Wasser für den SüdenAggerverband baut neue Leitung für mehr als vier Millionen Euro

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Beim symbolischen Spatenstich wird deutlich, wie fein der Erdaushub nach dem Separieren ist, sodass er an Ort und Stelle gleich wieder als Bett für die schweren Wasserrohre eigebaut werden kann.

Beim symbolischen Spatenstich wird deutlich, wie fein der Erdaushub nach dem Separieren ist, sodass er an Ort und Stelle gleich wieder als Bett für die schweren Wasserrohre eigebaut werden kann.

Waldbröl – Solch eine Baggerschaufel hätte jeder gerne, der –im Wortsinn – steinreich ist, in seinem heimischen Garten. In dieser Schaufel, Separator genannt, wird das grobe Steinzeug gleich sauber vom feinen Erdaushub getrennt und gleich vor Ort wieder eingesetzt. Das erspart bei dieser Großbaustelle dem Aggerverband als Bauherrn das Ankarren von rund 4500 Kubikmeter Sand mit geschätzten 550 Lkw-Fahrten. „Damit“, verkündet Prof. Dr. Lothar Scheuer als Vorsteher des Aggerverbandes stolz, „leisten wir auch einen Beitrag zum Klimaschutz.“

4,4 Millionen Euro investiert der Aggerverband

Doch der steht zunächst nicht im Mittelpunkt dieses Bauvorhabens. Es geht um eine sieben Kilometer lange Wasserleitung, die zurzeit zwischen dem Hochbehälter „Freiheit“ oberhalb von Waldbröl bis nach Forst-Seifen im rheinland-pfälzischen Landkreis Altenkirchen geführt wird.

Die Rohrstrecke, die einen Durchmesser von 60 Zentimeter hat, ist Teil der Fernwasserleitung, die Teile der Gemeinde Morsbach, große Teile der Gemeinde Windeck und des Landkreises Altenkirchen mit Trinkwasser aus der Wiehltalsperre versorgt, rund sieben Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr werden durch die alte Leitung aus den 1970er Jahren vom Wasserwerk Auchel aus in den Süden über die Landesgrenze gepumpt, wo unter anderem der Zweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen die Verteilung übernimmt.

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Annähernd 4,4 Millionen Euro investiert der Aggerverband in die Verlegung der Leitung, die derzeit vom Hochbehälter „Freiheit“ in Waldbröl aus parallel zur bestehenden Leitung in die Erde gebracht wird, im Sommer des nächsten Jahres soll sie dann fertig sein. Die alte Leitung bleibt in Betrieb, die neue Leitung dient der Versorgungssicherheit von insgesamt 150 000 Menschen, die in dieser Region leben.

Ab dem Sommer 2020 soll das Wasser fließen

„Mit der Parallelverlegung erzielen wir den geringsten Eingriff in die Natur“, sagen Prof. Scheuer und seine Kollegen vom Aggerverband, die jetzt neben den Vertretern der beiden Baufirmen Schmidt (Freusburg) und Becher (Walberfeld) sowie Wissens Bürgermeister Michael Wagener in großer Zahl an einem offiziellen ersten Spatenstich für das Projekt unterhalb des CVJM-Heims Waldbröl-Lützingen teilnahmen.

Durch die neue Leitung werden ab dem Sommer 2020 täglich zwischen 15000 und 20000 Kubikmeter Wasser fließen, das für die Strecke vom Hochbehälter „Freiheit“ bis zum Übergabeschacht in Forst-Seifen satte drei Stunden braucht, von Auchel bis nach Waldbröl sogar neun Stunden. Gepumpt werden muss kaum, denn durch den hohen Druck innerhalb der dicken gusseisernen Rohre läuft das klare Wasser auch noch, wenn es mal ein Stückchen weit bergauf geht.

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