder einzelne habe die Verantwortung für sich, seine Familie und den Verein.

Wie sehr die Pandemie Einfluss nehmen kann, hat sich in Bietigheim gezeigt, wo die Mannschaft über Wochen kaum spielen konnte. „Sie hatten Probleme überhaupt ein Mannschaftstraining absolvieren zu können“, berichtet Haller, der nach den ganzen Jahren dort noch viele Kontakte hat. „Es sind noch einige Spieler im Kader, mit denen ich zusammengespielt habe.“

Damit sei das Spiel gegen Bietigheim nach wie vor schon ein besonderes: „Rational gesehen, geht es nur um zwei Punkte. Emotional gesehen geht es aber für mich gegen eine Mannschaft, die ich gut kenne“, sagt der VfL-Handballer vor der heutigen Partie.

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