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Nach der SanierungIn Waldbröl liefert die Sonne ab sofort Strom für Geldgeschäfte

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Der Oberbergische Kreis ist mit drei Außenstellen und einem eigenen Eingang in die frisch sanierte Filiale der Kreissparkasse Köln in Waldbröl eingezogen. Diese befindet sich an der Kaiserstraße 69-77.

Der Oberbergische Kreis ist mit drei Außenstellen und einem eigenen Eingang in die frisch sanierte Filiale der Kreissparkasse Köln in Waldbröl eingezogen. Diese befindet sich an der Kaiserstraße 69-77.

Für fünf Millionen Euro hat die Kreissparkasse Köln den Standort in Waldbröl auf Vordermann gebracht. Der Oberbergische Kreis ist dort eingezogen.

Wenn in spätestens drei Wochen die neue Photovoltaik-Anlage ans Netz geht und Waldbröler Sonnenschein in Strom verwandelt, dann ist wirklich alles fertig. Sprießen muss danach nur noch das Grün unter den grauen Elementen. Die Kreissparkasse Köln hat ihre Filiale gründlich auf Vordermann gebracht und gute fünf Millionen Euro in das Gebäude an der Kaiserstraße investiert – vor allem aber in die Fassade.

„Wir haben uns die Photovoltaik nicht nur aufs Dach gesetzt, sondern diese Technik erstmals auch in die Fassade einer Filiale eingefügt“, erklärt Manuel Peters, Regionalvorstand für Oberberg. Die Module aus Spezialglas winden sich ums gesamte Haus und liefern pro Jahr etwa 137.000 Kilowattstunden Strom bei einer Leistung von 210 Kilowatt-Peak in der Spitze, ausgerichtet sind auch auf diffuses Licht.

Neuer Standort in Waldbröl bietet den Mitarbeiterinnen des Oberbergischen Kreises mehr Sicherheit

Die Waldbröler Anlage ist derzeit die größte des Unternehmens, die Speicher befinden sich im Keller. „Wir sind also autark“, freut sich Regionaldirektor und Filialchef Ralf Waßer. Das begrünte Dach dient derweil im Winter der Dämmung und im Sommer der Kühlung, auch soll es vor extremer Witterung schützen und ein angenehmes Arbeitsklima schaffen.

Auf den beiden Etagen darunter und auf einer Fläche von insgesamt rund 900 Quadratmetern hat unterdessen der Oberbergische Kreis Quartier bezogen mit Außenstellen des Sozial- und Jugendamts sowie einer Zulassungsstelle des Straßenverkehrsamts, diese war zuvor gegenüber, an der Waldbröler Gerdesstraße, ansässig. Die beiden anderen Stellen hatten bisher ebenfalls eigene Standorte im Stadtgebiet. Die Idee zu dieser Gemeinschaft sei von der Kreissparkasse gekommen, blickt Amtsleiterin Kerstin Gipperich zurück. Sie ist erleichtert: „Die neuen Räume bieten uns vor allem mehr Schutz und Sicherheit.“

Neu ist die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der sanierten Filiale der Kreissparkasse Köln in Waldbröl.

Neu ist die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der sanierten Filiale der Kreissparkasse Köln in Waldbröl.

Zwei Kolleginnen sind dort an drei Tagen in der Woche – von Montag bis Mittwoch, jeweils in der Zeit von 8 bis 13 Uhr – tätig, vier Arbeitsplätze sind hinter den Glasscheiben eingerichtet, davor erstreckt sich der eher karge Wartebereich. Alle Einrichtungen der Kreisverwaltung sind über einen eigenen Zugang von der Kaiserstraße aus zu erreichen.

Die frühere Immobilie der Zulassungsstelle ist Eigentum des Kreises. Pläne für eine weitere Nutzung gebe es derzeit nicht, schildert Birgit Hähn, zuständige Dezernentin. Möglich sei auch ein Verkauf. Das Vorhaben, daraus einen Kindergarten zu machen, ist offenbar vom Tisch. „Es gibt derzeit keine Engpässe mehr in der Betreuung“, erklärt Waldbröls Bürgermeistern Larissa Weber. Unter dem Dach der Kreissparkasse haben nun künftige i-Dötze ihre Schuleingangsuntersuchung – und nicht mehr im historischen Bürgerhaus auf der anderen Straßenseite.

Sanierung der Filiale in Waldbröl hat bereits im Jahr 2020 begonnen, danach musste sie jedoch pausieren

In den übrigen Räumen im ersten Geschoss mit einer Größe von rund 300 Quadratmetern hat das Geldinstitut die Finanzierungsberatung untergebracht. Beide Etagen, so führt Leiter Waßer aus, seien vor der Instandsetzung entkernt worden. Begonnen hat die Sanierung der Filiale bereits 2020, nach dem Hochwasser im Juli 2021 aber musste sich die Kreissparkasse um Standorte kümmern, die entweder schwer beschädigt oder sogar zerstört worden waren.

„Danach kamen Engpässe beim Baumaterial hinzu“, ergänzt Regionalvorstand Manuel Peters und bedauert: „Gerne wären wir früher fertig geworden.“ Geplant war die Fertigstellung für den Herbst vergangenen Jahres. An das Gerüst am 1977 errichteten Gebäude hatten sich die Waldbrölerinnen und Waldbröler zuvor längst gewöhnt.

Nicht verzichten muss die Kundschaft übrigens auf den einzigen „Drive in“-Geldautomaten im gesamten Geschäftsbereich der Kölner Kreissparkasse: Sind die restlichen Arbeiten am Rand der Kaiserstraße erledigt, könne man dort wieder vorfahren und bequem Geld durchs Autofenster abheben, verspricht Peters. Und wer mit dem E-Auto anrollt, kann dieses auf den Parkplätzen der Filiale auch gleich aufladen.