Halbzeitbilanz des MuseumslaborsDas Bensberger Heimatmuseum ist in der Moderne angekommen

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Die Sonderausstellung "Museumslabor - wir feiern Halbzeit" ist im Heimatmuseum eröffnet worden.

Im Bensberger Heimatmuseum ist die Sonderausstellung "Museumslabor - wir feiern Halbzeit" eröffnet worden. Museumsleiterin Sandra Brauer (am Mikro), Bürgermeister Frank Stein (2.v.l) und Beigeordneter Ragnar Migenda (3.v.l.) feierten mit den Besuchern.

Mit dem Projekt Museumslabor soll das Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg modernisiert werden.

Das Heimatmuseum ist in der Moderne angekommen, zumindest ist der Anfang gemacht. Die Wände im Ausstellungsraum im Obergeschoss sind mit Graffiti bemalt, überall prangen bunte Buttons mit Sprechblasen, lachende Comicgesichter sollen Kinder ansprechen. Auf einem Bildschirm läuft ein Film zum Museumslabor.

Staub und Muff der vergangenen Jahrzehnten haben Museumsleiterin Sandra Brauer und Projektkoordinator Laura Oehms in diesem Raum sprichwörtlich weggepustet. Barrierefrei, innovativ, interaktiv und divers soll das neue Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe sein, und mit Gegenständen, die den Besuchern ihre ganz persönlichen Geschichten multimedial erzählen.

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Es ist das größte Experiment in der Geschichte der 1928 gegründeten Einrichtung. Halbzeit beim Projekt Museumslabor, und das feierten die Ehrenamtler am Donnerstagabend (2. Februar) mit der Eröffnung einer Sonderausstellung (zu sehen bis 2. April) . Vom Zuspruch wurden die Organisatoren fast überrannt, in den Räumen herrschte ziemliche Enge. „Das zeigt doch, dass das Museum die Menschen in der Stadt bewegt“, freute sich der Vorsitzende des Fördervereins,

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Willi Carl. Gerade enthusiastisch beschrieb Museumsleiterin Sandra Brauer das Museumslabor-Projekt, gemeinsam von Stadt und Förderverein initiiert. Das Engagement der Mitstreiter sei phänomenal, allen liege die Zukunft des Haues sehr am Herzen.

Dass sich was bewegt, ist dem Landschaftsverband zu verdanken: Mit 50 000 Euro fördert er das Projekt. Enthalten ist darin eine befristete 0,5 Stelle für Projektkoordinatorin Laura Oehms; zum 1. Juni 2022 hat sie ihre Arbeit aufgenommen.

Viel Rückenwind gab es auch in den Beiträgen von Bürgermeister Frank Stein und seinem Beigeordneten Ragnar Migenda. Beide betonten die Bedeutung des Museumslabors, mit der Neuausrichtung solle ein Haus für alle entstehen.

Schüler beteiligen sich

In einem emotionalen Beitrag beschrieb Martin Holst aus dem Inklusionsbeirat der Stadt die Bedeutung der Barrierefreiheit, jeder Besucher solle davon profitieren.

Dass es aber noch viel zu tun gibt, verdeutlichten vier Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums, stellvertretend für eine Gruppe von 28 Schülern, die sich am Projekt beteiligen. Anhand des Bergwerksstollens, dem Markenzeichen des Museums, erklärten die jungen Leute, woran es aktuell hapert. Infotexte seien nicht immer verständlich formuliert, Täfelchen in die Jahre gekommen.

Im Vorraum fehle es an Infotafeln oder einer Kreidetafel mit Erklärungen. Das Modell des Stollens sollte überarbeitet werden, meinten die Schüler. Als roter Faden der Wunsch die Ausstellungsstücke in den historischen Kontext zu setzen.

Beschriftung modernisieren

Auch die Beschriftung müsste modernisiert, die Geschichte der Exponate erklärt werden. Auch einige historische Briefe zur Geschichte des Bergbaus seien nicht mehr leserlich. „Wir haben jetzt Bergfest“, sagte Willi Carl vom Förderverein optimistisch.

Was in der zweiten Projekthälfte komme, werde von den Akteuren mit gleicher Kreativität angegangen. Im Herbst soll das Projekt abgeschlossen, Vorschläge auf dem Tisch liegen. Für 2024 ist die Umsetzung der Ideen im Bergischen Museum geplant.

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