Test für RadfahrerBuddestraße in Bensberg bekommt Radstreifen

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Buddestraße 120721

Bergisch Gladbach – Der Test läuft schon, und mancher Autofahrer hat noch nichts davon mitbekommen. Die Verkehrsplaner haben Ende Mai, Anfang Juni an der Buddestraße in Bensberg eine Woche lang Autos, Räder, Fußgänger, Laster, Motorräder, Busse, sieben Fahrzeugklassen insgesamt, sortiert und gezählt. Das ist fürs Vorher und Nachher wichtig.

Aktuell ist etwas Abwarten angesagt, ein Verkehrsplan wird erstellt und eine Firma für die Markierungsarbeiten beauftragt.

Kritiker befürchten Rückstau und Ausweichverkehr

Dann geht es weiter: In der zweiten Sommerferienhälfte wird die Stadt einen Radstreifen stadteinwärts an der Buddestraßen einrichten, eine Auffädelspur vor der Kreuzung Kölner Straße wird damit deutlich kürzer, probeweise für drei Monate. Zweite Ferienhälfte bedeutet: zwischen 26. Juli und 17. August wird der Radstreifen kommen. Damit beginnt dann der Drei-Monats-Test, der ziemlich umstritten ist in der Stadt. Radfreunde setzen auf den Boom des Zweirads, freuen sich und hoffen auf mehr als eine temporäre Fahrspur.

Verfechter der Automobilität fürchten Rückstau und Ausweichverkehr und den endgültigen Kollaps. Der Radstreifen wird demnach mindestens bis Ende Oktober vorhanden sein. Der Test mit dem Radstreifen war im Juni 2020, noch vor der letzten Kommunalwahl und dem Wechsel zur Grün-Rot-Gelb-Koalition beschlossen worden. Die Probe hatte auch die CDU-Fraktion unterstützt, wenn auch mit Bedenken. Ein Antrag der CDU aus dem Frühjahr 2021, auf den Test zu verzichten und die Radler auf Nebenstrecken nach Bensberg zu führen, scheiterte politisch.

Beratungen erst Mitte November

Objektive Zahlen der ersten Verkehrszählung gibt es noch nicht. Danach hatte im jüngsten Ausschuss für Stadtentwicklung die CDU-Fraktion gefragt, in Richtung der Stadtverwaltung. Aufgenommen und ausgewertet haben Planer die Verkehrsströme. Man könnte auch sagen: Sie haben den Verkehr obduziert, alle Ströme in alle Richtungen gezählt, zu festen Zeiten (6 bis 19 Uhr). Die Seitenstraßen hatte das Ordnungsamt beobachtet, sie könnten als Ausweichstrecken herhalten.

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Da kann man sich Excel-Tabellen an Zahlen vorstellen, die zueinander in Bedeutung gesetzt werden. Was die Planer aktuell an Zahlen im Block haben, soll erst Mitte November beraten werden. Und zwar in der Sitzung des Fachausschusses. Unklar ist, ob ein Zuwenig an Radlern den politischen Gegnern der Maßnahmen in die Hände spielen könnte. Fraglich, ob eine womöglich eintretende Stauproblematik der anderen Seite hilft.

Abschlussbericht soll Gesamtzusammenhang betrachten

Das Projekt an der Buddestraße ist hochumstritten, und mitten in der Testphase liegt der Wahlgang zur Bundestagswahl. Was nach den drei Monaten kommt, ist offen. Politische Machtverhältnisse im Stadtrat deuteten zuletzt auf einen Ausbau der Radmobilität hin, als politisches Ziel. Es ist aber auch ein Abbruch der Testzeit vorstellbar, sollte sich die Verkehrssituation zuspitzen.

Was kommen wird, ist folgendes: Nach Ende der Testzeit erstellt das Planungsbüro einen kurzen Bericht, alle Zahlen sollen anschaulich erläutert werden. Die zentralen Erkenntnisse werden zeitnah im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität dargestellt. Wichtig ist laut der Pressestelle der Stadt der Gesamtzusammenhang. Es werde einen Abschlussbericht geben, in dem alle Ergebnisse veröffentlicht werden. Für die Zeit nach der Probe muss sich dann die Politik positionieren.

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