24 Stunden zwischen Verlobung und TrauungWaldbröler Ehepaar feiert Goldene Hochzeit

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Vor 50 Jahren haben sich die heutigen Waldbröler Swetlana und Waldemar Feil das Ja-Wort gegeben.

Vor 50 Jahren haben sich die heutigen Waldbröler Swetlana und Waldemar Feil das Ja-Wort gegeben.

Waldbröl – Heute vor 50 Jahren haben sich Swetlana und Waldemar Feil das Ja-Wort gegeben. Zwei Jahre zuvor, 1970, hatten sich die damals 18- und der 20-Jährige in einem Wüstendorf in der Nähe der Grenze von Usbekistan nach Afghanistan kennen und lieben gelernt. Die Verlobungszeit fiel dafür umso kürzer aus. „Wir entschieden uns, am 8. März zu heiraten. Ich bat Swetlanas Vater um die Erlaubnis und am nächsten Tag haben wir standesamtlich geheiratet“, sagt Waldemar Feil und lacht ob der Erinnerung an die spontane Trauung im engsten Familien- und Freundeskreis.

Mit dem Bus wurden am 9. März 1972 nicht nur die Gäste im Eiltempo zum Rathaus gebracht: Auch die Standesbeamtin musste erst von zu Hause abgeholt werden, bevor die Trauung stattfinden konnte. Die anschließende kleine Feier hatten Swetlanas Eltern in Windeseile auf die Beine gestellt. Waldemars Eltern lebten zu jener Zeit noch in Kasachstan und konnten an dem Tag nicht dabei sein. Der Blitzhochzeit folgte später eine große Familienfeier.

Die Jubilare

Für Waldemar Feil war und ist Swetlana bis heute seine große Stütze. „Wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, wusste ich, dass sie immer hinter mir steht und die Entscheidung mitträgt. Dafür bin ich ihr dankbar.“

Swetlana Feil schätzt an ihrem Ehemann Waldemar, dass – egal, was auch passieren würde –, sie ihn immer an ihrer Seite weiß: „Wir bilden eine Einheit und das in guten und in schlechten Zeiten.“ (bs)

In den Jahren 1973 und 1975 krönten die Geburten der Töchter sowie 1981 die des Sohnes die Liebe des Paares. Kurze Zeit später zog die nun fünfköpfige Familie zunächst nach Kasachstan zu Waldemars Eltern, bevor sie es weiter nach Saratow, eine russische Stadt an der Wolga, verschlug. Dort arbeitete der Familienvater und studierte Technik-Ingenieur als Mathematiklehrer an der Oberschule, während Swetlana die Kinder der hiesigen Grundschule unterrichtete. 1996 hieß es wieder Koffer packen – für alle: Die Familie verließ Russland und wollte in Deutschland eine neue Heimat finden. Die ersten fünf Jahre lebte sie in Bergisch Gladbach. Dort hatte Waldemar eine Stelle als Lagerarbeiter gefunden. 2001 folgte der Umzug dann nach Waldbröl, die Wohnung dort nennt das Ehepaar bis heute sein zu Hause.

Bis zur Rente arbeitete der Jubilar in einem Reisebüro und Swetlana war in einem russischen Lebensmittelmarkt und später in einer Nümbrechter Reha-Klinik als Reinigungskraft tätig. Heute genießen die beiden ihre Zeit mit ihren vier Kindern sowie den elf Enkeln und drei Urenkeln. Eine 1968 geborene Tochter Waldemars lebt nach wie vor in der alten Heimat. „Im Mai kommt der vierte Urenkel. Die Familie wächst immer weiter“, freut sich die Jubilarin über einen weiteren Nachkommen.

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Zur Goldhochzeit ist eine Feier Anfang April geplant. Auf die vergangenen 50 Jahre blickt das Paar mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. „Wir haben gute und schlechte Zeiten gehabt“, sagt Waldemar Feil. „Manchmal wussten wir nicht einmal wie wir uns und die Kinder ernähren sollten. Aber wir haben immer zusammen gehalten und uns gegenseitig den Rücken gestärkt.“

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