PalliativfördervereinMonika Höfer nimmt Abschied von Waldbröler Ehrenamt

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Eine Dame sitzt im Sessel eines Wohnzimmers.

Ihr Name steht in Waldbröl für den engagierten Einsatz für andere Menschen: Monika Höfer.    

Nicht nur als Bürgermeisterin, sondern in vielen Funktionen hat sich Monika Höfer eingesetzt, besonders im Förderverein zur Hilfe für Palliativpatienten.

27 Jahre lang war sie Mitglied des Vorstandes, später dessen Vorsitzende. „Der Förderverein zur Hilfe für Palliativpatienten am Kreiskrankenhaus Waldbröl war mir immer sehr wichtig“, sagt Monika Höfer, „aber alles hat seine Zeit.“ Sie freue sich, den Vorsitz und die damit verbundenen Aufgaben an ihre bisherige Stellvertreterin Sabine Tillmann weitergeben zu können. „Sie ist genau die Richtige.“

Als Gründungsmitglied erinnert sich die damalige Bürgermeisterin Höfer noch gut an die Anfänge des Vereins im Jahr 1996. „Das Thema Palliativmedizin war noch recht unbekannt. Die damalige evangelische Seelsorgerin Gisela Hundhausen und Professor Lothar Labetzki hatten sich des Themas schon angenommen. Wir haben zunächst viel Öffentlichkeitsarbeit gemacht, um Spenden zu generieren.“

Denkwürdiges Konzert der Bundeswehr in Waldbröl

Dass sich die Frau aus Waldbröl-Hermesdorf für den Aufbau des Vereins engagierte, wurzelt auch in ihrer Familiengeschichte. „Ich habe bei einer Angehörigen erlebt, wie viel Lebensqualität eine gute Palliativversorgung noch einmal schenken kann“, schildert Monika Höfer. Um ein finanzielles Polster zu schaffen, nahm sie, damals ehrenamtliche Bürgermeisterin in Waldbröl, Kontakt zur Bundeswehr auf. Das Konzert der Bundeswehr in der Nutscheidhalle brachte die Palliativversorgung stärker in die Öffentlichkeit.

1997 sorgte Höfer schließlich mit dem Vorstand und dem sehr aktiven Beirat dafür, dass eine eigene Palliativstation am Kreiskrankenhaus in Waldbröl mit drei Betten eingerichtet werden konnte. Einige Jahre später erfolgte die Erweiterung auf sechs Betten und seit dem Jahr 2020 auf zehn Betten. „Durch das Miteinander vieler engagierter Menschen, konnten wir eine Menge für die Erkrankten möglich machen und rund eine Million Euro in die Station investieren“, blickt die heute 78-Jährige voller Freude zurück.

Auszeichnung mit der Silbermünze der Stadt Waldbröl

Zudem ist die Hermesdorferin seit 1979 Mitglied der CDU, von 2001 bis 2010 war sie Vorsitzende des Waldbröler Stadtverbandes der Christdemokraten, deren Interessen sie von 1989 bis 1999 sowie von 2004 bis 2009 im Stadtrat vertrat. 1994 wurde Höfer zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin der Marktstadt gewählt, dieses Ehrenamt übte sie bis 1999 aus – im selben Jahr wurde sie dafür mit der Silbermünze der Stadt ausgezeichnet. Und von 2004 bis 2014 wirkte sie auch im oberbergischen Kreistag und leitete dort etwa den Jugendhilfeausschuss.

Zu Höfers vielen weiteren Ehrenämtern gehörte die Arbeit als Jugend-Schöffenrichterin am Landgericht in Bonn. Ihren Posten als Vorsitzende des Hermesdorfer Verschönerungsvereins gab Höfer 2019 nach insgesamt 17 Jahren auf. Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand arbeitete sie bei der Barmer Ersatzkasse als Bezirksgeschäftsführerin in Siegburg, hatte damit jede Möglichkeit, sich mit dem erforderlichen Fachwissen zu versorgen und überzeugte durch ihre Überzeugungskraft sowie die Kompetenz, mit der sie Projekte anging.

Letztlich aber, so sagt die langjährige Kommunalpolitikerin, sei es ihr immer nur um die Patientinnen und Patienten gegangen. „Wir haben so viele Wünsche, wie eben möglich, erfüllt. Und uns war immer sehr bewusst, dass wir mit dem gespendeten Geld umsichtig und sorgfältig wirtschaften müssen.“

Die neue Vorsitzende des Vereins, Sabine Tillmann (46), kommt aus Waldbröl. Ihre Stellvertreterin ist die Oberärztin der Station, Dr. Inga Nilius. Schatzmeister Friedhelm Kaiser und die Schriftführerin Mailyn Reinery wurden bei der Mitgliederversammlung in ihren Ämtern bestätigt.

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