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Test für die ParkplatzsucheParkscheibenpflicht für den Karlheinz-Stockhausen-Platz

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Das Foto zeigt die Tiefgarage am Kürtener Rathaus.

Die Tiefgarage am Kürtener Rathaus soll als Ersatz dienen.

In Kürten wird der Karlheinz-Stockhausen-Platz testweise mit einer Parkscheibenregelung belegt. Die Hälfte des Platzes wird abgesperrt.

Von Claus Boelen-Theile Kürten. Der Kürtener Parkplatztest kommt: In den nächsten Tagen schon soll der Karlheinz-Stockhausen-Platz testweise mit einer Parkscheibenregelung versehen werden. Zusätzlich soll der Parkraum um die Hälfte verringert werden, mit Paletten und ähnlichem will die Gemeinde absperren. Damit verringert sich die Anzahl der Parkplätze um etwa die Hälfte, von rund 40 auf 20.

Weil Markierungen auf dem 1400 Quadratmeter großen Platz fehlen, ist die genaue Zahl der Parkplätze nicht bekannt. Dauerparker sollen damit vom Platz verdrängt und zu anderen Parkplätzen am Rathaus (Tiefgarage, Rampe) geleitet werden. Der Test soll ausloten, was bei einer Verknappung des Parkraums im Ortskern geschieht.

Bei einer möglichen Umgestaltung des Karlheinz-Stockhausen-Platz im Rahmen eines Integrierten Handlungskonzepts würde die Situation ähnlich sein. Im Kürtener Zukunftsausschuss stützten Grüne, SPD, Freie Wähler und FDP den Beschluss. Vier der fünf CDU-Mitglieder stimmten dagegen. Einigkeit herrschte also nicht. „Es gibt unterschiedliche Sichtweisen der Wahrnehmung“, fasste der Ausschussvorsitzende Timo Friedrich (CDU) zusammen. Der Test werde Klarheit schaffen. Im Vorfeld hatten Gegner des Parkplatz-Umbaus rund 70 Unterschriften gesammelt. Diese dürften nicht übergangen werden, hieß es bei den Mitgliedern im Ausschuss.

Die Umgestaltung des Platzes soll Startschuss sein für das geplante Integrierte Handlungskonzept: Der Umbau soll den Platz als Mittelpunkt des Ortes und Veranstaltungsfläche erlebbar machen. Derzeit wird die Fläche ausschließlich als Parkplatz genutzt, zeitliche Beschränkungen gibt es nicht. Den Test hatten die Freien Wähler mit Sprecher Henning Backhaus ins Spiel gebracht. Damit könne geschaut werden, ob es tatsächlich einen Parkplatzmangel im Ort gebe.

Ich hoffe, wir haben entsprechende Verkehrsschilder vorrätig
Willi Heider, Bürgermeister von Kürten

„ Ich hoffe, wir haben entsprechende Verkehrsschilder vorrätig“, sagte Bürgermeister Willi Heider. Zunächst müssten rechtliche Dinge mit der Straßenverkehrsbehörde abgeklärt werden. Ob der Verkehrsversuch schon am Dienstag nach Pfingsten (30. Mai) beginne, müsse abgewartet werden. Im Ausschuss war die Linie, auf jeden Fall Erkenntnisse vor den Sommerferien zu erhalten.

Wie momentan auf dem Platz geparkt wird, berichtete Tobias Garstka von der IG Kürten. Demnach würden rund 55 Prozent alle r Parker nur kurz Anhalten und zum Bäcker gehen, 25 Prozent zum Rathaus. Etwa Dreiviertel aller Parker blieben nicht länger als eine Stunde mit ihrem Auto auf dem Platz. Allerdings gebe täglich etwa 15 bis 20 Fahrzeuge, die drei Stunden und länger auf dem Platz stünden, rund ein Drittel davon auch ganze Tage. Eine Nutzung als Parkplatz werde dem Areal nicht gerecht, sagte Garstka.

Begehung der Tiefgarage

Die Tiefgarage am Rathaus habe während der Stichproben immer freie Plätze gehabt. Mit Professor Dieter Prinz (Bürgeragentur) und den Planern habe es eine Begehung der Tiefgarage gegeben. Ergebnis: Die Öffnungszeiten (bislang montags bis donnerstags 7 bis 19.30 Uhr, freitags 7 bis 12.30 Uhr, Samstag und Sonntag geschlossen) sollten verlängert, die Beleuchtung verbessert werden. Anderweitig zugestellte Parkplätze sollten freigeräumt werden.

Von der CDU äußerte Frithjof Sempell, dass auf dem Platz auch Park-and-ride-Nutzer stünden. Sie würden durch die Veränderung beschnitten. Alternativen gebe es für diese Zielgruppen kaum. Einen Parkplatzmangel bestritt hingegen Bürgermeister Willi Heider. Freie Plätze seien im Umfeld des Rathauses vorhanden, und mit einem Lehrerparkplatz an der Olpener Straße gebe es bald weitere Möglichkeiten. Damit werde der Schulparkplatz entlastet.

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