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BaupläneKürtener Investor kritisiert Verwaltung

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt die Skizze der Brachfläche mit drei eingezeichneten Wohnhäusern.

Drei Wohnhäuser (blau) sollen im Vorschlag der Verwaltung auf der Brachfläche entstehen

Über eine Baufläche in Kürten zwischen Bergstraße und Wiedenhof wird am Donnerstag (4. Juni) im Planungsausschuss gesprochen,

Es sollte Gespräche geben zwischen Eigentümer Markus Berghaus, zwischen Planungspolitikern und den Planungsexperten der Verwaltung. „Diese Treffen hat es in den vergangenen Wochen gegeben“, bestätigt Kürtens Bauamtsleiter Oliver Wiesner, inhaltlich wolle er sich dazu nicht äußern.

Ziel der Treffen sollte ein einvernehmlicher Vorschlag für die Bebauung der 7000-Quadratmeter-Brachlandfläche zwischen Bergstraße, Straße Am Wiedenhof, Altem Pastorat und Jugendzentrum sein, einschließlich des Festplatzes von Kürten. Diesen Konsens gibt es nicht. „Unsere Vorschläge sind ignoriert worden“, sagt Markus Berghaus und spricht von „Empörung“.

Die Verwaltung blockiere seine Vorschläge. Er setze dennoch weiter auf konstruktiven Austausch und Verständigung. Vor der Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstag werde er nochmals den Kontakt zu den Fraktionen suchen und Argumente austauschen. Am Donnerstag müsse aus seiner Sicht ein Beschluss vertagt werden, sagt Berghaus. Die Kommune ignoriere seine Entwürfe.

Die Kirmes sichern

„Wir wollen Freiflächen auch für Kirmes und andere Brauchtumsveranstaltungen sichern“, erläutert Oliver Wiesner die Absicht der Verwaltung. Durch eine heranrückende Wohnbebauung dürfe das Jugendzentrums nicht beeinträchtigt werden. Hier spiele insbesondere der Lärm eine wichtige Rolle.

Bei Abendveranstaltungen oder Konzerten könnte es zu Konflikten mit den neuen Nachbarn kommen. Ergebnis der Beratungen ist ein Bauvariante, die aus Sicht der Verwaltung die Interessen von Gemeinde und Investor berücksichtigen könnte – der Eigentümer lehnt ihn ab.

Zwei Häuser zur Bergstraße

Zur Bergstraße hin sieht der Entwurf zwei Gebäude vor, eines für Wohnen, ein zweites für Wohnen und Gewerbe. Für ein drittes Wohngebäude liegt bereits ein Bauantrag vor, es soll zur Straße Am Wiedenhof hin entstehen und acht Wohneinheiten erhalten. Drei der acht Wohnungen sollen aus Sicht der Verwaltung öffentlich gefördert werden. Mittig sieht der Entwurf eine große Fläche für Freizeit vor.

Neu ist auch eine Fläche für den Gemeinbedarf, die unmittelbar an das Jugendzentrum angrenzen soll. Das ist wichtig, weil ansonsten die Möglichkeiten des Jugendzentrums sehr beschränkt würden, die Flächen im Eigentum der Einrichtung enden nahezu unmittelbar am Gebäude. In den zurückliegenden Beratungen war das Wohngebäude am Wiedenhof das unproblematischere. Über die beiden Wohngebäude an der Bergstraße wurde hingegen intensiv gerungen.

Denkmalgeschütztes Pastorat

Auch das denkmalgeschützte Gebäude Altes Pastorat liegt in unmittelbarere Nähe der beiden möglichen Neubauten, eine Denkmalsatzung sichert den Bereich. Die Planungspolitiker hatte zuletzt den Beschluss zum Aufstellen eines Bebauungsplans gefasst, einen Teilbereich am Jugendzentrum wegen möglicher Bauanträge mit einer Veränderungssperre belegt.

Die Ausgestaltung des Bebauungsplans soll sich, so die Idee der Verwaltung, an der am Donnerstag zu beschließenden Variante orientieren. Dieses Verfahren sieht auch eine Bürgerbeteiligung vor, bei der Anregungen zum Verfahren eingereicht werden können. Neben der Variantenentscheidung sollen die Planungspolitiker am Donnerstag auch die Zustimmung zum Bauantrag für das am Wiedenhof geplante Wohnhaus erteilen.

Im März hatten sich Eigentümer und Politik nicht auf das weitere Vorgehen verständigen können und die Beratungsrunden beschlossen. Mit einem Imagefilm hatte der Eigentümer damals seine Vision des Geländes vorgestellt. Mit Musikverein (Kirmes) und Jugendzentrum KDA sei er in einem guten Austausch, sagt Markus Berghaus, beide stützten seine Ideen. Er wolle weiter zum Wohl der Gemeinde die Fläche gestalten. Die Ideen der Verwaltung seien hingegen „nicht akzeptabel“ (Planungsausschuss, Bürgerhaus Kürten, ab 17.30 Uhr).