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Acht LeitlinienWie sieht der richtige Umgang mit Bibern aus? – Zuwachs auch in Oberberg

Lesezeit 2 Minuten
Ein Biber sitzt im Wasser.

In Oberberg gibt es immer mehr Biber.

Der Oberbergische Kreis sowie Akteure aus Naturschutz, Forst- und Wasserwirtschaft und Landwirtschaft haben gemeinsam Leitlinien erarbeitet.

Immer häufiger werden in Oberberg Biber gesichtet. Wie mit dem wachsendem Biberbestand umgegangen werden soll, darüber informiert jetzt der Oberbergische Kreis. Bei einem Runden Tisch hatte der Kreis Akteure aus Naturschutz, Landwirtschaft, Forst- und Wasserwirtschaft sowie den Verwaltungsbehörden für eine Beratung zusammengebracht. „Ziel der Veranstaltung war es, ein gemeinsames Verständnis für den Umgang mit dem Biber zu entwickeln und tragfähige Grundlagen für die zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises. 

Biberzuwachs in Oberberg: Vermeidung von Konflikten

Dort heißt es weiter: „Im Rahmen des Austausches standen acht Leitsätze im Fokus, die künftig als Richtschnur für das Miteinander von Mensch und Biber im Oberbergischen Kreis dienen sollen. Dabei stehen der Ausgleich unterschiedlicher Interessen, die Förderung der Koexistenz und die Vermeidung von Konflikten im Mittelpunkt.“

Im Rahmen des Treffens wurde außerdem festgelegt, dass die Biologische Station Oberberg künftig als erste Anlaufstelle bei Fragen und Anliegen rund um den Biber dient. Bürgerinnen und Bürger, Landbewirtschafter sowie Kommunen können sich bei der BSO über Vorkommen, Schutzmaßnahmen oder Konfliktlösungen informieren.

„Der Biber gehört heute wieder zu unserer heimischen Fauna – das ist das Ergebnis jahrzehntelanger Schutzmaßnahmen. Gleichzeitig stellt uns seine Rückkehr vor Herausforderungen, die wir nur gemeinsam lösen können und müssen. Die verabschiedeten Leitsätze sind ein wichtiger Schritt zu einem konstruktiven und ausgewogenen Umgang mit dem Tier“, zeigt sich Frank Herhaus, Umweltdezernent des Oberbergischen Kreises, zufrieden mit dem ersten Treffen. (lth)

Kontakt zur Biologischen Station Oberberg in Nümbrecht: Rotes Haus, Schloss Homburg 2; E-Mail: Biber@BS-BL.de. biostationoberberg.de


Acht Leitlinien

  1. Koexistenz fördern: Verantwortungsbewusster Umgang mit dem Biber unter Berücksichtigung aller relevanten Interessen.
  2. Transparenz: Zusammenarbeit in Form frühzeitiger und offener Dialoge aller Akteure.
  3. Prävention: Vorbeugende Maßnahmen zur Konfliktvermeidung haben Vorrang vor Intervention.
  4. Fachliche Entscheidungen: Wissenschaftliche Grundlagen und lokale Besonderheiten als Basis.
  5. Verhältnismäßigkeit: Eingriffe erfolgen nur in Ausnahmefällen und auf rechtlicher, ökologischer und fachlicher Grundlage.
  6. Wissen und Akzeptanz: Die Öffentlichkeitsarbeit soll das Verständnis für den Biber stärken.
  7. Wirtschaft und Technik:   Schäden werden ernst genommen und durch Beratung, Schutzmaßnahmen oder Förderprogramme abgefedert.
  8. Verwaltungshandeln: Klare Zuständigkeiten und abgestimmte Maßnahmen sollen eine effektive Umsetzung ermöglichen.