Waldgruppe „Buntspechte“ LindlarDie Kita auf dem Campingplatz

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Seit wenigen Tagen ist die Waldgruppe „Buntspechte“ auf dem Lindlarer Campingplatz „Im Wiesengrund“ in Betrieb. 

  • Nach dem Umzug von Scheel nach Brochhagen profitiert die Waldgruppe „Buntspechte“ von der nun viel größeren Nähe zum Wald.
  • Das Konzept der naturnahen Betreuung der Kinder begeistert die Lindlarer Stadtspitze.
  • Zum Start gab es für die Kinder auch ein Geschenk vom Campingplatz „Im Wiesengrund“.

Lindlar – Direkte Nähe zum Wald bietet der neue Standort der Waldgruppe „Buntspechte“. Die Waldgruppe ist eine von drei Gruppen der Kindertageseinrichtung Hartegasse. Bis vor kurzem kamen die Kinder der Gruppe noch nach Scheel zum Spielen. Doch nun ist die Gruppe nach Brochhagen auf den Campingplatz „Im Wiesengrund“ umgezogen.

Dort steht nun am Rande auf einer alten Zeltwiese der rund zehn Meter lange grüne Bauwagen mit den roten Fensterläden, in dem die Kinder bereits in Scheel bei schlechtem Wetter einen Rückzugsort fanden. „Der Bauwagen ist aber nur eine Art Notlösung. Wir wollen ja, dass unsere „Buntspechte“ möglichst viel Zeit draußen verbringen. Dort gibt es immer viel zu erleben und die Kinder erhalten die Möglichkeit, Erfahrungen in der Natur zu sammeln“, erklärt Sandra Wolf-Lenort.

Direkte Nähe zum Wald ist ein Vorteil

Sie ist seit sechs Jahren Erzieherin bei den Buntspechten und Waldpädagogin. Sie sieht den Vorteil des neuen Standortes im angrenzenden Waldgebiet und der ruhigen Lage: „In Scheel gab es relativ viel Verkehr und wir mussten ein ganzes Stück an der Straße entlang laufen, bevor es dann endlich in den Wald ging. Hier am Campingplatz ist nur ein Forstwirtschaftsweg und keine befahrene Straße“.

Bevor es jedoch los in den Wald geht, haben die „Buntspechte“ ein morgendliches Ritual. Sie setzen sich in einem Kreis, der aus kleinen Baumstümpfen besteht zusammen, frühstücken und singen ein Lied. Dann geht es los. Vom Zeltplatz bis in den Wald hinein sind es knapp 500 Meter.

„Ab jetzt lautet unser Motto: der Weg ist das Ziel“. Denn auf dem Weg in den Wald müssen die Kinder nicht mehr auf Autos achten, sondern können die Natur unbeschwert entdecken“, so Wolf-Lenort.

Bürgermeister Ludwig lobt das Konzept

Auch Bürgermeister Georg Ludwig, der mit dem Beigeordneten Michael Eyer und Stephan Windhausen vom Fachbereich Soziales in Lindlar, gekommen ist, ist begeistert von der Nähe zum Wald. Auch das Konzept der Waldgruppe gefällt ihm: „Selbst in ländlichen Kommunen ist es nicht selbstverständlich, dass das Thema Natur so intensiv vermittelt wird. Die Waldkita leistet einen wichtigen Beitrag und zeigt, wie schön das Spielen in der Natur sein kann“.

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Die Buntspechte haben sich am Campingplatz Wiesengrund schon eingerichtet, inklusive Matschberg.

Die Kinder freuten sich über den Besuch des Bürgermeisters und begrüßten ihn mit einem fröhlich „Hallo“ und einem Strauß Blumen. Auch der Bürgermeister hatte etwas mitgebracht. Mit einem Blech voll Streuselkuchen bereitete er den Kindern aus der Buntspechtgruppe eine große Freude.

Beim Treffen mit dem Bürgermeister war Inge Lütkehaus dabei, Geschäftsführerin von Pari Sozial Bergisches Land, einer Tochtergesellschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Mit dem Umzug auf den Campingplatz wechselte die Waldgruppe auch die Trägerschaft.

Wechsel zu neuem Träger

In Scheel stand die Gruppe noch unter der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde. Nun aber hat die Parisozial die Trägerschaft übernommen. Lütkehaus ist begeistert von den Spielmöglichkeiten, die die alte Zeltwiese den rund 20 Kindern bietet. Es gibt unter anderem einen Sandkasten, einen Matschhaufen und eine alte Wurzel zum Klettern.

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Auch ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel gibt es im Waldkindergarten. 

Doch zwischen den tobenden Kindern finden sich auch Ecken zum Ausruhen. So zum Beispiel eine Hängematte, die im Schatten zwischen zwei Bäumen hängt. Hierauf schaukelt der dreijährige Enno gerne. Außerdem spielt er gerne im Wald: „Da bauen wir Tipis“. 

Am anderen Ende der Zeltwiese steht eine Bank, die von den Kindern bereits bunt bemalt wurde. Die Bank ist ein Geschenk an die Kita gewesen. Günter Sauermann vom Campingplatz Wiesengrund hat sie aufgestellt. Die neuen „Dauercamper“ fühlen sich zumindest willkommen.  

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