Unterkünfte gesuchtWie es mit der Unterbringung von Geflüchteten in Kürten weitergeht

Lesezeit 2 Minuten
Beim Sommerfest am Jugendzentrum Kürten stellen Akteure des Fluchtpunkts Kürten ihre Arbeit vor.

In Kürten wird sehr viel für die Geflüchteten unternommen. Im Sommer trafen sich Akteure von Fluchtpunkt und Jugendzentrum zum gemeinsamen Sommerfest.

Bevor in ein Gebäude im  Gewerbegebiet Broich Geflüchtete einziehen können, muss beim Brandschutz nachgebessert werden. Auch die Alte Schule Eichhof soll bald als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden.

Schwieriger als zunächst erwartet gestaltet sich nach Auskunft von Bürgermeister Willi Heider (parteilos) die Herrichtung einer neuen Unterkunft für Geflüchtete an der Industriestraße im Gewerbegebiet Broich. „Konkret geht es da um den Brandschutz“, berichtet der Bürgermeister.

Einer Anmietung hatte im November der Gemeinderat bereits zugestimmt. Innerhalb von zwei Monaten soll es zunächst gelingen, Platz für 20 Geflüchtete einzurichten. Perspektivisch könnten im Gebäude 80 Personen untergebracht werden, je nach Gestaltung auch bis zu 100 Menschen. Damit würde das Mietobjekt die mit großem Abstand größte Geflüchtetenunterkunft in Kürten.

Kritik vom Fluchtpunkt Kürten

Mit aktuell 55 Bewohnern (Stand Ende November) ist die angemietete Sammelunterkunft für Asylbewerber in Oberblissenbach/Schanze aktuell die zahlenmäßig größte Liegenschaft der Gemeinde und nahezu vollständig belegt (maximal 57 Personen). Weil sich bis zu sechs Personen ein Zimmer teilen, hatte zuletzt der Fluchtpunkt Kürten von sozialen Spannungen berichtet und Alarm geschlagen.

Was das Quartier Alte Schule in Kürten-Eichhof betrifft, erwartet der Bürgermeister in nächster Zeit eine Umsetzung. Etwa 22 Geflüchtete, alles Männer, könnten vorübergehend in dem Gebäude, entstanden Mitte der 1950er-Jahre, unterkommen. Neben den Veränderungen im Innenraum müssten Sanitärcontainer (Miete oder Kauf) auf dem Außengelände aufgestellt werden. So weit sei momentan die Verwaltung noch nicht.

Ideen an ehemaliger Jugendherberge in Kürten

Nach wie vor hält es Heider für vorstellbar, dass die Gemeinde auch an der ehemaligen Jugendherberge in Kürten Wohncontainer aufstellt. Schulturnhallen, so seine Aussage, wolle die Gemeinde nicht für die Unterbringung beanspruchen. Hier spielt hinein, dass ab dem Frühjahr 2023 Sülztalhalle und Gymnastikhalle im Schulzentrum Kürten wegen der beginnenden Sanierung für zwei Jahre nicht zur Verfügung stehen. Damit wird der Platz für Schulsport beengt. In Prüfung sind bei der Gemeinde außerdem Flächen in Bechen, in Miebach und Waldmühle.

Eine schnelle Umsetzung sei hier aber nicht zu erwarten, hatte der Bürgermeister zuletzt ausgeführt. Zunächst müsse mit den Eigentümern gesprochen werden.

KStA abonnieren