Vom Pastor zum FilmemacherBergneustädter erzählt Geschichten aus dem Leben

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Vom Pastor wurde Thomas Meyerhöfer zum Filmemacher.

Vom Pastor wurde Thomas Meyerhöfer zum Filmemacher.

Wiedenest – Es sind ungemein persönliche Geschichten, die die Menschen dem Wiedenester Filmemacher Thomas Meyerhöfer erzählen. Geschichten, die sie bewegen, die mit den Höhen, Tiefen und Brüchen des Lebens zu tun haben und immer auch irgendwie mit Gott. Der Youtube-Kanal, auf dem die rund 40-minütigen Filme zu sehen sind, heißt „Superfromm“. Mehr als 100 Folgen über Alltagshelden gibt es mittlerweile, jeden Montag wird eine neue veröffentlicht, finanziert wird das Projekt über Spenden.

Dass Thomas Meyerhöfer vom Pastor zum Filmemacher wurde, hat auch etwas mit einem Bruch in seinem Leben zu tun. „Ich habe mich damals gefragt, wie es nun weitergehen soll. 25 Jahre war ich als Jugendpastor europaweit in freikirchlichen Gemeinden unterwegs, dann wurde ich durch Krankheit ausgebremst.“ Der Bergneustädter fand schließlich zum Film. „Ich habe mir das Handwerk weitgehend selbst beigebracht, ab und zu frage ich Freunde, ob sie mir helfen können“, erläutert Meyerhöfer.

Therapeutische Wirkung

Inzwischen wird er von Menschen, in der Regel zwischen 30 und 65 Jahre alt, angefragt, die gerne ihre Geschichte erzählen möchten. Denn der Dialog mit dem Filmemacher über Themen, die „so bunt wie das Leben“ sind, hat fast therapeutische Wirkung. „Wir sprechen nicht nur über die schweren Dinge des Lebens, sondern oft auch über Schönes. Das Reden hilft oft, Dinge einzuordnen und damit abzuschließen.“ Das Vertrauen, sich vor der Kamera zu öffnen, finden die Gesprächspartner auch dadurch, dass Thomas Meyerhöfer von sich erzählt, sich selbst dadurch verletzlich macht. „Ich interessiere mich sehr für die Menschen, leide durchaus manchmal mit, spreche aber auch von meinen Erfahrungen. Die Gespräche sollen auf Augenhöhe stattfinden“, erklärt er.

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Den fertigen Film dürfen die Interviewten zum Schluss sehen, um zu sagen, ob sie mit allem einverstanden sind. Wenn nicht, wird neu geschnitten. Ein bisschen lenkt Thomas Meyerhöfer das Gespräch, in sehr seltenen Fällen musste er auch schon mal schützend eingreifen. „Ich möchte, dass die Menschen ganz bei sich bleiben und nicht ins Abwerten abdriften.“ Der Wiedenester bewundert den Mut der Menschen, die sich vor seine Kamera setzen und kann sich sehr daran freuen, wenn er hinterher hört, dass die Gespräche den Interviewten ein Stück weitergebracht haben. Zu sehen sind die Filme über den „LifeHouseChannel“ auf Youtube.

Wer mal in die Zeitung gehört: Thomas Meyerhöfer meint, Pastor Harry Löwen aus Bernberg.

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