ImmobilienWo es in Bergisch Gladbach die günstigsten Grundstücke gibt

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Ein Haus im Bau mit Gerüst davor.

Die Preise für die eigenen vier Wände kennen nur eine Richtung – nach oben. Spitzenbeträge für Baugrundstücke wurden im vergangenen Jahr in Refrath und in Bensberg erzielt.

Der Gutachterausschuss der Stadt Bergisch Gladbach hat seinen Jahresbericht 2022 für den Grundstücksmarkt vorgelegt.

Wohnen ist teuer. Für Interessenten, die gerne ein Grundstück im Stadtgebiet von Bergisch Gladbach kaufen möchten, wird es richtig teuer. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für Wohneigentum weiter gestiegen, zeigt der frisch vorgelegte Jahresbericht 2022 des Gutachterausschusses für den Grundstücksmarkt. Spitzenreiter bei den Grundstückspreisen ist weiterhin der Stadtteil Refrath mit 790 bis 970 Euro pro Quadratmeter. Darauf folgt wie bisher Bensberg mit 570 bis 930 Euro pro Quadratmeter.

Erschwinglicher sind die Preise in den ländlichen Stadtteilen wie Herkenrath (430 bis 540 Euro) oder Herrenstrunden (400 bis 490 Euro). Im Mittelfeld bewegt sich die Preisentwicklung in Schildgen (490 bis 660 Euro) und in Hand (510 bis 660 Euro).

Recht günstig im dennoch hohen Kurs liegen die Baugrundstücke für Reihenmittel- oder Reihenendhäuser mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 75.000 Euro bei einer Fläche von 197 bis 255 Quadratmetern. Bei einer Doppelhaushälfte mit 420 Quadratmetern Fläche kostet der Grund und Boden durchschnittlich 290.000 Euro. Bei einem frei stehenden Eigenheim mit einem 780 Quadratmeter großen Areal beträgt der Durchschnittspreis 390.000 Euro für das Baugrundstück.

Zur Preisentwicklung in den vergangenen zehn Jahren hat der Gutachterausschuss ermittelt, dass sich die Kaufpreise   mehr als verdoppelt haben, die Grundstücke im Vergleich zu 2012 aber nur rund 24 Prozent größer sind. Rund 178.000 Euro kostete 2012 ein Eigenheimgrundstück im Durchschnitt.

Zur Kaufpreisentwicklung bei verkauften Wohnhäusern im Stadtgebiet stellt der Gutachterausschuss eine Preissteigerung in den vergangenen zehn Jahren von 112 Prozent fest. Reihenhäuser mit 100 Quadratmeter Wohnfläche erzielten Preise zwischen 392.000 und 624.000 Euro. Für Doppelhaushälften mit 150 Quadratmeter Wohnfläche in mittlerer Wohnlage sind 382.000 bis 660.000 Euro gezahlt worden. Bis zu knapp einer Million Euro sind in der Spitze für frei stehende Eigenheime mit 150 Quadratmeter Wohnfläche erzielt worden.

Zugelegt haben auch die Preise für Eigentumswohnungen. Je nach Größe der Wohnanlage schwanken die Quadratmeterpreise zwischen 800 und 5900 Euro. Für den Erstverkauf von Wohnungen wurden vergangenes Jahr zwischen 4400 und 6300 Euro pro Quadratmeter erzielt. Die Preise haben sich innerhalb von zehn Jahren je nach Alter und Größe der Immobilie zwischen 63 und 141 Prozent erhöht.

Bergisch Gladbach: Weniger Kaufverträge abgeschlossen

Rückläufig ist die Zahl der Kaufverträge, die 2022 geschlossen worden sind. Mit 1086 Verträgen sind es 208 weniger als im Jahr 2021. Für immerhin 449 Millionen Euro sind im vergangenen Jahr in Bergisch Gladbach Immobilien verkauft worden. Das ist laut Gutachterausschuss ein Minus von 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Eigenheime entfielen 166,7 Millionen Euro und auf Eigentumswohnungen 132,8 Millionen Euro.

Stabil sind die Grundstückspreise für Handel und Gewerbe gegenüber 2021. Die Grundstückspreise pro Quadratmeter betragen in der Gladbacher Stadtmitte und der Fußgängerzone 600 bis 2400 Euro. Entlang der Schloßstraße in Bensberg sind es 800 bis 1400 Euro. Im Bereich Siebenmorgen in Refrath liegen die Grundstückspreise bei 525 bis 700 Euro und in den Nebenzentren kosten sie 350 bis 580 Euro. In den Gewerbegebieten liegen die Bodenrichtwerte zum aktuell zwischen 115 und 160 Euro pro Quadratmeter.

Für ganz andere Beträge werden Freiflächen gehandelt, die nicht für eine Bebauung vorgesehen sind. Danach liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Waldflächen bei zwei Euro und für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke bei 2,10 Euro.

Der Bericht zum Grundstücksmarkt in Bergisch Gladbach enthält auch eine Übersicht über die Mietpreise für Ladenlokale, Büroräume, Praxen, Pkw-Stellplätze und Einfamilienhäuser. Die zuletzt 2021 durchgeführte Untersuchung der 279 bekannten Ladenlokalmieten hat ergeben, dass in der Fußgängerzone des Stadtzentrums zehn bis 65 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete gezahlt werden. Am Rande des Zentrums sind es sechs bis 15 Euro. Für Büros und Praxen zahlen die Mieter je nach Lage und Ausstattung zwischen vier und 13 Euro je Quadratmeter.

Der Bericht über das gesamte Spektrum des Immobilienmarktes umfasst 84 Seiten. Er ist als kostenloser Download im Internet zu beziehen.

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