Bergisch Gladbach13 neue Einbahnstraßen für Fahrräder geöffnet – Umwege fallen weg

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Einbahnstraße Schild 260821

Bergisch Gladbach – Nach dem holprigen Start der letzten Jahre wird die Stadt jetzt ein Stück fahrradfreundlicher: Auf weiteren 13 Einbahnstraßen im Stadtgebiet dürfen Radfahrer in beiden Richtungen fahren. Faktisch bedeutet dies: Die Beschilderungen werden geändert. Unter den blauen Einbahn- und roten Einfahrt-verboten-Verkehrsschildern werden kleine Zusatzhinweise „Radfahrer frei“ angebracht.

Um diese Straßen geht's

Freie Fahrt auf 13 neuen Einbahnstrassen

Bei den Einbahnstraßen, die neu für den Radverkehr freigegeben werden, handelt es sich um: Am Neuborner Weiher in Lückerath, Ander Kittelburg und Wichernstraße in Hand, Anne-Frank-Straße, Goerdeler Straße und Moltkestraße in Kaule, Dr.- Lautz-Weg in Kippekausen, Hans-Zanders-Straße in der Stadtmitte, Hardtweg in Bensberg, Max-Planck-Straße in Schildgen, Schubertstraße in Frankenforst, Simonswiese in Alt-Refrath sowie Zum Froschkönig in Heidkamp. Die Imbuschstraße in Lückerath soll nach der Sanierung als 14. Straße auch noch freigegeben werden. Unter den roten „Spardosen“-Schildern, Verbot der Einfahrt, sollen in Kürze kleine Zusatzschilder „Radfahrer frei“ angebracht. (ub)

Fünf Jahre ist es nun her, dass in Bergisch Gladbach für Radfahrer ein neues Zeitalter anbrechen sollte. Doch die Fortschritte bei der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes ließen auf sich warten. Jetzt hat eine Kommission aus Ordnungsbehörde, Polizei, Stadtentwicklung und Straßenbau 27 Einbahnstraßen geprüft, ob sie für den Radverkehr in beide Richtungen freigegeben werden können. 13 Straßen verteilt auf zehn Stadtteile haben den Eignungstest bestanden (siehe Infokasten). Die neuen Zusatzschilder sollen in den kommenden Wochen nach und nach montiert werden.

Freigabe soll Leute zum Radfahren motivieren

An der Straße „Zum Froschkönig“ in Heidkamp hängt das Schild schon. Ragnar Migenda, Dezernent für Stadtentwicklung, und Harald Flügge, erster Beigeordneter, haben am Donnerstag die neue Durchfahrt mit städtischen E-Bikes ausprobiert. „Die Wege für Radfahrerinnen und Radfahrer müssen unkompliziert zu befahren sein und spürbare Vorteile gegenüber dem motorisierten Verkehr bieten“, betont Migenda.

Für viele Schüler des benachbarten Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, die die Straße „Zum Froschkönig“ schon lange entgegen der Fahrtrichtung nutzen, bedeutet dies, dass sie jetzt legal unterwegs sind. Flügge bewertet die Freigabe für Radfahrer aber auch, als einen Schritt, um die Menschen zum Umstieg aufs Rad zu animieren: „So kommt man ohne großen Umweg in die Innenstadt.“ 49.000 Gladbacher wohnen in einer Entfernung von 2,5 Kilometern zum Stadtzentrum, „eine Distanz, die gut mit dem Fahrrad zurückzulegen ist.“

Ausschuss soll über Laurentiusstraße entscheiden

Insgesamt gibt es in Bergisch Gladbach 46 Einbahnstraßen, wovon 19 schon für den Radverkehr freigegeben waren. Für 14 Straßen sei eine solche Regelung nicht möglich gewesen, erläutert Flügge, aufgrund von Kriterien wie einsehbare Einmündungssituationen oder Fahrbahnbreite. Betroffen ist zum Beispiel der mit Kopfstein gepflasterte Abschnitt der Schloßstraße hoch zur Kadettenstraße. „Zu steil und holprig“, sagt Flügge.

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Dass die Stadt Radlern kurze Wege anbietet, bedeutet für sie sicher eine Erleichterung, könnte aber auch ein Risiko bedeuten: Wenn etwa ein Geländewagen entgegenkommt. „Dann müssen sich beide im gegenseitigen Respekt und Miteinander verständigen“, meint Migenda.

Eine größere „Baustelle“ ist dagegen die Umsetzung einer weiteren Maßnahme: Der Umbau der Laurentiusstraße zur Fahrradstraße. Am 14. September steht das umstrittene Projekt auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung.

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