SchullandheimWarum Waldbröl ein zweites Zuhause für Düsseldorfer Schüler ist

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Kinder stehen um einen Nagelbalken herum, ein Kind schwingt den Hammer.

Nägel mit Köpfen: Bei verschiedenen Wettkämpfen lernten sich die Mitschüler besser kennen.

Seit 66 Jahren ist Haus Pempelfort in Waldbröl das Schullandheim des Düsseldorfer Humboldt-Gymnasiums. Der neueste Jahrgang kam nun vorbei.

Eine lange Schlange von Autos mitsamt Reisebus säumt die Straße vor Haus Pempelfort auf der Waldbröler Kirchenhecke. Fast hat man das Gefühl, einen solchen Andrang habe es dort seit der Ankunft von Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht mehr gegeben. Diesmal aber kommen die Besucher aus Düsseldorf, nicht aus Berlin: Die fünfte Jahrgangsstufe des Humboldt-Gymnasiums ist angereist zum „Begegnungstag“. Seit 66 Jahren ist Haus Pempelfort das Schullandheim des Gymnasiums.

Etwa 150 Kinder finden sich bei bestem Wetter auf dem zwölf Hektar großen Gelände oberhalb der Innenstadt ein. Dort sollen sie sich bei Spiel und Spaß kennenlernen. Der „Begegnungstag“ sei Tradition für das Düsseldorfer Gymnasium und gehöre fest zum pädagogischen Konzept der Schule am Wehrhahn, wie Dr. Hendrik Happ erklärt. Er ist Lehrer am Humboldt-Gymnasium und Koordinator für das Schullandheim. „Durch den Begegnungstag in Waldbröl können sich die Fünftklässler ganz anders kennenlernen als in der Schule“, sagt Happ.

Waldbröler Heim bietet familiäre Atmosphäre

Die Schüler treten nämlich mit ihren neuen Schulkameraden und Kameradinnen in einem Wettkampf unter den Klassen an. An verschiedenen Stationen, etwa Dosenwerfen, Teebeutelweitwurf oder Pedalo-Sprint, können sie Punkte sammeln, die später zusammengerechnet werden. Danach wird ein Sieger auserkoren. Doch auch für die vier anderen Klassenverbände gibt es Bälle und Frisbee-Scheiben, mit denen sie fortan auf dem Schulhof spielen können.

Auch die Familien der Fünftklässler sind eingebunden: Für sie sind neben dem Spielareal Tische aufgebaut, an denen man sich rege austauscht. Am Nachmittag gibt es einen Elternwettkampf im Tauziehen und anderen Disziplinen. „Hier geht es um Ruhm und Ehre“, erklärt Happ augenzwinkernd.

Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, alle Teilnehmenden tragen Namensschilder, auf denen auch die Klasse steht. Lehrer Happ sagt: „Für uns ist das ein Familienfest, wir kommen jedes Jahr gerne her.“ Er selbst sei im Rahmen seiner Dienstzeit schon etwa 30-mal in Haus Pempelfort gewesen, doch gerade für die Neuankömmlinge sei der Besuch dort immer etwas Besonderes.

So stellt Christian Ebsen denn auch fest: „Hier kann man ja Urlaub machen.“ Seine Tochter ist bereits in der achten Klasse, sein Sohn ist nun unter den sportiven Fünftklässlern. Für ihn und seine neuen Schulkameraden wird es nicht das letzte Mal sein, dass sie sich auf dem Gelände des Schullandheims vergnügen.

Ende des Jahres soll es wieder eine Stufenfahrt ins Schullandheim geben. Doch auch alle anderen Klassen- oder Chorfahrten sowie Streitschlichter-Ausbildungen richtet das Düsseldorfer Gymnasium im Waldbröler Schullandheim aus. Lehrer Hendrik Happ ist sicher: „Für die Schüler wird es irgendwann ein Gefühl des Nachhausekommens werden.“

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