GastronomieMit der „Hauderei“ kehrt der Käsekuchen nach Waldbröl zurück

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Das Team der „Hauderei“ um Vorstandschef Bernd-Uwe Mach (links) steht in Waldbröl vor dem Haus, in dem das neue Genossenschafts-Café eingezogen ist. An Markttagen servieren die Mitglieder dort bereits Waffeln, Schnittchen und Kuchen. Mach zur Seite stehen (v.l.) Martin Klein, Anne Pampus, Sabine Schlechtriem und Jasmin Neubert.

Das Team der „Hauderei“ um Vorstand Bernd-Uwe Mach (l.) serviert an Markttagen bereits Waffeln, Schnittchen und Kuchen. Ihm zur Seite stehen (v.l.) Martin Klein, Anne Pampus, Sabine Schlechtriem und Jasmin Neubert.

Ab dem 8. September hat die Marktstadt Waldbröl ein neues Genossenschafts-Café mit Bistro: Dann eröffnet an der Hochstraße die „Hauderei“.

Das Zapfseminar, so heißt es, sei recht erfolgreich gewesen, das Probebacken habe allen geschmeckt. „Und gerade holen wir die letzten Gesundheitszeugnisse ein, damit es endlich losgehen kann“, verrät Martin Klein. Er ist Sprecher der Waldbröler Genossenschaft, die sich im November vergangenen Jahres gegründet hat, um das frühere Café Kremer zu retten. Seit wenigen Tagen steht die Gemeinschaft um ihren Vorstandschef Bernd-Uwe Mach im Genossenschaftsregister, auch hat das Haus an der Hochstraße 34 bereits einen Namen: „Hauderei“.

Eine Hauderei ist ein Fuhrbetrieb, der einst Vergnügungsfahrten ebenso anbietet wie Fahrten bei Wochenmärkten. „Das ist der historische Bezug zu unserer Stadt“, erklärt Klein und blickt in die Nachbarschaft: Am nahen Bitzenweg beheimatet ist bis vor etwa 100 Jahren die Hauderei des Gastronomen und Fuhrmanns Eduard Hoemann.

So manches Mal haben wir uns gewünscht, es ging schneller.
Gründungsmitglied Anne Pampus

Am Freitag, 8. September, eröffnet um 15 Uhr nun die neue „Hauderei“ – nicht nur als Café, sondern auch als Bistro mit kleineren Speisen. „Ein Restaurant wollen wir nicht sein“, betont die Waldbrölerin Anne Pampus, die zum Gründerkreis gehört. Sie freut sich, dass bisher alles so reibungslos geklappt hat, selbst die bisweilen höchst aufwendige Bürokratie. „Doch haben wir uns manches Mal gewünscht, es ginge schneller.“ 120 Anteile für jeweils 50 Euro hat die Genossenschaft seither verkauft, die Zahl der Aktiven schätzen Pampus und Klein auf 60 bis 70.

Das Team hat in Waldbröl schon einige Lehrgänge absolviert

Diese stehen fortan in der Küche, sie kochen und backen, oder hinter dem Tresen, wirbeln im Service. Klein: „Insgesamt haben wir acht Teams gebildet, die fortan solche Aufgaben erledigen.“ Dafür hat es eben jene Seminare und Treffen gegeben. Tatkräftige und vor allem wertvolle Hilfe bei der Gründung der Genossenschaft, schildert Pampus, habe es aus Gummersbach-Hülsenbuch und Windeck-Herchen gegeben: Dort führen Genossenschaften die Dorfkneipe Jäger und die Gaststätte Siegtaler Hof, weitere Unterstützung haben die Hüter des Jägerhofs in Bergneustadt geleistet.

Aufgekommen war die Idee in Waldbröl, als das frühere Betreiberehepaar Elke und Gerd Kremer nach etwas mehr als zweieinhalb Jahren das Handtuch warf: Die steigenden Stromkosten, höhere Preise bei Lebensmitteln, der neue Mindestlohn – da habe sie die Notbremse gezogen, sagte Elke Kremer damals. Sie hat ihren Nachfolgern den dicken, sozusagen heiligen Ordner mit den Rezepten anvertraut.

„Den legendären Käsekuchen wird es also wieder geben“, schwärmt Anne Pampus. Ebenso sollen die beliebte Schokotorte, der Apfelkuchen und der Kuchen mit Stachelbeerbaiser zurück in die Vitrine finden, „alles hergestellt mit Zutaten aus der Region, aus Nümbrecht und Neunkirchen-Seelscheid etwa“. An den Tagen des Vieh- und Krammarkts wird in der „Hauderei“ zudem Frühstück serviert, für Marktleute bereits ab 6.30 Uhr.


Service in der „Hauderei“

Geplant sind für die „Hauderei“ ab dem Eröffnungstag diese Öffnungszeiten: Café – Donnerstag, Freitag und Sonntag, jeweils 9 bis 17 Uhr, Markt-Donnerstag, 11 bis 17 Uhr sowie samstags, 9 bis 13.30 Uhr. Bistro – Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag, jeweils 18 bis 22 Uhr.

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