Mitglieder vor dem Austritt?Richtungsstreit in der Gladbacher AfD

Lesezeit 2 Minuten
Fabian Schütz (links).

Fabian Schütz (links).

Bergisch Gladbach – Die Turbulenzen der AfD auf Bundes- und Landesebene spiegeln sich in Bergisch Gladbach wider. Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der AfD im Gladbacher Rat, Fabian Schütz, sieht viele Mitglieder kurz vor dem Parteiaustritt. „Bei mir steht es im Augenblick 50 zu 50, ob ich aus der AfD austrete“, sagte Schütz gestern auf Anfrage.

Am vergangenen Freitag war der Bundesvorsitzende Jörg Meuthen zurückgetreten und aus der AfD ausgetreten. Er hatte das mit dem aus seiner Sicht zu radikalen Kurs vieler AfD-Spitzenfunktionäre begründet. Schütz: „Es ist ein Fakt, dass innerhalb der AfD um die grundsätzliche politische Ausrichtung gerungen wird. Meuthen stand für den Versuch, die AfD als eine bürgerliche Partei zu etablieren.“

Dieser Versuch drohe zu scheitern, wenn die radikalen Mitglieder des so genannten Flügels sich durchsetzten. Deshalb stehe er vor einem Dilemma. Wer die Partei verlasse, schwäche die moderaten Kräfte und überlasse den Radikalen das Feld. Und wer in der Partei bleibe, müsse mit zum Teil rechtsradikalen Positionen und Personen umgehen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wobei nicht klar ist, was für Schütz „moderate Positionen“ sind. Er berichtet von Abstimmungen in der Kommunen und im Land, auf denen plötzlich Mitglieder auftauchten, die vorher gänzlich unbekannt waren. „Ich kann im Augenblick wirklich nicht sagen, welche Gruppe in Bergisch Gladbach die Mehrheit hat.“ Der Flügel verstehe es auf jeden Fall, die eigenen Leute zu mobilisieren. Und aus Angst, etwa Kandidatur oder Amt zu verlieren, würden viele auch einfach den Mund halten und mitlaufen. Er kenne einige AfD-Mitglieder, so Schütz, die den NRW-Parteitag am Wochenende abwarten. „Wie es dann mit der AfD in Bergisch Gladbach weitergehen wird, bleibt abzuwarten.“

KStA abonnieren