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GebührenerhöhungBergisch Gladbacher Hundehalter werden zur Kasse gebeten

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Eine Sachbearbeiterin vom Steueramt lässt sich auf ihrem Kontrollgang durch die Stadt von der Pudelhündin Gina die Pfote geben.

Die Stadt Bergisch Gladbach erhöhrt die Gebühren für Hunde – ein Hund kostet jetzt 20 Euro mehr im Jahr.

Nach Ansicht der Gladbacher Stadtverwaltung gibt es zu viele Hunde in der Stadt. Mit höheren Gebühren für die Tierhalter soll gegengesteuert werden.

Die Hundesteuer in der Stadt wird erhöht. Seit 2011 lag der Steuersatz für einen Hund bei 100 Euro, nach elf Jahren wird er nun auf 120 Euro erhöht. Für gefährlich eingestufte Hunde steigt die Steuer ebenfalls: von 672 Euro auf 700 jährlich. Im Finanzausschuss entbrannte eine Debatte darüber, ob die Steuererhöhung sozialpolitisch vertretbar ist.

Im Vordergrund der Entscheidung für die Anhebung der Steuersätze steht bei der Verwaltung die ordnungspolitische Zielsetzung, die Hundehaltung im Stadtgebiet einzudämmen.

Bergisch Gladbach: Viele Hunde in der Stadt bedeuten Zusatzaufwand

Denn gibt es viele Hunde in der Stadt, steigt der Zusatzaufwand: Gehwegreinigung, Sandaustausch auf Kinderspielplätzen, aber auch ordnungsbehördliche Tätigkeiten listet die Stadtverwaltung auf. Die Erhöhung wirkt sich zudem positiv auf den Haushalt aus: Die Mehreinnahmen pro Jahr für den städtischen Haushalt beziffert die Verwaltung auf 103 000 Euro. 6600 Hunde sind aktuell in der Stadt registriert.

Entlastet werden allerdings Hundehalter, die mehrere Hunde besitzen. Bislang mussten sie für jeden zusätzlichen Hund einen höheren Satz zahlen. Nach der neuen Regelung beträgt die Steuer für jeden Hund 120 Euro, egal ob es der zweite, dritte oder vierte ist. Zu den gefährlichen Hunden, die mit 700 Euro künftig höher besteuert werden, zählen13 Rassen: Daruter Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Rottweiler oder American Bulldog.

Die Erhöhung passiert zu Unzeiten und ist sozialpolitisch aufgrund der aktuell hohen Energiekosten nicht vertretbar
Harald Henkel (CDU)

Die Erhöhung passiert zu Unzeiten und ist sozialpolitisch aufgrund der aktuell hohen Energiekosten nicht vertretbar

Harald Henkel (CDU) kritisierte: „Die Erhöhung passiert zu Unzeiten und ist sozialpolitisch aufgrund der aktuell hohen Energiekosten nicht vertretbar.“ Für viele Menschen sei der Hund der einzige Bezugspunkt. Henkel wirft der SPD vor, ihre Zustimmung beweise, dass die Sozialdemokraten „nicht mehr sozialpolitisch unterwegs sind.“

Klaus Waldschmidt (SPD) hält dagegen: „Die CDU hätte ihre sozialpolitische Einstellung zeigen können, als es um die Senkung der Kita-Gebühren ging.“ Die Erhöhung um 20 Euro falle moderat aus. Für die Erhöhung stimmten  Grüne, SPD und Freie Wähler, dagegen die CDU.

Im Vergleich mit den Nachbarstädten liegt Bergisch Gladbach aber noch unter den dortigen Steuersätzen. In Köln und in Leverkusen kosten ein Hund pro Jahr 156 Euro.

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