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Renngemeinschaft48 Teilnehmer nehmen an sechster Moto-Classic durch das Oberbergische teil

Lesezeit 4 Minuten
Ein Motorradfahrer an einer Prüfungsstation.

Bei der Moto-Classic in Agathaberg mussten unter anderem Rollprüfungen absolviert werden.

Die Zuverlässigkeitsfahrt startete am Sportplatz in der Wipperfürther Ortschaft Agathaberg. Erlaubt waren nur Oldtimer bis Baujahr 1995.

Eine Dreiviertelstunde vor dem Start haben sich am Samstagmorgen bereits zahlreiche Motorradfahrer und einige -fahrerinnen auf dem Platz oberhalb des Sportplatzes in der Wipperfürther Ortschaft Agathaberg versammelt. Sie alle wollen an der diesjährigen Moto-Classic teilnehmen, einer Zuverlässigkeitsfahrt, die zum sechsten Mal von der Renngemeinschaft Oberberg (RGO) veranstaltet wird. Insgesamt 48 Teilnehmer stehen auf der Startliste. Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme mit dem Motorrad: Erlaubt sind nur Oldtimer bis Baujahr 1995.

Zum zweiten Mal dabei ist Ulrich Ridder mit seiner BMW R 25/3 Baujahr 1954. Ridder ist an diesem Morgen extra aus Wesel am Niederrhein angereist. „Eine Fahrt im Bergischen ist immer eine Herausforderung“, spielt er schmunzelnd auf die Strecke an, die neben Kurven auch einige Höhenmeter beinhaltet. Dass seine Maschine den Steigungen gewachsen sein wird, davon ist Ridder vor dem Start jedoch überzeugt. „Es kann höchstens mal sein, dass ich bei starken Steigungen nur   20 oder 30 Stundenkilometer fahren kann. Aber das ist in Ordnung.“

Drei Männer stehen mit ihren Motorrädern in einer Reihe.

Unter den Teilnehmern waren Ulrich Ridder, Michael Meyer und Klaus Buschmann (v.l.).

Neben Ridder hat sich Michael Meyer aus Frankfurt mit seiner Yamaha DS7 Baujahr 1973 postiert. Für Meyer, der fast jedes Mal bei der Moto-Classic im Oberbergischen dabei war, ist die Veranstaltung beinahe ein Klassentreffen. Vor allem den Austausch untereinander schätze er sehr. Meyer ist außerdem ein echter Sammler von Oldtimer-Motorrädern. In seiner Garage stehen neben der Yamaha, mit der er an diesem Tag nach Agathaberg gekommen ist, insgesamt 30 alte Maschinen. „Zu der Leidenschaft bin ich durch Zufall gekommen. Ich habe in meiner Heimat vor vielen Jahren ein altes Moped in einer Scheune gefunden und wieder flott gemacht. Und bin ich dabei geblieben“, berichtet er.

Beide Männer und auch Klaus Buschmann aus Wattenscheid, der mit seiner BMW R50/2 Baujahr 1964 vor Ort ist, nehmen auch am Classic-Revival-Pokal für Motorräder sowie am Oldtimer-Cup Westfalen-Lippe des ADAC teil. Die Moto-Classic in Agathaberg ist als Wertungslauf ein Teil davon. Die Wettbewerbs-erfahrenen Männer sehen den Prüfungen, die es auf der Zuverlässigkeitsfahrt durch das Oberbergische zu absolvieren gilt,   gelassen entgegen.

Organisation durch die Renngemeinschaft Oberberg

Um 10.01 Uhr gehen die Fahrer im Abstand von jeweils einer Minute auf die Strecke. Einige fahren zudem ohne Wertung rein touristisch mit. Wie Fahrtleiter Hans-Werner Kisseler von der Renngemeinschaft Oberberg berichtet, müssen die Wettbewerbsteilnehmer auf der Strecke unter anderem Rollprüfungen ohne laufenden Motor sowie Start-Ziel-Prüfungen meistern – alles möglichst exakt in einer vorgegebenen Zeit. Damit unterwegs niemand abkürzen kann, müssen an mehreren Kontrollpunkten Stempel abgeholt werden.

Die erste Etappe führt von Agathaberg an die Bevertalsperre, weiter nach Hückeswagen und dann über Bergisch-Born, Dhünn und Wipperfeld zurück nach Agathaberg. Nach der Mittagspause geht es über Lindlar, Hohkeppel, Kürten-Olpe und wieder zurück weiter. Nachmittags werden die Sieger im Sportlerheim in Agathaberg geehrt.

Eine Frau steht neben einem Motorrad.

Ulrike Schröter und Heinz-Dieter Dillmann waren mit einer BMW R62 Baujahr 1928 und somit mit dem ältesten Motorrad dabei.

Schon vor dem Rennen zieht die BMW R62 Baujahr 1928 von Heinz-Dieter Dillmann aus Köln viele Blicke auf sich. Gemeinsam mit Ursula Schröter nimmt er erstmals an der Moto-Classic in Oberberg teil und hat an diesem Tag das älteste Motorrad mitgebracht. Vor 30 Jahren sei er durch Zufall an die BMW gekommen. Ein Bekannter habe diese in seinem Haus, eingemauert hinter einer Wand, gefunden. Dort wurde sie vermutlich in Kriegszeiten versteckt.

Die Maschine stammt aus der erst zweiten BMW-Motorradreihe, die gebaut wurde und befindet sich im Originalzustand. „Heute geht es uns hauptsächlich darum, Spaß zu haben“, sagt Heinz-Dieter Dillmann und Ursula Schröter nickt. Am Vortag habe er extra noch einmal einen Ölwechsel vorgenommen und die Zündkerzen gestrahlt, damit seine BMW die Strecke gut meistert.

Die BMW, mit der Dillmann nach Agathaberg gekommen ist, ist übrigens nicht seine älteste Maschine. „Zuhause steht noch ein Motorrad Baujahr 1926“, verrät er. Am Ende belegt der Kölner in der Gesamtwertung den 42. und in seiner Altersklasse M2/M3 den dritten Platz.

Erster in der Gesamtklasse wird Dirk Kleinlanghorst aus Herford auf seiner Moto Guzzi V35 Baujahr 1978, mit nur 1,29 Strafpunkten.