VerkehrEinzelhändler in Schildgen befürchten das Ende des Geschäftszentrums

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Zu sehen sind zwei Fahrspuren mit einem Rückstau vor der Ampelkreuzung. Der Radstreifen wird durch ein parkendes Auto blockiert. Der Parkstreifen ist vollständig belegt mit parkenden Autos.

Seit Jahren sucht die Stadt Bergisch Gladbach nach einem Konzept für die Modernisierung der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen.

Im Vorfeld der Info-Veranstaltung der Stadt Bergisch Gladbach kritisieren die Händler die Verkehrskonzepte für die Altenberger-Dom-Straße.

Die Geschäftsleute in Schildgen machen erneut auf ihre Existenznöte aufmerksam. Sie befürchten, dass die Kunden woanders einkaufen, wenn im Ortszentrum niemand mehr parken kann. Deshalb ruft die IG Schildgen alle Bewohner auf, zur Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung am kommenden Samstag, 3. Februar, zu kommen, um gemeinsam mit den Händlern „die Unzufriedenheit mit dem bisherigen Verkehrskonzept“ kundzutun.

„Die IG Schildgen hat jegliches Vertrauen in die Stadtverwaltung hinsichtlich der Umbaumaßnahmen der Altenberger-Dom-Straße verloren“, stellt IG-Vorsitzende Andrea Dinter fest. Die IG habe den Eindruck, die Stadtverwaltung sei dem Auftrag der Politik, nach Ersatzparkplätzen zu suchen, „nur halbherzig“ nachgekommen, heißt es in einer Mitteilung.

IG Schildgen hält Radschutzstreifen für legitim

Auf Kritik stößt, wie berichtet, dass die Parkraumerhebung an nur zwei Tagen stattgefunden habe und dabei private Parkplätze etwa in Hinterhöfen einbezogen worden seien. Zudem bezweifelt die IG, dass Längsparkplätze an der Altenberger-Dom-Straße nicht mehr genehmigungsfähig seien. Würde man Radschutzstreifen als Shared Space auf die Straße verlegen, wo alle Verkehrsteilnehmer – Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer – gleichberechtigt unterwegs sind, seien Längsparkplätze aus Sicht der Geschäftsleute legitim.

Die IG Schildgen hat jegliches Vertrauen in die Stadtverwaltung hinsichtlich der Umbaumaßnahmen der Altenberger-Dom-Straße verloren
Andrea Dinter, Vorstand IG Schildgen

Die Stadt Bergisch Gladbach nehme dagegen „den Untergang des Nahversorgungszentrums Schildgen als Kollateralschaden billigend in Kauf“, kritisiert die IG. Dabei werde übersehen, dass Einzelhandel und Wochenmarkt in erheblichen Maße zur Aufenthaltsqualität im Ort beitrügen. Die Geschäftsleute nehmen auch die Politik in die Pflicht: „Vielleicht hat der Bürger kein Recht auf öffentlichen Parkraum, aber er hat ein Recht auf den Erhalt der funktionierenden Infrastruktur in Schildgen.“

Seit langem ist die Stadt auf der Suche nach einer geeigneten Lösung der Verkehrsfrage auf dem Straßenstück zwischen Kempener Straße und Leverkusener Straße. Aktuell liegen zwei Konzepte auf dem Tisch, mit dem Ziel, den Rad- und Fußverkehr komfortabler und sicherer zu führen. Eine Variante sieht einen flexiblen Mittelstreifen vor zum Überholen, Be- und Entladen oder Überqueren der Fahrbahn. Statt der Mittelflexibilität kommt auch ein einseitiger Randstreifen infrage, auf dem Fahrradstellplätze, Parkplätze für mobilitätseingeschränkte Menschen sowie Ladezonen eingerichtet werden könnten.


Information für Schildgener 

Bei einem offenen Bürgerdialog können interessierte Schildgener ihre Ideen und Vorstellungen einbringen: Samstag, 3. Februar, 14 bis 16 Uhr, Turnhalle der Concordiaschule. Die Veranstaltung beginnt mit einem 30-minütigen Gang durch das Zentrum Schildgens mit Vertretern von zwei Fachbüros. Im Anschluss informiert die Stadtverwaltung in der Turnhalle über die aktuelle Projektplanung.

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