Nur vier AnlagenBergisch Gladbach hat nach wie vor kaum öffentliche Toiletten

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In Bergisch Gladbach werden mehr öffentliche Toiletten gewünscht.

Bergisch Gladbach – Zumindest gibt es jetzt Klarheit über die Zahl der stillen Örtchen in Bergisch Gladbach. Angeregt von den Senioren- und Inklusionsbeiräten der Stadt flatterte jetzt den Mitgliedern des Infrastrukturausschuss ein vielseitiger Überblick zu allen frei zugänglichen Toilettenanlagen im Stadtgebiet auf den Tisch. 73 WC-Anlagen gibt es aktuell, haben die fleißigen Rechercheure aus der Stadtverwaltung ermittelt. Sie gingen dabei in die Tiefe und in die Breite und erfassten von Drogeriemarkt über Tankstelle, Buchhandlung und Bäckerei auch jedes noch so versteckt liegende Angebot.

Vier Anlagen lediglich

Was zunächst wie eine üppigen Auswahl wirkt, schnurrt bei einem genaueren Blick empfindlich zusammen. Städtische Toilettenanlagen sind in der Kreisstadt an einer Hand abzuzählen. Vier sind es nur, wovon eine ausschließlich für Menschen mit Behinderung zugänglich ist: Eine am Busbahnhof in Bergisch Gladbach. Eine in Bensberg am Busbahnhof. Dann am Refrather Marktplatz an der Grillhütte.

Die Toilettenanlage am Bürgerhaus Bergischer Löwe, am Durchgang zum „Theater-Café“ ist nur geöffnet für Menschen mit Behinderung, die über einen sogenannten Euro-Zugangsschlüssel verfügen. Eine fünfte öffentliche Toilettenanlage ist seit Jahren geschlossen, am ehemaligen Kiosk am Rathaus-Parkplatz (Charly-Vollmann-Platz). In Herkenrath, Heidkamp, Paffrath, Hand, Schildgen oder Sand gibt es bei den kommunalen WCs große weiße Flecken - keine Angebote.

Sonntags geschlossen

Und an den Samstagnachmittagen ist nur die Refrather Anlage zugänglich, sonntags sind alle kommunalen geschlossen. Darüber hinaus ist es auch nicht jedermanns Sache, ins Restaurant oder Café für ein dringendes Geschäft zu gehen, wenn man kein Gast ist.

Im Ausschuss nickten die Politiker die Vorlage ab, die CDU wünschte die Aufnahme einer Friedhofstoilette in den Überblicksliste und fragte wegen der Taxifahrer-Situation nach. In der Stadtmitte finden diese in den Randstunden und an den Sonntagen kein Angebot, was regelmäßig zu Notsituationen führt. In der Vergangenheit schlugen sich Verkehrskutscher in die Gebüsche im Bahnhofsumfeld, in der Umgebung des Warteplatzes an der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße.

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Dass es grundsätzlich an bewirtschafteten WC-Anlagen fehlt, ist bereits Konsens aus Sicht der Beiräte. Eine Debatte zu Bau und Sanierung ist Wunsch der Gremien.

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