Langer Atem benötigtWaldbröler Bürgermeisterin über die anstehenden Projekte

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Larissa Weber (Bürgermeisterin Waldbröl, links) zum Bau des Rollsportparks an der Klus.

Larissa Weber (Bürgermeisterin Waldbröl, links) zum Bau des Rollsportparks an der Klus.

Waldbröl – Larissa Weber lenkt als erste hauptamtliche Bürgermeisterin seit der Kommunalwahl 2020 die Geschicke der Marktstadt Waldbröl. Sie freut sich auf neue Bauvorhaben.

Jüngst haben Sie erfahren, dass der Rollsportpark und die Kleinfeldanlage in Eichen doch gebaut werden können. Mit Blick auf die Jugend: An welcher Stelle wird in diesem Jahr noch etwas getan?

Weber: Die Sportstätte neben dem Stadion am Promenadenweg soll 2022 fertiggestellt werden. Dort entstehen für die Jugend ein Beachplatz für Beachvolleyball und Beachhandball, eine Outdoorfitness-Kombination, unter anderem für das Calisthenics-Training, ein Street-Basketballfeld, eine überdachte Aufenthaltsmöglichkeit, eine Grillfläche und vieles mehr.

Der Merkur-Komplex ist ja nun Geschichte. Welches Projekt nimmt als nächstes seinen Anfang in diesem Jahr?

Die Gestaltung des Marktplatzes und der neuen Markthalle. Der Platz soll sich zu einem Schwerpunkt für das Marktgeschehen, für Kultur und soziokulturelle Begegnungen entwickeln und mit einer vielseitig nutzbaren Halle aufgewertet werden. Diese ist als Forum mit Doppelbühne – in der Halle und zum Markt – vorgesehen, sodass regional wirksame Veranstaltungen möglich werden. In der Halle ist ein Zentrum geplant, das auch dem Markt dient und Vereinen Raum bietet. Zudem ist ein Besucherzentrum mit Tourist-Info, Gastronomie und interaktiven Ausstellungselementen zur Marktgeschichte und zum Schriftsteller und Volksliedforscher Anton Wilhelm von Zuccalmaglio vorgesehen.

Der Stadtrat hat sich auf Ihre Initiative hin für eine geringere Gewerbesteuer ausgesprochen: Wo können Industrie und Gewerbe wachsen?

Die Ausweisung neuer Flächen bringen wir in diesem Jahr zum Abschluss, sodass wir Ende des Jahres mit der Vermarktung beginnen können. Seit Beginn meiner Amtszeit führe ich Gespräche mit Interessenten und werde im April an einer Messe in Düsseldorf teilnehmen, um für unser Gebiet zu werben.

Welches Projekt in der Stadt wird Ihnen wohl die meiste Ausdauer abverlangen?

Für die meisten unserer Projekte brauche ich wohl einen langen Atem. Da wir noch am Anfang unseres Vorhabens „Markthalle und Marktplatz“ stehen, werde ich wahrscheinlich da die meiste Ausdauer benötigen.

Wie geht’s weiter mit den sogenannten Systemsprengern?

Die „Systemsprenger“, die wir in Hermesdorf hatten, wurden an unterschiedlichen Orten untergebracht. Die Lösung liegt in der Zusammenarbeit mit der Polizei, den Betreuern dieser Menschen, den Amtsrichtern, dem Kreis, Haus Segenborn, dem Klinikum. Ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen, eine Balance für unsere Stadt zu finden. Für mich hat der Schutz der Einwohner Priorität.

Was geschieht auf dem Gelände des alten Petz-Marktes?

Dieses Grundstück hat Priorität – ein Thema, das sowohl der Politik als auch mir sicher Freude machen wird. Es gibt bereits Interessenten für dieses Gelände und ich kann es kaum erwarten, diese Ideen mit den Ratsvertretern anzuschauen und zu entscheiden, wer da sein Projekt schließlich umsetzen soll.

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Angenommen, bei den Bauarbeiten für Merkur findet sich ein Koffer mit sechs Millionen Euro darin, die Waldbröl behalten darf. Wofür würden Sie das Geld ausgeben?

Ich weiß, dass ich dafür mehr als sechs Millionen Euro benötige. Es wäre ein toller Anfang, wenn wir die Gewerbe- und die Grundsteuer noch mal senken könnten. Verwenden würde ich das Geld überdies für die Einstellung eines Kümmerers für den Einzelhandel und das kulturelle Leben, für die Neugestaltung des Zuccalmaglio-Platzes und der ganzen Hochstraße.

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