„Wir haben es satt“Landwirte entzünden Mahnfeuer bei Waldbröl

Lesezeit 2 Minuten
Zwischen den Waldbröler Orten Puhl und Happach loderte gestern Abend ein Mahnfeuer der oberbergischen Landwirte.

Zwischen den Waldbröler Orten Puhl und Happach loderte gestern Abend ein Mahnfeuer der oberbergischen Landwirte.

Oberberg – Nicht nur in Berlin, sondern auch an einem Hang zwischen den Waldbröler Orten Happach und Puhl haben Oberbergs Landwirte gestern ihrem Frust und ihrem Unmut über das geplante Agrarpaket Luft gemacht. Am frühen Abend entzündeten sie auf dem Grundstück des Landwirtschaftsbetriebs Overhoff ein Mahnfeuer.

„Unsere Arbeit wird nicht wertgeschätzt“

„Denn wir haben es einfach satt“, betont Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft. So richten der Waldbröler und seine Kollegen nicht nur den Blick auf die Agrarpolitik der Bundesregierung. „Auch hier im Kreis wird die Arbeit, die wir leisten nicht wertgeschätzt oder wenigstens anerkannt.“ Vor allem werde der Naturschutz, den die Landwirte nicht nur unter dem Dach der „Modellregion Landwirtschaft und Naturschutz Bergisches Land“ und damit als Vertragspflicht, sondern auch auf freiwillige Ebene leisten, kaum gewürdigt.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Allein in Oberberg sind Flächen mit einer Größe von etwa 1700 Hektar vertraglich dem Naturschutz zugesichert“, führt Dresbach aus. Das sei landweit die höchste Quote. „Die Leistungen, die wir darüber hinaus zum Beispiel für den Insektenschutz leisten, die sieht aber niemand mehr.“ Hinzu komme die Düngeverordnung, die Landwirten das Leben schwer mache, „obwohl die Wasserwerte in unserer Region tipptopp sind“. Solche Vorgaben führten dazu, dass viele Betriebe längst auf der Kippe stünden.

Während die Oberberger ihr Feuer entzündeten, waren 15 Landwirte zu den Protesten in die Hauptstadt gereist – nicht mit dem Traktor, sondern mit einem Sonderzug oder eigenen Autos, wie Dresbach berichtet.

KStA abonnieren