WWGamesBergneustadter Schüler traten im Wettbewerb gegeneinander an

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Musik erraten einmal anders: Wer zuerst den roten Knopf drückt, der darf auch als Erster antworten. Hier hat Schüler Paul Weiß Lehrer Enes Kartal abgehängt, der ansonsten bei dieser Challenge der unangefochtene Alleswisser war.

Musik erraten einmal anders: Wer zuerst den roten Knopf drückt, der darf auch als Erster antworten. Hier hat Schüler Paul Weiß Lehrer Enes Kartal abgehängt, der ansonsten bei dieser Challenge der unangefochtene Alleswisser war.

Bergneustadt – Von wegen Jugendliche verbringen ihre freie Zeit nur mit Smartphones und Konsolen! Einige Schüler des Wüllenweber-Gymnasiums in Bergneustadt brauen in ihrer Freizeit seit gut einem Jahr ein ganz besonders Süppchen. Allesamt Fans der Pro 7-Spielshow „Das Duell um die Welt“ mit und von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, arbeiteten sie an einer eigenen Variante, (noch) ohne Kameras.

„WWGames“ so der Name des Spektakels, dessen Pilot rund 200 Schüler, Lehrer und Eltern am Donnerstagabend in die Aula der Schule lockte. Die Idee dahinter: Schüler und Lehrer sollen sich jenseits des üblichen Alltags erleben, dabei mögliche Barrieren abbauen und gemeinsam jede Menge Spaß haben.

Professionelles Produktionsteam

Die Bühne konnte sich sehen lassen: Mit einem Dreieck aus echten Bühnentraversen, indirekt beleuchteten Molton-Dreiecken, einem Sofa à la „Wetten, dass ...?“, Scheinwerfern, Mischpult und Mikro-Headsets. Das siebenköpfige Produktionsteam rund um Schülersprecher Lukas Dziallas (18) wollten es scheinbar gleich professionell angehen.

„Das Equipment haben wir teilweise aus der Schule, den Rest habe ich bei einem Bekannten ausgeliehen“, erklärt Lukas Dziallas. Die Schüler genossen bei der intensiven Vorbereitung großes Vertrauen von der Schule. „Natürlich haben wir die Schritte besprochen und uns dafür auch regelmäßig getroffen. Wir finden das Projekt toll und wissen, dass wir uns auf unsere Schüler verlassen können“, bestätigte Sport-Lehrer Lars Schubert (47), der das Projekt betreut. „Ich bin hier allerdings nur das Begleitfahrzeug, der Laufbursche“, scherzt er. Sein letzter Auftrag in dieser Funktion: „Ich musste unseren Moderator Joshua Heinze aus dem Hagel retten. Der stand an der Bushaltestelle und es kam kein Bus.“ Und das ausgerechnet bei der Premiere.

Sechs Challenges und zwei Teams

Aber das Publikum war gnädig, verzieh den Schülern auch die Ton-Schwierigkeiten zu Beginn. „Das ist wie bei einem alten Diesel, den muss man auch vorheizen, bevor er richtig läuft“, entschuldigte sich Lukas Dziallas charmant. Zwei Drei-Mann-Teams (Ja, leider keine Frau) traten gegen einander an. Team 1, der spätere Sieger, mit Justus Herz (Lehrer für Deutsch und Philosophie), und den Schülern Björn Weber und Paul Weiß und Team 2 mit Florian Giebeler (Mathe, Physik, Musik), Enes Kartal (Englisch, Sowi) und Schüler Tim Berg. Sechs Challenges (Wettbewerbe) galt es zu gewinnen.

Fortsetzung der WWGames erwünscht

Die Teams traten unter anderem in „Badminton mit Handicap“ gegeneinander an. Zu Beginn mit normalen Schlägern. Jeder Punktverlust wurde jedoch mit einem Handicap geahndet. Heißt: Der Schläger wurden durch Brotdose, Flasche, Stuhl, Kehrblech oder Handfeger ersetzt. Die vorwiegend jungen Zuschauer durften erleben, wie sich ihre Lehrer mit Kehrblech und Stuhl im Badminton versuchten. Alleswisser bei der Musik-Challenge, in der es galt, anhand der ersten zehn Sekunden ein Musikstück zu erraten: Lehrer Enes Kartal. Gegen ihn sahen sie kein Land.

Paul Weiß hingegen bewies bei einer anderen Aufgabe, dass er ein sehr gut funktionierendes Kurzzeitgedächtnis hat. Zuvor mussten beide Teams in einem entsprechend präparierten Raum genau hinsehen, wo sich was befindet. Anschließend fragte Moderator Joshua Heinze (16) ab.

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Die Schüler im Publikum signalisierten eindeutig, dass sie nichts gegen eine Fortsetzung der „WWGames“ haben. „Ich fand es sehr lustig“, bestätigte Ronja aus der fünften Klasse, die ihre Mutter mitgebracht hatte. „Ich bin auch hier zur Schule gegangen und mir hat die lockere Atmosphäre zwischen Lehrern und Schülern sehr gefallen. Das wäre früher so auch nicht möglich gewesen“, vermutete Cornelia Rödder.

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