Marktgalerie in Bergisch GladbachIn Harmonie mit der Umgebung

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Nach dem neuen Entwurf soll sich die Marktgalerie harmonisch in die Umgebung einfügen.

Nach dem neuen Entwurf soll sich die Marktgalerie harmonisch in die Umgebung einfügen.

Bergisch Gladbach – Der Startschuss für die Bauarbeiten der neuen Marktgalerie in Bensberg soll im Sommer fallen, so die optimistische Einschätzung des Architekten Friedrich-Wilhelm Groefke. Es müssten nur noch „Kleinigkeiten“ geregelt werden. Voraussichtlich Ende Mai werde Investor Centerscape den Bauantrag für das 15-Millionen-Euro-Projekt stellen.

Entschieden ist demnach inzwischen, wie die Fassade des Einkaufszentrums zum alten Markt hin aussehen soll. Gerade die Rückfront war in den vergangenen Jahren zentraler Streitpunkt zwischen Investor und Anwohnern gewesen. Die Materialien seien in Absprache mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt unter dem Gesichtspunkt der Harmonie mit den umliegenden Gebäuden ausgewählt worden, erläutert Groefke. Deshalb solle die rückwärtige Fassade eine raue gestockte Betonoberfläche erhalten, korrespondierend zur Optik des schräg gegenüberliegenden Rathauses. Nach dem neuen, im Dezember 2016 von Centerscape vorgestellten Entwurf ist die Rückseite der Marktgalerie nur noch eingeschossig, mit einzelnen vor- und zurückspringenden Bauteilen.

Teilabbruch beantragt

Den teilweisen Abbruch des alten Löwen-Centers hat Centerscape inzwischen beantragt. „Die Mitarbeiter des Bauamtes sind noch dabei, den Antrag zu prüfen“, sagt Stadtsprecher Martin Rölen. Wie berichtet, nimmt Centerscape von einem Komplettabbruch Abstand. Geplant wird stattdessen im Bestand des bestehenden Gebäudes. Das bedeutet, die Rohkonstruktion des Löwen-Centers inklusive der Außenwände bleibt stehen. Nur das zur Schloßstraße vorgelagerte Gebäude sowie die Dachaufbauten und Teile des dritten Obergeschosses sollen abgerissen werden. Die Stadtverwaltung hatte dem Bauherrn bereits im Februar einen positiven Bauvorbescheid erteilt, der einen Rechtsanspruch auf Erteilung der Baugenehmigung beinhaltet. Da es seitens der Anwohner keine Widersprüche gegeben habe, stünden die Zeichen gut, „dass das Projekt diesmal durchgezogen werden kann“, sagt Groefke.

Von der Schloßstraße aus betrachtet stellt sich das Gebäude dreigeschossig dar – im Vergleich zum umstrittenen Vorgänger-Entwurf um zwei Etagen reduziert. Mit der Planung der Treppenanlage zwischen Schloßstraße und altem Markt hat die Stadt Centerscape-Architekt Groefke beauftragt, um möglichst beide Bauvorhaben sinnvoll miteinander koordinieren zu können. Später soll Centerscape auch mit der Bauausführung beauftragt werden, da beide Projekte gleichzeitig fertig werden sollen.

In Arbeit sei noch ein Konzept für die Außenbeleuchtung des Gebäudes. Darüber hinaus müsse mit dem Gestaltungsbeirat noch die Platzierung der Werbeschilder an der Fassade abgestimmt werden, berichtet Groefke. In Kürze wolle Centerscape dem Gremium, bestehend aus auswärtigen Architekten und Mitarbeiten der Stadtverwaltung, entsprechende Vorschläge unterbreiten.

Vier gescheiterte Planungen

Die Eröffnung des Geschäftshauses ist nach aktuellem Stand für Oktober 2018 vorgesehen – wenn nichts mehr dazwischenkommt. Nach vier gescheiterten Vorgänger-Planungen in den vergangenen fünf Jahren wollen viele Bensberger vielleicht gar nicht mehr richtig an eine Realisierung glauben. Sie erlebten die Marktgalerie als eine Wartegeschichte mit großer Dramaturgie: Von Begeisterung über Ernüchterung bis zu Enttäuschung verlief die Spannungskurve. Friedrich-WilhelmGroefke hat den Humor trotzdem nicht verloren: „Ich bin ziemlich sicher, dass wir vor dem Flughafen in Berlin fertig werden.“

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