Mit Bilder-GalerieBergisch Gladbacher Hilfstransport fährt zum Befreiungstag nach Butscha

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Eine Gruppe von Menschen steht untergehakt vor einem Lastzug im ukrainischen Butscha.

Empfang in Butscha am Karfreitag: Der Gladbacher Hilfstransport am Ziel.

Mit einem 40-Tonner-Lastzug mit Hilfsgütern sind zwei Bergisch Gladbacher über Ostern in die Partnerstadt Butscha gefahren.

Möbel, Rollstühle, medizinisches Gerät sowie etwa 2,5 Tonnen Kerzen und Wachs, um provisorische Feuerstellen herzustellen – mit einem vollbeladenen 40-Tonner-Sattelzug mit Hilfsgütern an Bord sind zwei Mitglieder des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha in die ukrainische Partnerstadt gefahren.

Bergisch Gladbacher Hilfstransport nach Butscha Ostern 2024

Mit einem vollgepackten 40-Tonner-Lastzug sind zwei Freiwillige in die Ukraine gefahren

Am Freitagnachmittag erreichten Hajo Kunz und Martin Bolte mit ihrem Lastzug die Stadt im Nordwesten von Kiew – und wurden begeistert empfangen. „Trotz einer leider wieder sehr langwierigen Grenzabfertigung sind unsere Leute mit dem Transport nun rechtzeitig zum Jahrestag der Befreiung Butschas von der russischen Besatzung am Ostersonntag, 31. März, dort“, freut der Partnerschaftsvereinsvorsitzende Frank Haag.

Eine Kirche strahlt in der Nachmittagssonne.

Wahrzeichen von Butscha bei der Ankunft.

„Die Wochen vor diesem 31. März 2022 waren grausam und schrecklich“, hat Gladbachs Bürgermeister Frank Stein zum Jahrestag der Befreiung in einem Brief an Butschas Bürgermeister Anatolii Fedoruk geschrieben. „Wir können nur ahnen, welch große Trauer und welch große Belastung dies für die Menschen in Butscha auch heute noch bedeutet.“

Der Hilfstransport für die Menschen in der Stadt, in der die russischen Angreifer 2022 unfassbare Gräuel unter der Zivilbevölkerung verübt hatten, ist bereits der achte aus Bergisch Gladbach. Die bergische Kreisstadt zähle zu den wenigen, die ihre Hilfe auch nach mehr als zwei Jahren, die der ausgeweitete russische Krieg gegen die Ukraine bereits andauere, stetig fortsetzten, freut sich Butschas stellvertretende Bürgermeisterin, Alina Saraniuk, bereits auf die Ankunft der dringend erwarteten Hilfsgüter.

Der Tag der Befreiung der ganzen Ukraine ist leider immer noch nicht gekommen.
Frank Stein, Bürgermeister von Bergisch Gladbach, in einem Brief an seinen Amtskollegen im ukrainischen Butscha

„Der Tag der Befreiung der ganzen Ukraine ist leider immer noch nicht gekommen“, bedauert Gladbachs Bürgermeister in seinem Schreiben an seinen Amtskollegen in Butscha. „Aber ich bin fest davon überzeugt, dass er kommen muss und dass er auch kommen wird. Wir in Bergisch Gladbach werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um Euch dabei zu unterstützen.“

Bis zur ukrainischen Grenze ist der aktuelle Bergisch Gladbacher Hilfstransport gemeinsam mit zwei Lastzügen der befreundeten Vereine der Humanitären Hilfe aus Bergisch Gladbach und Overath unterwegs gewesen, die Hilfsgüter für ein Kinderkrankenhaus im westukrainischen Lviv an Bord haben.

Menschen schauen an der geöffneten Fahrertür eines Lkw in eine Kamera für ein Selfie.

Bis zur ukrainischen Grenze fahren die Hilfstransportpiloten des Bergisch Gladbacher Hilfstransports für Butscha, Martin Bolte und Hajo Kunz (v.l.), gemeinsam mit zwei Lastzügen der Vereine der Humantiären Hilfe Bergisch Gladbach und Overath.

Die Hilfsorganisationen unterstützten sich seit Beginn des Krieges gegenseitig mit Hilfsgütern und Material. „Es ist gut, wenn alle an einem Strang ziehen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen“, sagt Frank Haag. „Zusammen erreichen wir mehr!“

Zerschossener ukrainischer Krankenwagen kommt ins Bergische

Am Wochenende 13./14. April werden die Hilfsorganisationen auch einen zerschossenen ukrainischen Krankenwagen des gemeinnützigen Vereins Fellas For Europe mit einer Dokumentationsausstellung in Bergisch Gladbach (13. April) und Overath (14. April beim Stadtfest „Overather Frühling“) ausstellen.

Der Krankenwagen war kurz nach Kriegsbeginn während einer Einsatzfahrt von russischen Truppen beschossen worden und ist ein Mahnmal, um sichtbar zu machen, welches Ausmaß die Verbrechen in der Ukraine kurz nach Kriegsbeginn angenommen hatten und bis heute haben. „Wir wollen damit nochmals Aufmerksamkeit für unsere Freunde in der Ukraine erzeugen“, sagt Arne Meinhardt vom Partnerschaftsverein, der den Besuch des „Barwinka“ genannten Fahrzeugs organisiert hat. Weitere Infos dazu gibt es auch hier im Internet.

Wer die Arbeit und weitere Hilfskonvois des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha unterstützen möchte, findet Spende- und Unterstützungsmöglichkeiten auf der Internetseite des eingetragenen Vereins.

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