KommentarBergisch Gladbach steht bei Sofortschulen unter ungeheurem Druck – Geld spielt fast keine Rolle

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Die Baustelle der Sofortschule in Refrath.

Die beiden Sofortschulen in Bergisch Gladbach werden 4,7 Millionen Euro teurer als zunächst geplant.

Die Mehrkosten für den Bau überraschen nicht. Vielmehr zeigt das Vorgehen der Stadt, unter welch großem Druck sie steht, kommentiert unser Autor.

4,7 Millionen Euro teurer als, nun ja, geschätzt, werden die beiden Bergisch Gladbacher Sofortschulen. So richtig überraschen die Mehrkosten inzwischen nicht mehr. Überraschend ist es ja, wenn Bauprojekte der Kommunen tatsächlich im Kostenrahmen bleiben. Aber bei den Sofortschulen liegen die Dinge anders. Die Stadt braucht sie so dringend, dass Geld fast keine Rolle spielt.

Mehrkosten kein Beweis für die Unfähigkeit der Stadt Bergisch Gladbach

Hauptsache, sie gehen rechtzeitig an den Start. Eine andere Frage ist, wann die Stadt von den Kostensteigerungen erfahren hat. Die Freien Wähler sind sicher nicht allein mit ihren Bedenken „dass die ja nicht vom Himmel gefallen sind.“ Eine „Dringlichkeitsentscheidung“ außerhalb aller Sitzungen, hat da schon ein Geschmäckle. Aber die Verwaltung wird für die Sofortschulen sicher nicht mit Vorsatz Gesetze oder Ausschreibungsvorschriften gebrochen haben.

Dieser Vorwurf zielt weit über das Ziel hinaus. Aber mit Sicherheit werden die Verantwortlichen – also letztlich Bürgermeister Frank Stein –deutlich gemacht haben, dass er von allen Beteiligten Lösungen und keine Bedenken erwartet.

So sind die 4,7 Millionen Euro Mehrkosten kein Beweis für die Unfähigkeit der Stadt Bergisch Gladbach, vernünftig zu kalkulieren, sondern Beweis für den ungeheuren Druck, unter dem die Stadt steht. Im Zweifel sind 4,7 Millionen Euro doch eine vertretbare Kostensteigerung – so wie sieben manchmal eine gerade Zahl ist.

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