Spaziergänger berichtenWildschweine sollen in Refrath Kinder angegriffen haben

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Wildschwein dpa

Ein Wildschwein (Symbolbild)

  • Ein Anwohner in Refrath berichtet von einem Wildschwein-Angriff auf spielende Kinder.
  • Was die Stadtverwaltung Bergisch Gladbach dazu sagt und für wie wahrscheinlich die Kreisjägerschaft so einen Angriff hält, lesen Sie hier.

Bergisch Gladbach-Refrath – Große Aufregung in Refrath: Eine Rotte Wildschweine soll spielende Kinder angegriffen und vertrieben haben. Mit dem Sprung auf Bäume sollen sich die Kinder vor heranstürmenden Keilern und Bachen gerettet haben.

Holger Lorentzen ist von den Ereignissen noch immer aufgewühlt. Als er am Sonntag im Waldgebiet zwischen Saaler Mühle und Wallburg/Kippekausen unterwegs war, berichteten ihm aufgeregte Spaziergänger von den Vorfällen. „Muss denn erst etwas Schlimmes passieren, ehe diese Bedrohung abgestellt wird?“, fragt er.

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Lorentzen schildert die dramatischen Ereignisse: Die Wildschweine seien an einem Vormittag urplötzlich aus den Büschen hervorgebrochen und auf die Kinder losgegangen.

Ein Wildschwein sei doch stärker als ein kleines Kind, meint der Anwohner. Die Waldwege an der Saaler Mühle seien in jüngster Zeit stark von Wildschweinen frequentiert worden, viele Wiesen durch die Nahrungssuche der Tiere als Grünfläche nicht mehr zu erkennen.

Immer mehr Wildschweine zieht es in Wohngebiete

Dass es immer mehr Wildschweine in Wohngebiete zieht, bestätigt die Stadtverwaltung. „Im Ordnungsamt hat es in der Tat in den vergangenen Wochen zahlreiche Anrufe zum Thema Wildschweine gegeben“, berichtet Martin Rölen aus der Presseabteilung. Die Hinweise beträfen aber nicht nur den Stadtteil Refrath, die Beobachtungen seien an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet gemacht worden. Auch dass die Grünflächen an der Saaler Mühle betroffen seien, bestätigt der Sprecher. Von einem Wildschwein-Angriff auf Kinder habe die Stadt aber keine Kenntnis. Wegen des Hinweises werde die Abteilung Stadtgrün den Bereich an der Saaler Mühle intensiver als sonst in Augenschein nehmen.

„Ich halte einen Angriff eher für unwahrscheinlich“, erklärt Ralf Huckriede, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisjägerschaft. Dass Kinder Angst hätten, wenn sie auf eine Rotte Wildschweine stießen, sei aber nachvollziehbar. Der Fachmann rät Spaziergängern, im Fall der Fälle stehen zu bleiben und sich bemerkbar zu machen, am besten laut zu sprechen. Die Tiere würden aufmerksam auf die Geräusche und merken, dass jemand in ihrer Nähe sei. Im Normalfall würden sie dann zurück ins Unterholz gehen. Nur Bachen, die mit Frischlingen unterwegs seien, würden ihren Nachwuchs verteidigen. Aus der direkten Region um Bergisch Gladbach sei ihm in den vergangenen Jahren kein Angriff von Wildschweinen bekannt.

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