Tauziehen entschiedenBergisch Gladbach plant auch mit der Lena-Wiese für neue Kitas

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Das Foto zeigt die Lena-Wiese in Lückerath

Die Lena-Wiese in Lückerath

Der Kitabau auf der  Lena-Wiese in Lückerath rückt näher: Ein CDU-Antrag, die Fläche in das Kita-Sofortbauprogramm aufzunehmen, fand eine Mehrheit

Das Tauziehen um die von der CDU-Fraktion gewünschte Kindertagesstätte auf der städtischen Lena-Wiese in Lückerath ist entschieden: Die Stadt wird die Kita auf einem Teil der Wiese planerisch vorbereiten und gleichrangig zu den von ihr aufgelegten drei „Sofort-Kitas“ in ihrem Ausbauprogramm behandeln.

Drei Sofortkitas 

Im Jugendhilfeausschuss fiel auch der jeweils einstimmige Beschluss zu den drei Sofort-Kitas in Schildgen, in Sand und in der Stadtmitte. Gleich dem Projekt an der Lena-Wiese werden sie ab sofort mit höchster Priorität von der Stadt verfolgt.

Zum Kitajahr 2024/2025 sollen die Holz-Modulbauten stehen und bezugsbereit sein. Im Ausschuss kam der CDU-Antrag zur Lena-Wiese durch, weil ihn mehrere stimmberechtigte Vertreter der freien Träger der Jugendarbeit unterstützen, ebenso die AfD. Nur die Vertreter von SPD und Grünen sahen es anders.

Aus der freien Jugendszene kamen zudem Enthaltungen. Aus Sicht der Grünen-SPD-Kooperation sollten zunächst die von der Stadt vorgeschlagenen Prüfaufträge zu Ökologie und Verkehr untersucht und anschließend eine Grundsatzentscheidung zur Lena-Wiese getroffen werden.

Beigeordneter im Konflikt

Dies hatte sich auch der Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne) erhofft. „Bei mir schlagen zwei Herzen in einer Brust“, räumte er ein. Als Sozialdezernent kenne er den Bedarf an weiteren Kitaplätzen, anderseits sei er auch Umweltdezernent.

Es gebe aus städtischer Sicht Nutzungskonflikte um die Lena-Wiese, die gutachterlich geprüft werden müssten. Insbesondere beim Verkehr habe es schon 2020 Beschwerden der Anwohner gegeben. Um rechtssicher handeln zu können, mache ein Gutachten Sinn. Migenda führte als Gegenbeispiel den Kita-Neubau am Reiser an, gegen den ein Klageverfahren weiter anhängig sei.

Vorwürfe gegen die CDU

Grünensprecher Colin Eschbach beteuerte mehrfach, dass seine Fraktion nicht gegen den Bau von Kitas sei. Aber es gebe auf der Lena-Wiese einen Nutzungskonflikt. Der Antrag der CDU sei „Aktionismus“. Ähnlich argumentierte Dominik Klaas, sachkundiger Bürger der SPD.

„15000 Euro sollen für Gutachten ausgegeben werden. Muss das sein?“, fragte CDU-Ratsfrau Brigitta Opiela. „Der Bau ist eigentlich nicht gewollt“, meinte Opiela, die Stadt verschanze sich hinter vermeintlichen Nutzungskonflikten.

Bei 416 fehlenden Kitaplätze im Stadtgebiet solle die Verwaltung den Eltern erklären, dass das Kitaprojekt auf der Lena-Wiese nicht verfolgt werde. Drei oder vier Gruppen könnten dort entstehen. Die Kita könne auf dem nördlichen Stück entstehen, im südlichen Teil wäre Platz für eine Wildblumenwiese.

Positive Entwicklung

„Wir machen Meter“, meinte Ragnar Migenda zum Projekt der Sofort-Kitas. Auf einem Parkplatz am Nittumer Weg in Schildgen (4,3 Mio., für 50 Kinder), an der Jakobstraße in der Stadtmitte, (5,1 Mio., 70 Kinder) und auf einer Grünfläche am katholischen Friedhof an der Schulstraße in Sand (5 Mio., 70 Kinder) sollen die Kitas entstehen.

Die Schulbau-GmbH werde nach dem Vorbild der Sofort-Schulen handeln, erklärte Migenda. Die späteren Träger der Einrichtungen will die Stadt alsbald in einem europaweiten Verfahren suchen. Zwischenlösungen oder neue Vorschläge machten wenig Sinn, meinte Migenda.

Nach SPD-Antrag gibt es allerdings Prüfaufträge für weitere Flächen, am Hoppersheider Busch in Schildgen, an der Franz-Heider-Straße in Paffrath, am Hackberg in Moitzfeld, am Flehbachmühlenweg in Refrath und am Holunderweg (Hausmeisterwohnungen).

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