Im Innenputz der Grundschule Wipperfeld wurde flächendeckend Asbest nachgewiesen. Da der Asbest aber gebunden ist, sieht die Stadt keine unmittelbare Gefahr.
SchadstoffAsbest in der Grundschule Wipperfeld

Die Grundschule im Ortskern von Wipperfeld
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Besorgte Gesichter gab es am Mittwochabend im Schul- und Sozialausschuss und am Donnerstag im Bauausschuss. Der Grund: An der Grundschule Wipperfeld wurde Asbest gefunden. Mineralische Asbestfasern gelten als krebserregend.
Im Zug der Planungen für eine Erweiterung und energetische Sanierung der Schule stellte sich heraus, dass in den Innenputzen flächendeckend Asbest verwendet worden war. Renate Brüning, die Leiterin des Gebäudemanagements, versicherte nach Rücksprache mit einem beauftragten Schadstoffgutachter, dass weder die Schülerinnen und Schüler noch die Lehrkräfte unmittelbar gefährdet seien.
Es gibt keine Asbestbelastung der Atemluft
„Der Asbest ist im Putz gebunden, es gibt keine Belastung der Atemluft", so Brüning.“ Zudem sei der Putz überstrichen, auch wenn ein Kind etwa mit seinem Ranzen an der Wand lang streife, bestehe keine Gefahr. Ob auch der Außenputz betroffen ist, muss noch untersucht werden.
Die Planungen für die Sanierung und die Erweiterung der Schule waren schon weit fortgeschritten, sie werden nun sofort gestoppt. Der Bauausschuss beschloss zudem einstimmig, die Verwaltung mit einer Neuplanung und einer Kostenaufstellung zu beantragen.
Kritische Nachfragen aus der Politik
Im Bauausschuss gab es einige kritische Nachfragen. „Wie geht es jetzt weiter? Wie kann man mit den Schadstoffen umgehen? Können wir die Schule sanieren oder müssen wir sie irgendwann abreißen“, fragte Heribert Berster (CDU). Brüning erklärte, dass eine Asbestsanierung sehr aufwendig und teuer würde und eine Interimslösung nötig machen würde. Doch für eine solche Sanierung gebe es keinen Zeitdruck. Christoph Goller (Grüne) wollte wissen, ob auch eine Belastung auf andere Schadstoffe wie PCB geprüft worden sei – diese Frage blieb unbeantwortet.
Im Schul- und Sozialausschuss kritisierte der Ausschussvorsitzende Frank Mederlet die Verwaltung heftig. „Wir diskutieren seit 2019 über die Erweiterung in Wipperfeld, warum fällt das erst jetzt auf? Die Mehrkosten werden vermutlich erheblich sein.“ Vor allem aber war f er der Stadt eine mangelnde Kommunikation mit den Eltern vor „Die Stadt hat als Schulträger die zwingende Verpflichtung, den Eltern Zweifel und Sorgen zu nehmen.“
Auch Alexander Lieth (CDU), der Vorsitzende des Bauausschusses, hält es für sinnvoll, wenn die Stadt auf die Eltern zugeht. Denn die Attraktivität des Schulstandortes Wipperfeld sei gefährdet. Auf Anfrage unserer Zeitung teilte der Schulfachbereichsleiter Marius Marondel mit, die Stadt werde die Eltern in Wipperfeld zu einer Informationsveranstaltung einladen.
Auf die Frage, warum denn die Planungen für Wipperfeld so langsam vorangegangen sind, erklärte Brüning, dass in den vergangenen Jahren andere Schulbaumaßnahmen wie der Brandschutz Priorität gehabt hätten. Auch sei die Personalsituation des Gebäudemanagements unbefriedigend. „Wir haben vier neue Stellen bewilligt bekommen, konnten davon bis jetzt aber erst eine besetzen, und das erst nach mehrfacher Ausschreibung. Diese neue Mitarbeiterin muss sich aber erst einarbeiten“, so Brüning.