Fortsetzung im MärzProzess gegen 42-Jähringen Waldbröler fortgesetzt

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Ein Tischmikrofon steht zum Auftakt eines Prozesses im Verhandlungssaal im Amtsgericht neben Plexiglaswänden zum Schutz vor Corona. (Symbolbild)

Waldbröl – Nachdem Richter Carsten Becker den Prozess gegen einen 42-jährigen Waldbröler zweimal wegen dessen Verhandlungsunfähigkeit vertagen musste, zeigte sich der Angeklagte dem Schöffengericht jetzt wesentlich sortierter. Am ersten Verhandlungstag Anfang Januar hatte die Staatsanwaltschaft dem derzeit Inhaftierten rund 60 Straftaten von Körperverletzung über Ladendiebstahl und Sachbeschädigung bis hin zu Bedrohung von Ordnungsbeamten in der Zeit vom Sommer 2019 bis zum Frühjahr 2020 vorgeworfen. Zwei davon nahm Becker jetzt genauer unter die Lupe.

So soll der Beschuldigte einem Mann vor einer Waldbröler Bäckerei eine Kopfnuss verpasst und mit einem Faustschlag ins Gesicht verletzt haben. Der Angeklagte schilderte, dass er sich mit Freunden unterhalten habe und räumte ein, er sei „etwas bekifft“ gewesen. Am Nebentisch habe ein Bekannter gesessen, der betrunken gewesen sei.

Fotos der Verletzungen

Dieser sei plötzlich aufgestanden und habe ihn mit Worten belästigt. Darauf habe er den Mann gepackt, ihn auf seinen Platz zurückgestoßen und gefordert, in Ruhe gelassen zu werden. „Für mich war das eine kleine Sache.“ Als Richter Becker Fotos von den Verletzungen des Mannes zeigte, gab er zu: „Dann war das doch wohl etwas heftiger.“

Im Oktober 2019 soll er zudem einen anderen Mann mit einer Eisenstange bedroht haben. „Das war genau anders herum“, gab der Angeklagte an. Damals sei er ins Nachbarhaus gegangen, um nachzusehen. Zur Vorsicht habe er die Eisenstange mitgenommen. Doch hätten ihm die Bewohner ihm aufgelauert und ihn angegriffen. Da habe er die Stange fallen gelassen und sei geflohen. Mit einem Sprung durch das offene Fenster habe er sich in seine Wohnung gerettet.

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Ein psychiatrischer Gutachter konstatierte, dass der Angeklagte diesmal in einer sehr viel besseren Verfassung sei als an den beiden Terminen zuvor und seine Angaben deutlich konsistenter gewirkt hätten. Der Prozess wird voraussichtlich im März fortgesetzt, um den mutmaßlich Verletzten und ebenso den mutmaßlichen Bedrohten als Zeugen zu hören. (kup)

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