NahversorgerBergisch Gladbacher Milchsammelstelle weicht dem neuen Aldi

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Das Foto zeigt Vertreter von Aldi vor der Milchsammelstelle in Heidkamp

Tom Ritzdorf und Frank Obladen von Aldi Süd vor der Milchsammelstelle Heidkamp. Sie wird in diesen Tagen abgebrochen, es kommt der neue Aldi.

In Bergisch Gladbach hat der Abbruch der Milchsammelstelle begonnen. In einem Jahr soll der neue Aldi eröffnen.

Die Ausräumer und Entrümpler sind seit wenigen Tagen im Einsatz. Mehrere große Container stehen vor der alten Milchsammelstelle, Arbeiter mit Mundschutz und Schutzanzügen sind dabei, das Gebäude zu entkernen. „In der Woche nach Ostern kommt der große Bagger“, berichtet Tom Ritzdorf, Planungsleiter für den Bau des neuen Aldi-Marktes an der Bensberger Straße.

Von der Aldi-Zentrale in Dormagen steuert er gemeinsam mit Frank Obladen das Projekt. Die Milchsammelstelle wird abgebrochen, etwas versetzt in vergleichbarer Anmutung neu errichtet und nach vorne der neue, moderne Aldi-Markt gebaut.

„Wir wissen dass die Heidkamper lange warten“, sagt Obladen. Für den Nahversorger sei Heidkamp ein wichtiger Standort, deshalb sei Aldi immer am Ball geblieben. 2800 Tonnen Schutt werden in den nächsten Wochen entstehen.

Zeitplan steht

Der Zeitplan für den 1135 Quadratmeter großen Markt mit Gründach und Photovoltaikanlage, für das integrierte Café der Bäckerei Kraus, den Bau der 17 Wohnungen und die Tiefgarage ist abgestimmt: Drei bis vier Monate kalkulieren die Aldi-Manager für den Abbruch der aus den 1920er-Jahren stammenden Milchsammelstelle.

Anschließend wird die Baugrube ausgehoben, bis zu 3,80 Meter tief, für die 47 Kundenparkplätze in der Tiefgarage. Rund 45 Stellplätze werden oberirdisch entstehen. Im Frühjahr 2025 soll der neue Markt eröffnen.

„Es kann bei so einem Projekt immer was passieren“, sagt Ritzdorf, Schadstoffe, Überraschungen im Untergrund. Die Bagger nehmen zunächst die Teile des ehemaligen „Netto“-Marktes weg. Dann frisst sich der Bagger weiter durch das Gebäude vor zur Milchsammelstelle. „Eine Molkerei ist das nicht gewesen“, sagt Ritzdorf und deutet auf die rückwärtige Front.

Rampen erhalten

Zu sehen sind hier noch Rampen und Durchreichen, zugemauert seit Jahrzehnten, an denen die Bauern ehemals ihre Milchkannen abgaben. Weil es für Heidkamp mit Kirche, Märchensiedlung und Milchsammelstelle eine Erhaltungssatzung gibt, ist Aldi in der Pflicht, ein modernes Gebäude in historischer Form als Ersatz aufzubauen, abgestimmt mit Stadt und Gestaltungsbeirat. „Das wird ein historisches Zitat“, sagt Ritzdorf zu dem geplanten Neubau.

Nach hinten, zur Scheidtbachstraße, entstehen fünf Wohnungen, die übrigen werden zweigeschossig auf das Marktgebäude aufgesattelt. Die beiden Planer haben den neuen Markt bereits vor Augen. „Das läuft jetzt auf Schienen“, meint Ritzdorf, die unterschiedlichen Gewerke seien vergeben. Für Aldi werde Heidkamp der siebte Standort in der Kreisstadt.

„Für uns schließt er die Lücke zwischen dem Markt in der RheinBerg Galerie in der Stadtmitte und Bensberg.“ Die Marktplanung passe sich immer den Gegebenheiten an. Zuletzt sei der Trend, wieder zurück in die Innenstädte zu gehen. Anderenorts sei ein Aldi-Markt in ein Kino gekommen.

Konzepte mit Wohnungen

In Köln verbinde das Unternehmen ebenfalls Konzepte mit Wohnungen, in Ehrenfeld gebe es einen Komplex mit hundert Wohnungen. Heidkamp mit Tiefgarage, Wohnungen und dem Abbruch und Neuaufbau der Milchsammelstelle sei auch besonders. 15 bis 18 Arbeitsplätze werden bei Aldi neu entstehen, die Innengestaltung des Marktes ist noch in Vorplanung.

Für den Autoverkehr wird es aus Richtung Bensberg eine Abbiegespur geben, damit die zum Markt einbiegenden Pkw den Verkehr nicht aufhalten. Die Warenanlieferung wird später von der Scheidtbachstraße erfolgen.

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