HerkenrathBergisch Gladbacher Goldschmied bietet Kurse in umgebautem Zirkuswagen

Lesezeit 3 Minuten
Ulrich Hegner steht in der Türe seines umgebauten Zirkuswagens.

Traumhaft: Den alten Zirkuswagen hat Ulrich Hegener nach zweijähriger Suche in Potsdam gefunden und ihn umgebaut.

Seit 32 Jahren arbeitet Ulrich Hegener aus Bergisch Gladbach als Schmied. Jetzt hat er sich etwas Besonderes ausgedacht.

Die Natur hält für jeden besondere Schätze bereit. Wer sie entdeckt, kann sie für sich vergolden. Diese Idee realisiert Ulrich Hegener in besonderen Goldschmiedekursen. Für das kreative Arbeiten in der Natur in Bergisch Gladbach-Herkenrath bietet der Goldschmiedemeister auch einen originellen Ort: einen umgebauten Zirkuswagen.

Ausgestattet mit Sitzecke, Heizung, Handwaschbecken und Kaffeemaschine ist es einladend und gemütlich in dem Lernort der besonderen Art. In der Mitte sind die für den Kursus wesentlichen drei Arbeitsplätze, typisch ausgestattet für das Schmiedehandwerk. Hinten   steht eine Werkbank für größere Spezialgeräte, wie zum Beispiel eine Metallwalze. Eine Wanduhr mit Vogelstimmen zur vollen Stunde erinnert daran, wie schnell die Zeit vergeht.

Goldschmied Ulrich Hegener am Arbeitstisch.

Goldschmied Ulrich Hegener am Arbeitstisch. Grundlagen seines Könnens gibt er künftig in Kursen an Interessierte weiter.

„Goldschmieden ist sehr zeitaufwendig. Deshalb nutzen wir den Wagen oft auch selbst, wenn wir zu Hause sind und an Schmuckstücken arbeiten“, sagt Hegener. Gemeinsam mit seiner Frau Barbara, ebenfalls Goldschmiedemeisterin, eröffnete er 2004 ein Juweliergeschäft im Gladbacher Stadtteil Sand. Am Wohnhaus der Familie in einer Wald- und Wiesenidylle am Rande von Herkenrath steht der alte Zirkuswagen.

Den Wagen hat Hegener lange gesucht. Nach zwei Jahren hatte er Glück und fand ihn in Potsdam. Inzwischen hat er seinen festen Standplatz auf einer Wiese am Haus. Direkt daneben steht ein weißes Tipi-Zelt. Ein großes offenes Feuer in der Zeltmitte und bequeme Sitzmöbel laden am regnerischen Besuchsmorgen zum Verweilen ein. „Auch das Tipi hat als Rückzugsort eine wichtige Funktion während des Kurses“, erklärt der Goldschmied, der seit 32 Jahren in seinem Handwerk arbeitet.

Das weiße Tipi soll den Schülern als Rückzugsraum dienen.

Das weiße Tipi soll den Schülern als Rückzugsraum dienen.

Natur zu erleben, zu sich selbst zu finden und kreativ zu arbeiten – diese Inhalte seien für die dreitägigen Goldschmiedekurse wesentlich. „Das Seminar ist nicht rein handwerklich. Vielmehr soll jeder Teilnehmende sein persönliches Thema finden, das sie oder ihn vorrangig beschäftigt. Dieses Thema macht dann auch die anschließende individuelle Schmiedearbeit aus“, beschreibt Hegener sein Konzept. Deshalb mache er auch keine Vorgaben, was in dem Kurs an Schmuck gestaltet wird. „Aber natürlich helfe ich bei der Umsetzung.“

Mit einem ausgiebigen Spaziergang durch Wald und Wiesen startet das Seminar. „Es gibt individuelle Lösungen für jeden in der Natur. Das habe ich selbst bei einem Naturcoaching erfahren“, erzählt der 58-jährige Unternehmer. Wichtig sei, dass sich die Teilnehmenden darauf einlassen. „Für mich liegt der Reiz darin, so etwas überhaupt anbieten zu können“, sagt Hegener. Dafür kann er auf seine Erfahrung und sein Können zurückgreifen.

Und die Ideen liegen direkt vor der Haustür. Für jeden Teilnehmenden stellt Hegener etwa 20 Gramm Silber zum Schmieden zur Verfügung. Für Verpflegung wird gesorgt. Die Kosten betragen 380 Euro pro Person. „Wer lieber mit Gold arbeiten möchte, kann es gerne tun. Ich kann es bestellen, allerdings macht das zusätzliche Kosten aus“, erklärt er. Möglich sei auch, eigenes Gold im Kurs zu verarbeiten.

Der Kursus soll einmal im Monat von Donnerstag bis Samstag für jeweils drei Teilnehmende in Bergisch Gladbach-Herkenrath stattfinden. Premiere ist vom 18. bis 20. Mai. Anmeldungen sind telefonisch unter (0 22 02) 98 33 77 oder 01 73-9 50 26 25 erwünscht.

KStA abonnieren