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PachtvertragKreistag stellt die Weichen für die Wiehltalbahn

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Eine Dampflok.

Der Pachtvertrag mit dem neuen Betreiber ist auch Voraussetzung dafür, dass es wieder touristische Fahrten gibt. 

Auch der Kreistag gibt dem Projekt eine Chance.  Der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn freut sich über einen „Neuanfang“.

Der Kreistag hat am Donnerstag einstimmig beschlossen, der Wiehltalbahn noch eine Chance zu geben und die Strecke für ein Jahr an die Lappwaldbahn Service GmbH zu verpachten. CDU und SPD hatten in einem gemeinsamen Antrag gefordert, die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wiehltalbahn zeitnah fortzusetzen. In nicht öffentlicher Sitzung befürwortete der Kreistag dann auch den Pachtvertrag mit der Lappwaldbahn (LWB), so wie der Wiehler Stadtrat am Dienstag. Der Kreis beteiligt sich mit den Kommunen, Wiehl, Reichshof und Waldbröl an den Betriebskosten.

Es sei der richtige Zeitpunkt für eine ergebnisoffene Prüfung der Wirtschaftlichkeit, sagte SPD-Fraktionschef Sven Lichtmann. Das Thema sei sehr emotionsgeladen. Nun könne man das Ganze objektivieren, egal, wie die Prüfung ausfalle.   Es sei nicht egal, wie die Prüfung ausfalle, entgegnete Bernadette Reinery-Hausmann (Grüne). „Wir glauben an die Wiehltalbahn.“ Sie biete die Chance, rund 30.000 Menschen aus dem Südkreis an Gummersbach und Köln anzubinden. Er teile die Euphorie der Grünen nicht, sagte dagegen FDP-Fraktionschef Reinhold Müller, er glaube nicht an ein positives Ergebnis der Machbarkeitsstudie.

Wiehltalbahn-Verein ist optimistisch

Gerhard Mansel ist Vorsitzender des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn, der sich seit 1994 für die Reaktivierung der Strecke einsetzt. Für Mansel ist der im Einstieg der Lappwaldbahner „wirklich ein Neuanfang“.   Die Rhein-Sieg-Eisenbahn habe die Wiehltalstrecke als Eisenbahninfrastrukturunternehmen über viele Jahre am Leben gehalten, sei aber nicht in der Lage gewesen, ein Konzept für die Sanierung der Strecke zu entwickeln. Die LWB als deren Nachfolger habe in dieser Frage dagegen große Erfahrung, sagt Mansel. „Das haben sie in vier Bundesländern bewiesen“.

Vor mehr als einem Jahr habe es die ersten Kontakte gegeben, bereits im Februar habe es ein Gespräch mit den Anrainerbürgermeistern über die Betriebskosten gegeben. „Insofern hat es sehr lange gedauert“, merkt Mansel an. „Aber wir sind sehr, sehr froh, dass es nun losgeht.“ Erfreulich sei, dass der Oberbergische Kreis als vierter Partner einsteige. Die Lappwaldbahn-Gesellschaft habe nun eine echte Chance zu zeigen, dass ihr Konzept umsetzbar ist.

Der Förderkreis werde die LWB dabei im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen, sichert Mansel zu. Zum einen mit seiner Erfahrung, seinen Geräten und seinen ehrenamtlichen Kräften. Zum anderen mit Kontakten zu Unternehmen, die am Güterverkehr interessiert seien und nur darauf gewartet hätten, dass die Politik grünes Licht gibt. „Wir stehen als Bindeglied vor Ort zur Verfügung“, sagt Mansel.

Der Güterverkehr sei für den Förderkreis aber nur der erste Schritt. „Unser Ziel bleibt der Personennahverkehr.“