60 glückliche JahreSiegfried und Christa Schulze aus Waldbröl feierten Diamanthochzeit

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Das Jubelpaar im Jahr 1963.

Siegfried und Christa Schulze traten vor 60 Jahren vor den Traualtar.

Die Jubilarin und der Jubilar kannten sich bereits in Kindheitstagen. Noch 60 Jahre nach ihrem Ja-Wort sind sie glücklich verheiratet.

Christa und Siegfried Schulze, beide geboren in der polnischen Niederlausitz an der Lausitzer Neiße, trafen Ende der 1950er Jahre bei einem Bekannten in Berlin aufeinander. „Wir lebten als Kinder nicht so weit auseinander und kannten uns vom Sehen“, erzählte Christa. Siegfried, gelernter Fachwirt, lebte zu dieser Zeit in Wesseling bei Köln. Er lud Christa ein, ihn dort zu besuchen. Die gelernte Fleischereifachverkäuferin entschied sich, nicht nur für ein paar Tage zu bleiben sie blieb für immer. Und drei Jahre später läuteten 1963 die Hochzeitsglocken.

Das Paar vor seinem Haus in Bladersbach.

Glücklich in Bladersbach lebt das Jubelpaar Christa und Siegfried Schulze.

Christa war damals 24, ihr Bräutigam 28 Jahre alt. Der standesamtlichen Trauung in Bergisch Gladbach folgte die kirchliche in Berchtesgaden in Bayern. „Wir haben dort unseren Urlaub verbracht und uns da auch verlobt“, erzählt die heute 84-jährige Jubilarin. 60 Jahre später beging das Jubelpaar im Kreise der Familie und mit vielen Freunden am 28. Juni auch das diamantene Hochzeitsjubiläum.

Ein paar Monate nach der Hochzeit machte die Geburt des ersten Kindes, Tochter Kathrin, im November 1963 das Glück des Paares perfekt. 1968 folgte Sohn Stephan, der aber bereits wenige Monate nach der Geburt verstarb. Als 1971 dann Sohn Thomas das Licht der Welt erblickte, war die Familie vollzählig.

Der Jubilar machte sich in der Landwirtschaft selbstständig

1960 hatte sich Siegfried Schulze zusammen mit einem Freund in der Landwirtschaft selbstständig gemacht. Sie bewirtschaften einen Bauernhof in Gaderoth, dort bauten sie eine Schweinezucht auf. Als die Geschäftspartner getrennte Wege gingen, übernahm Siegfried den Tierbestand. „Der Freund meines Vaters hat den Hof behalten“, erinnert sich derweil Tochter Kathrin.

Mitte der 70er Jahre entschied das Ehepaar, einen eigenen Hof im Ortsteil Bladersbach in Waldbröl aufzubauen. „Ein paar wenige Anwohner bildeten eine Bürgerinitiative, weil sie sich Sorgen wegen der Schweinezucht und eventueller Geruchsbelästigung machten.“ Doch der Großteil der Menschen habe sie willkommen geheißen, die Nachbarschaft viel Hilfe beim Aufbau des neuen Zuhauses geleistet. „Wir sind den Menschen hier bis heute sehr dankbar dafür“, so der 88-Jährige.

Während Siegfried weiterhin die Schweinezucht vorantrieb, war Christa Hausfrau und nahm sie das Organisatorische auf dem Hof in die Hand. 1980 baute sich Siegfried noch ein zweites Standbein auf: Ab 1981 verkaufte er knapp zehn Jahre lang Kachelöfen zum Selbstaufbau. 1993 ging Siegfried aus gesundheitlichen Gründen in Frührente. Die Stallungen des Hofes wurden umgebaut und werden bis heute als Lagerräume vermietet.

Während es die Tochter nach Trier zog, aber regelmäßig für ein paar Tage in der Woche zu ihren Eltern fährt, kommt auch Sohn Thomas, der in einer Wohnfamilie in Oberbantenberg lebt, so oft wie möglich in sein Elternhaus, um Mutter und Vater unter die Arme zu greifen. Der spontanen Feier am diamantenen Hochzeitstag - unter den Gratulanten waren auch Freunde, die seit vielen Jahrzehnten Weggefährten des Paares sind - wird noch ein Essen im engsten Familienkreis folgen.

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