Wiehler StadtratNeue Diskussion über Schutz von Bäumen

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Landschaftsprägende Bäume erhalten wollen alle Fraktionen. Doch von einer Schutzsatzung sind nicht alle überzeugt.

Wiehl – Die Wiehler Grünen-Ratsfraktion hat einen neuen Vorstoß zur Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung unternommen. Zuletzt hatte sie sich 2015 vergeblich darum bemüht. Das emotional besetzte Thema soll nun im Klima- und Umweltarbeitskreis des Rates diskutiert werden. In einem ersten Aufschlag im Stadtentwicklungsausschuss traten die bekannten Positionen von Gegnern und Befürwortern allerdings bereits zutage.

Schutz der Bäume bekommt neue Dringlichkeit

Marc Zimmermann (Grüne) betonte in seinem Statement, dass der Schutz der Bäume angesichts des Klimawandels eine neue Dringlichkeit bekommen habe. Davon abgesehen dienten sie der Artenvielfalt, dem Stadtbild und der Luftreinheit, dem Wohlbefinden und der Lebensqualität. So weit wollten ihm die anderen Ausschussmitglieder auch folgen.

Widerstand gab es gegen die rigiden Mittel, mit denen Fällungen verhindert werden sollen. Diese wären laut Beschlussvorschlag der Grünen-Fraktion nur noch bei „zwingenden, unabwendbaren Gründen“ zulässig. Wer dergleichen nicht nachweisen könne, „fügt der Allgemeinheit und dem Ökosystem einen schweren Schaden zu, der geahndet gehört“.

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In einer schriftlich vorformulierten Erklärung wandte sich Dominik Seitz (FDP) gegen einen Eingriff in die Privatsphäre der Bürger, der von einem Misstrauen gegenüber allen Gartenbesitzern geprägt sei. Im Endeffekt sei die Initiative der Grünen ein „Baumpflanzungsverhinderungsantrag“, zudem ein „Bürokratiemonster“ und eine Einladung zur Denunziation. „Und viele Leute würden ihre Bäume sowieso vorsorglich umhauen, bevor die Satzung in Kraft tritt.“

Lars Andre Lang (CDU) erinnerte daran, dass der Stadtrat die Baumschutzsatzung 2006 nach 20-jähriger Gültigkeit abgeschafft hat, um Bürokratie abzubauen. „Baumfällungen im großen Stil sind aber ausgeblieben.“ Vielmehr seien überall in der Stadt Neupflanzungen und Aufforstungen zu beobachten. Im Namen seiner Fraktion stellte er den Antrag, dass die Stadt statt einer Verbotssatzung ein Förderprogramm auflegt, das die Bürger bei der Neuanlage von Streuobstwiesen, Naturhecken und anderem ökologisch wertvollen Grün unterstützt.

Karl-Ludwig Riegert (SPD) fand schließlich Unterstützung für seinen Hinweis, dass der neugegründete Klimaarbeitskreis genau für solche Fragen ins Leben gerufen wurde. Beide Anträge wurden dorthin verwiesen.

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