Haushalte haben wieder WasserDer Rohrbruch in Kürten konnte gefunden und repariert werden

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Leitungswasser fließt in ein Glas, das in einem Spülbecken steht.

In Kürten kommt wieder in allen Haushalten Trinkwasser aus der Leitung.

Die Ortung der Schadensstelle war Detektivarbeit. Inzwischen arbeitet das Wasserwerk wieder im Normalbetrieb.

Der Rohrbruch, der seit Mittwochabend in Kürten Teile des Trinkwassernetzes lahmgelegt hat, ist lokalisiert und behoben worden. Tief unter einer Wiese an der Olpener Straße, nahe dem Abzweig zum Weiler Hägen, sei ein Rohr auf einer Länge von etwa drei Metern aufgerissen gewesen, berichtete der Technische Leiter des Wasserwerks Thobe Stürtz.

„Wir haben das Teilstück herausgeschnitten und erneuert“, sagte er. Donnerstagabend gegen 19 Uhr hätten auch die letzten sechs Kürtener Haushalte wieder mit Trinkwasser versorgt werden und das Wasserwerk zum Normalbetrieb zurückkehren können.

Die Suche nach dem Leck war Detektivarbeit

Was sich im Rückblick wie eine einfache Reparatur anhört, war eigentlich eine aufwendige Detektivarbeit. Wie berichtet, hatte das Team der Gemeindewerke mühselig nach dem Leck suchen müssen, nachdem Bürger gemeldet hatten, dass bei ihnen kein Wasser mehr aus dem Hahn komme.

Betroffen waren hauptsächlich die Bereiche ab dem Hochbehälter Hechelkotten bis zur Kreuzung Olpener Straße/Wipperfürther Straße: Hechelkotten, Olpener Straße und Hülsensteeg waren zeitweilig ganz ohne Trinkwasser. Anders als üblich, sprudelte das Wasser an der Stelle des Rohrbruchs aber nicht aus dem Boden, normalerweise das augenfälligste Zeichen einer Schadensstelle.

Boden wurde mit der „Horchglocke“  auf verdächtige Geräusche abgehört

Also musste man das Leck mühselig orten, indem man Stück für Stück Schieber in das Kürtener Wassernetz einsetzte und anschließend kontrollierte, ob sich der Wasserdruck veränderte. Bei einem rund 200 Kilometer langen Leitungsnetz eine langwierige Aufgabe, bestätigte Stürtz, der mit dem ganzen Team im Einsatz war.

Schließlich habe man das Leck auf einen Bereich an der Olpener Straße eingrenzen können. Da aber auch hier weit und breit kein Wasser zu sehen war, musste man die Gegend ablaufen, auf auffällige Veränderungen des Bodens – etwa Absackungen – achten, und mit der „Horchglocke“ das Erdreich auf verdächtige Geräusche wie Gluckern und Rauschen abhören.

Die Ursache für den Rohrbruch ist noch ungeklärt

Die Ursache des Rohrbruchs ist noch unklar. Es könne sich um Materialermüdung handeln, oder auch ungewöhnlichen Druck von oben, etwa durch schwere Landmaschinen, aber auch anderes. Klar ist allerdings: „Das Rohr war nicht ausreichend mit Sand verbaut und hatte direkten Kontakt zum Fels“, so Stürtz. Der Untergrund habe auch dafür gesorgt, dass das austretende Wasser in Gesteinsspalten versichert und nicht ausgetreten sei.

Nun ist ganz Kürten wieder am Netz. Gestern wurden noch Wasserproben entnommen, „rein vorsorglich“, wie Thobe Stürtz versicherte.

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