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„Schnurrpuccino“In Wipperfürth hat Oberbergs erstes Katzencafé eröffnet

3 min
Ein Mann und eine Frau stehen in ihren neuen Café.

In den Räumen der ehemaligen Bäckerei Fahlenbock begrüßen Matthias Preußner und Silke Rösgen ihre Gäste.

Die vier Katzen im neuen Café in Wipperfürth von Matthias Preußner und seiner Lebensgefährtin Silke Rösgen gehen immer vor.

Leonie, Ksusha, Flynn und Ricky können die Gäste des Katzencafés „Schnurrpuccino“ am Freitag am besten über ihre Fotos im Eingangsbereich kennenlernen. Den beiden Katzendamen und den zwei Katern ist das einfach zu viel Trubel am Eröffnungstag, denn alle 30 Plätze sind besetzt. Es geht zügig hin und her: Kaffee servieren, Frühstücksgeschirr abräumen, mehr Kaffee kochen.

Und da Katzen im Café von Matthias Preußner und seiner Lebensgefährtin Silke Rösgen immer vorgehen, dürfen die vier – eigentlich die Hauptattraktion im ersten Katzencafé in Oberberg – an ihrem 15 Quadratmeter großen, ruhigen Rückzugsort bleiben. Der ist von außen nicht einsehbar und bietet den Katzen die Möglichkeit, wann immer ihnen danach ist, sich zu erholen, den Schlafplatz oder das Katzenklo aufzusuchen. Gleichzeitig können sie aber auch durch die kleine Klappe in der Tür zu den Gästen kommen, wann immer sie möchten und sich streicheln und ohne Blitz fotografieren lassen.

Katzencafé in Wipperfürth: Die Zuwendung hat klare Grenzen

Die Zuwendung allerdings hat klare Grenzen, auch das den Tieren zuliebe. Hochnehmen ist tabu, Lärm ebenso, Füttern ein No-Go und Kinder unter sechs Jahren sowie andere Tiere haben keinen Zutritt. Matthias Preußner betont, dass das nicht böse oder ausgrenzend gemeint sei: „Bei uns gehen immer die Tiere vor, darum haben wir hier diese Regeln.“ Auf großen Plakaten kann jeder Gast nachlesen, was zu beachten ist. Ein bisschen anders als in anderen Cafés ist auch die kleine Schleuse am Eingang. Damit die Tiere nicht entwischen, gibt es nämlich zwei Türen. Außerdem ist der Thekenbereich verglast – hier haben, ebenso wie in der Küche, die Katzen absolut keinen Zutritt.

Vier Katzen sitzen auf einer Bank in einem Café.

Vier Katzen tummeln sich im neuen Katzencafé in Wipperfürth.

Dass Tierschützer solche Cafés durchaus auch schon mal kritisch sehen, weiß der 53-jährige Kürtener. Der Trend, der in Asien seinen Anfang nahm, wird dort schließlich auch schon mal etwas lockerer umgesetzt. Zu viele Katzen auf zu kleinem Raum, ausgesucht nur nach Niedlichkeit – so könnte man es beschreiben. In Wipperfürth ist das anders. Die vier Tiere kommen dank einer Tierschutz-Organisation, mit der Preußner schon lange in Kontakt ist, von Zypern nach Oberberg. Sie durften sich seit März in Ruhe aneinander und an die Räume gewöhnen und wurden nach einem eher gelassenen Charakter ausgewählt.

Außerdem arbeitet der Kürtener eng mit dem Veterinäramt zusammen. Für den Fall, dass doch einmal eins der Tiere die Krallen einsetzt, sind natürlich Verbandszeug und Desinfektionsmittel greifbar. „Allergiker und auch Schwangere sollten aber besser in ein anderes Café gehen oder vorher mit ihrem Arzt sprechen“, bittet Matthias Preußner.

Er hat sich mit dem Café mit seiner Lebensgefährtin und drei Mitarbeitenden einen langgehegten Traum erfüllt. Viele Jahre führte der gelernte Dreher Musikkneipen in Köln, doch das Arbeiten nachts wurde irgendwann zu stressig. Hinzu kommt, dass der Katzenfan leidenschaftlich gerne backt und kocht. Nun ist also aus der ehemaligen Bäckerei Fahlenbock in der Unteren Straße das Schnurrpuccino geworden und die Reservierungen zeigen, dass das Interesse groß ist.

Öffnungszeiten des Schnurrpuccino in der Unteren Straße 28: Mittwoch bis Sonntag, jeweils 10 bis 18 Uhr. Reservierungen können unter (0177) 5166271 bei Matthias Preußner getätigt werden.