Winterfreuden mit AbstandViele Menschen mit dem Schlitten unterwegs

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schnee schlitten wipperfürth

Nur fliegen ist schöner: Viel Spaß haben diese Kinder auf der Schlittenwiese.

Wipperfürth/Lindlar – Birgit und Manfred Blumberg haben von ihrem Garten aus die perfekte Aussicht auf den Schlittenhang neben ihrem Haus am Rand von Wipperfeld. „Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß die Familien beim Schlittenfahren haben“, findet Birgit Blumberg.

Ihrem Mann fällt vor allem auf, wie vorbildlich selbst die Kleinsten sich bei all dem Spaß an die Corona-Abstandsregeln halten: „Ich habe schon mehrmals mitbekommen, wie Kinder ihre Geschwister ermahnen, anderen Familien nicht zu nahe zu kommen“. Einige Schneefans nutzen die Kapelle des Ehepaars, die sich direkt im Garten neben der Piste befindet, um nach dem Schlittenfahren einen Moment innezuhalten.

Auf der Piste geht es alles andere als ruhig her

Auf der Piste selbst geht es gerade alles andere als ruhig her: Die Brüder Theo (9), Hannes (5) und Bruno (7) bringen die Rampe, die die Nachbarskinder in den vergangenen Tagen aus Schnee gebaut haben, für einen Wettbewerb zum Einsatz. Wie die Skispringer im Fernsehen haben sie mit Stöcken eine Ziellinie unterhalb des Schneehügels eingezeichnet. Während Hannes sich gerade am Berg für seinen Sprung auf dem Bob vorbereitet, sitzen Theo und Bruno schon mit Argusaugen an der Ziellinie bereit.

„Drei, zwei, eins, los!“, feuert Theo seinen Bruder an, der schnell wie der Wind die Piste herunterfährt und nach einem beachtlichen Sprung über die rund einen halben Meter hohe Rampe wieder auf dem Boden aufkommt. „Hier ist er aufgekommen. Ich habe es weiter geschafft“, freut sich sein anderer Bruder Bruno, und zeigt auf die Einkerbung unterhalb der Rampe.

Keine Verletzungen trotz waghalsiger Sprünge

Bisher haben sich die Brüder bei ihren waghalsigen Sprüngen keine Verletzungen zugezogen, auch wenn es manchmal etwas wehtue, wie sie erzählen. „Vor ein paar Tagen haben wir unsere Familie in der Eifel besucht. Da lag noch mehr Schnee, aber das Schlittenfahren macht hier genau so viel Spaß“, findet Theo.

Auch Peter Wasserfuhr, der mit seiner Frau Joanna Wasserfuhr und seinen beiden Kindern Johannes (3) und der neun Monate alten Tochter Sabina im Schnee tobt, findet Vergnügen an dem Wetter. Er wohnt ebenfalls direkt neben der Piste: „Beim Schlittenfahren trifft man die Nachbarschaft und kommt ins Gespräch, natürlich mit genügend Abstand. Wenn Corona nicht wäre, würden wir den Leuten gerne auch einen Glühwein anbieten, aber das geht momentan ja leider nicht“, sagt der 58-Jährige und macht sich für die nächste Abfahrt mit seinem Holzschlitten bereit.

Auf dem Wanderparkplatz sind fast alle Plätze belegt

Trotz der Minusgrade nutzen viele das neblige Wetter am Sonntagvormittag, um die Schneelandschaft zu Fuß zu erkunden. Auf dem Wanderparkplatz in Wipperfeld ist um 11 Uhr fast jeder Parkplatz besetzt. Zwei Paare aus Bergisch Gladbach bereiten sich gerade auf ihre Wanderung vor: „Wir kommen jetzt schon zum dritten Mal hierher, um wandern zu gehen. Es gibt tolle Wege über die Höhen und hier ist nicht so viel los wie etwa in Winterberg“, berichtet einer der Wanderer. Elf Kilometer lang ist die sogenannte „Tippeltour Der Schatz am Berg“, die die beiden Paare unter anderem über Junkermühle, Heid und Vorderschöneberg führen wird.

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Auch in Lindlar sind am Wochenende einige Spaziergänger und Wanderer unterwegs. Darunter auch Lydia Clemens: „Gestern war ich auf der Route, die am Steinbruch entlangführt, unterwegs. Zwar war ich eine von vielen Wanderern, aber alle haben genügend Abstand gehalten.“

Das winterliche Wetter begeistert nicht nur menschliche, sondern auch tierische Schneefans. Während Schafe und Pferde zwischen dem Schnee nach etwas fressbarem suchen und Vögel sich über Körner in Vogelhäusern freuen, toben die vierbeinigen Bewohner des Tierheims Wipperfürth gerne in der weißen Winterlandschaft: „Viele unserer Hunde gehen sehr gerne im Schnee spazieren. Besonders unser Appenzeller Sennenhund-Mischling Ben ist kaum aufzuhalten, wenn er draußen ist. Er steckt gerne seine Schnauze in den Schnee, das ist sehr lustig anzusehen“, sagt Tierpflegerin Anna-Janina Dienstuhl.

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