EhrungMontanus-Plakette geht an Karnevalisten Thomas Cüpper aus Bergisch Gladbach

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Verleihung der Montanus-Plakette an Thomas Cüpper

Viele Gäste kamen zur Verleihung der Montanus-Plakette an Thomas Cüpper (2.v.r.) in den Bergisch Gladbacher Ratsaal.

Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die sich um das heimatliche Brauchtum verdient gemacht haben. 

Wer sich hier in besonderem Maße um das heimatliche Brauchtum verdient gemacht hat, kann darauf hoffen, eine begehrte Auszeichnung zu erhalten: die Montanusplakette. Ihr Namensgeber ist der Bergische Heimatdichter Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio, mit Beinamen Montanus. Für die 40. Verleihung wählte die Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums Bergisch Gladbach einen ganz besonderen neuen Ritter aus, der eigentlich schon lange vorher im Carnevals Comitee Fidele Ritter von Sand zu selbigem geschlagen worden war.

„Er denkt Kölsch, er spricht Kölsch und er trinkt natürlich auch Kölsch. Er ist schlagfertig, charmant, hat Mutterwitz und Fingerspitzengefühl. Seine Sprache ist Heimat. Er ist Krätzjessänger, Typenredner, Conférencier und Wahrer der Kölschen Tradition“, brachte es Laudator Martin Gerstlauer auf den Punkt. Thomas Cüpper ist ein Bergisch Gladbacher Jung, „der mit seiner Quetsche und klaren Tenorstimme auf den Kölner Bühnen das Alleinstellungsmerkmal hat, Kölsche Evergreens so schön wie kein anderer zu singen.“

Thomas Cüpper fasziniert Tausende in der lachenden Köln-Arena

Dass er dabei tausende Feiernde in der lachenden Köln-Arena genauso zu fesseln vermag, wie knapp 100 Zuhörer in einer Flüstersitzung oder das Publikum im Bergischen Löwen während der Karnevalssitzung Anno Pief, attestierten der Vorsitzende des Vereins mit dem langen Namen, Martin Gerstlauer und Bürgermeister Frank Stein dem neu Ausgezeichneten gleichermaßen.

„Et Klimpermännche“, dessen Künstlername einst in der Bergisch Gladbacher Prinzengarde als Spitzname zustande kam, gibt seine humorvollen Geschichten aus dem Leben stets augenzwinkernd zum Besten. Bekannt sind die von ihm gesungenen Ostermann Melodien wie „Die Mösch“ oder „Och wat wor dat früher schön doch in Colonia. Eigene Lieder wie „uns Sproch es Heimat“ oder ganz neu „Die ahl Schabrack“ komponiert und textet Cüpper selbst.

Viele Gäste aus Lokalpolitik und Karneval gratulierten

Dabei kann er stets auf die Unterstützung seines Wegbegleiters, Mentors und väterlichen Freundes, Ludwig Sebus bauen. Der Grandseigneur des Kölner Karnevals freute sich sichtlich über die Auszeichnung seines Zöglings im Ratssaal zu Bergisch Gladbach und gratulierte zusammen mit vielen Gästen, auch aus Lokalpolitik und Karneval, ebenso wie Cüppers ehemaliger Musiklehrer Norbert Kusche. Der hatte seinerzeit den Grundstein für die musikalische Karriere gelegt: „Nach Noten zu spielen lernst Du nie, ävver Du häs trotzdem Musik in de Finger“.

Für sein neuestes Krätzje, humorvolle Rückblicke auf seinen Werdegang und natürlich augenzwinkernd vorgetragene Geschichten gab es minutenlangen Applaus. Besonders schön: die nie, nie verblassende Erinnerung an die eigene Hochzeitsnacht nach, erst im Morgengrauen zu Ende gegangener Feier im Saal von Conny Dederichs. „Das Zimmer im Hotel am Bock mit spektakulärer Aussicht auf den, mit Raureif bedeckten Konrad-Adenauer-Platz und morgendliches Wecken um 7 Uhr mit Glockengeläut von Sankt Laurentius werden meine Frau und ich nie, nie vergessen.“

Kein Wunder, für einen Ritter der normalerweise 11 Uhr als nachtschlafende Zeit betrachtet. Nach augenzwinkerndem Hinweis auf das Publikum: „Es sind zwei Embryos da, aber ansonsten haben wir von viel Mittelalter bis hin zum Weltkulturerbe alles hier", machte sich „Et Klimpermännche“ noch kurz Gedanken zum deutlich höheren Alter der vielen, bereits ausgezeichneten Ritter.

Thomas Cüpper staunte anlässlich seiner Montanusplakette: „Meine Wenigkeit im jugendlichen Alter von 57 Jahren – meint ihr nit, dat wör jet früh?“ bedankte sich aber sogleich stolz und von Hätze, in dieser Reihe dabei sein zu dürfen: „Watt mer emool hätt, dat hätt mer. Ich freu' mich! Wirklich! Ich hoffe, mer kann et mer ansehe."

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