EinweihungAlte Scheune wird zu neuem Treffpunkt in Wiehl-Oberholzen

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Kreisdezernent Frank Herhaus überreicht die Leader-Urkunde an Mitglieder der Oberholzener Interessengemeinschaft.

Am Freitag überreichte Dezernent Frank Herhaus (2.v.l.) die Leader-Urkunde an die Oberholzener Interessengemeinschaft.

Der Umbau der Wiehler Scheune hat knapp 111.000 Euro gekostet. Gestemmt hat ihn die Interessengemeinschaft „Lebendiges Oberholzen“.

Das Dach sitzt endlich dort, wo es hingehört, die Fenster halten dicht und ein Pelletofen macht Oberholzens gute Stube muckelig warm. Nur noch die Geschichten der Menschen in diesem kleinen Weiler der Stadt Wiehl erinnern noch an die Zeit um 1900: Dann ist die frühere Dorfscheune wahrscheinlich gebaut worden. Jetzt aber ist daraus eine helle, freundlich und modern gestaltete Begegnungsstätte geworden, die am Samstag, 17. Juni, nach fast zweijährigem Umbau in Betrieb geht.

Fast 111.000 Euro hat das Projekt gekostet, Bauherrin ist die Interessengemeinschaft Lebendiges Oberholzen (Iglo). Und die hat Geld bekommen aus der Förderkasse der Leader-Region Oberberg, fast 72.100 Euro sind es. Leben und Lernen in der Region, dazu mehr Attraktivität für den Heimatort: Das sind für den zuständigen Kreisdezernenten Frank Herhaus drei gute Gründe für eine solche Unterstützung.

Verein aus Wiehl-Oberholzen erledigte viele Arbeiten in Eigenleistung

Er spricht von einem zukunftsweisenden Vorhaben, das der 15-köpfige Verein gestemmt hat – mit unschätzbarem Einsatz und viel Eigenleistung, denn unterwegs „explodierten die Baukosten um gute 23 Prozent“, wie Architekt Rolf-Dieter Klein berichtet. Größter Brocken an dem historischen Gemäuer sei es eben gewesen, das Dach zu richten und die Statik zu sichern. Die Scheune gehört Barbara Degener, die im 1785 errichteten Wohnhaus nebenan ihr Heim hat und dem Dorf die Scheune gern als Treffpunkt überlässt. Für den Umbau ist Wiehls stellvertretende Bürgermeisterin in Vorleistung gegangen. „Und den Runkelkeller habe ich selbst auf Vordermann gebracht.“

Kulturabende, Seminare und Workshops, aber auch Feiern, sollen das Defizit decken. Daran tüftelt Jürgen Körber, der ein erstes Programm entworfen hat. Nach den Sommerferien soll es starten. Erster Höhepunkt ist eine „Wohnzimmerlesung“ mit Melanie Raabe, Erfolgsautorin mit Wiehler Vergangenheit. „An der Lesung orientieren sich alle weiteren Termine“, erklärt Körber. Alle sechs Monate will er planen, was los ist in Oberholzen, auch das Kräuterhaus gegenüber möchte die schmucke Scheune nutzen. Etwa 65 Quadratmeter Nutzfläche hat das Gemäuer, die vergangenen 40 Jahre diente es nur als Schuppen.

Die Ur-Oberholzerin Anja Dabringhausen, zur Zeit des großen Umbaus noch Iglo-Vorsitzende, kennt es seit Kindertagen: „Die Scheune war uns ein Abenteuerspielplatz, das Klettern im Gebälk eine Mutprobe.“

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