SchauspielAuch in Wiehl hat die Polizei gegen Pippi Langstrumpf keine Chance

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Sie macht sich die Welt, widdewiddewitt wie sie ihr gefällt: Im Wiehler Theater an der Warthstraße inszeniert das Schauspielstudio Oberberg die Abenteuer von Pippi Langstrumpf. Unser Foto zeigt Pippi mit ihren Freunden Annika (links) und Tommy (rechts) sowie dem Pferdchen Kleiner Onkel.

Sie macht sich die Welt, widdewiddewitt wie sie ihr gefällt: Im Wiehler Theater an der Warthstraße inszeniert das Schauspielstudio Oberberg die Abenteuer von Pippi Langstrumpf. Unser Foto zeigt Pippi mit ihren Freunden Annika (links) und Tommy (rechts) sowie dem Pferdchen Kleiner Onkel.

Zwölfmal sind die Abenteuer von Pippi Langstrumpf im Wiehler Theater an der Warthstraße zu sehen, inszeniert vom Schauspielstudio Oberberg.

Mit den ersten Tönen des bekannten Pippi-Langstrumpf-Liedes begann für die großen und kleinen Zuschauer der Ausflug in die verrückte Welt dieses außergewöhnlichen Mädchens. Im ausverkauften Theater an der Warthstraße hatte das Schauspielstudio Oberberg am Wochenende Premiere mit einer Inszenierung des Kinderbuchklassikers von Astrid Lindgren.

In Wiehl findet das Schauspiel auch mitten im Publikum statt

Unter der Regie von Peter Kirchner holten die elf jugendlichen und erwachsenen Schauspieler im diesjährigen Familienstück das Publikum in Wiehl wunderbar ab, selbst die kleinsten Zuschauer folgten gebannt Pippis Abenteuern. Beim Bühnenbild und den Requisiten beweist das Team Kreativität: Eine Äffchen-Handpuppe als Herr Nilsson und ein Holzpferd als Kleiner Onkel begleiten Pippi durch das Stück. Die Villa Kunterbunt wird aus bemalten Umzugskartons hochgestapelt, das Klassenzimmer muss mit Stühlen und einer Flipchart auskommen.

Doch die Schauspieler hauchen den eher minimalistisch gestalteten Bühnenbildern Leben ein und stellen viele aus den Filmen bekannte Szenen großartig dar. Allen voran hüpft Helena Klemm als Pippi selbstbewusst durch das Stück und macht schnell klar, dass sie nicht das bedürftige Waisenkind ist, für das sie von der Prusseliese (Bärbel Stinner) gehalten wird. An ihrer Seite Clemens Müller als Tommy und Lara Christin Vögeler als Annika, die in ihrer Rolle gekonnt wohlerzogen und verschüchtert auftreten, bei Pippis Abschied aber herzzerreißend schluchzen.

Der Theaterbesuch ist für eine Familie aus Wiehl mehr als nur eine Tradition

Auch kleine Details werden liebevoll dargestellt – etwa, wie die beiden Diebe (Jakob Vogelbusch und Silke Faber) es auch mit viel Mühe nicht schaffen, Pippis viel zu schweren Goldkoffer zu klauen. Oder wie die Polizisten (Alina Ludwig und Marita Herrmann) stetig von der frechen Pippi vorgeführt werden und sie dann nur schwerlich mit verkniffener Miene um Hilfe bitten können.

Das gefällt auch den Kindern im Publikum nur allzu gut. Diese werden oft einbezogen. Immer wieder laufen die Schauspieler auch durch das Publikum. Die Zuschauenden bekommen ein wirklich hautnahes Theatererlebnis.

Diese Nähe und die liebevolle Darstellung des bekannten Stoffs gefiel auch einer Wiehler Familie, die eine Vorstellung am vergangenen Samstag besuchte. Seit mehr als 30 Jahren fahren die Theaterfans in der Vorweihnachtszeit zu den Kinderstücken des Schauspielstudios, mittlerweile sind die Töchter erwachsen und drei Enkel dazugekommen: „Das ist Tradition, die Oma lädt ein, und die Enkel freuen sich schon immer drauf. Und auch für uns gehört es seit unserer Kindheit einfach dazu.“ Und so wird dieses Stück sicherlich noch vielen weiteren Zuschauern Freude bereiten. Bis Weihnachten sind noch zwölf weitere Aufführungen geplant.


Die nächsten Aufführungen

Die nächsten Aufführungen sind am Mittwoch, 29. November, sowie am 1., 2. und 3. Dezember. Karten gibt es bei Wiehl-Ticket, (02262) 99-286.

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