Auf-Abruf-Taxi„Efi“ fährt in Rhein-Berg nicht mehr mit London-Taxis

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Ein Efi-London-Taxi steht auf der Allee am Altenberger Dom.

Ausrangiert sind die schicken London-Taxi beim Auf-Abruf-Verkehr „Efi“ in Odenthal, Bechen, Dabringhausen und Teilen von Leverkusen.

Statt E-Autos werden vorübergehend Verbrenner eingesetzt. Es gibt Engpässe im Angebot, die Wupsi kündigt jedoch Besserungen an.

Ein Nachmittag irgendwo zwischen Bechen und Odenthal: Eigentlich sollte es leicht sein, jetzt in den Odenthaler Ortskern zu kommen. Schließlich gibt es seit mehr als einem Jahr einen ÖPNV-Zubringerverkehr, der auf Abruf zu einem dichten Netz virtueller Haltestellen kommt, Fahrgäste aufnimmt, die optimale Tour ihrer Ziele berechnet und zuverlässig und schnell dorthin bringt.

Doch es hapert bei „Efi“, so heißt das vom Verkehrsunternehmen Wupsi betriebene innovative On-Demand-Verkehrsmittel. Obwohl „Efi“ eigentlich bis 21 Uhr am Abend verkehren sollte, zeigt die App, über die das Taxi angefordert werden kann, an diesem Nachmittag lediglich die regulären Buslinien im Odenthaler Gemeindegebiet an. Offenbar kein Einzelfall, wie Leserinnen und Leser der Redaktion berichteten.

In den Randzeiten gibt es derzeit Probleme.
Kristin Menzel, Pressesprecherin des Verkehrsunternehmens Wupsi, in dessen Auftrag das Auf-Abruf-Taxis „efi“ betrieben wird

„In den Randzeiten gibt es derzeit Probleme“, sagt Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel auf Anfrage, kündigt zugleich aber an, dass kurzfristig Besserungen durch neue Schichtpläne der Fahrer des in Odenthal, Kürten-Bechen, Wermelskirchen-Dabringhausen sowie Teilen von Leverkusen fahrenden Verkehrsmittels in Sicht seien. Allerdings sind Lücken im Angebot nicht das einzige Problem des jüngst erst mit dem dritten Platz beim Mobilitätspreis.NRW ausgezeichneten Pilotprojekts.

So sind auch die komfortablen, barrierefreien London-Taxis aus der Efi-Flotte komplett verschwunden – und werden auch nicht zurückkehren, wie Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel auf Nachfrage bestätigt. Nachdem der erste Efi-Betreiber Clevershuttle, der das aus Fördermitteln des Bundes finanzierte Pilotprojekt zunächst für die Wupsi betrieben hatte, im vergangenen Jahr Insolvenz angemeldet hatte, seien die die London-Taxis zunächst noch weitergefahren.

Blick in ein London-Taxi mit Panoramadach.

Ausrangiert sind die schicken London-Taxi mit Panoramadach . . .

Ein Fahrer fährt eine Rampe an einem Efi-London-Taxi aus.

. . . und durchgängiger Barrierefreiheit beim Auf-Abruf-Verkehr „Efi“ in Odenthal, Bechen, Dabringhausen und Teilen von Leverkusen.

Eine Hand hält ein Handy vor einem Busfahrplan.

Auch bei der anfangs kinderleichten Bestellung der Nachfolgefahrzeuge per App gibt es aktuell Probleme.

Es habe jedoch Probleme mit der Reparatur und Ersatzteilen gegeben, so Menzel. Deshalb sei Anfang Januar übergangsweise der Efi-Betrieb mit einfacheren, nicht durchgängig barrierefreie Fahrzeuge sichergestellt worden.

Ersatzfahrzeuge mit konventionellen Verbrennungsmotoren unterwegs

Die Ersatzfahrzeuge hatten allerdings auch keinen Elektroantrieb mehr, sondern konventionelle Verbrennungsmotoren. Fördermittel sehe man dadurch aber nicht gefährdet, so die Wupsi-Sprecherin auf Nachfrage, da man mit den Verbrennungsmotoren-Fahrzeugen ja lediglich übergangsweise den Betrieb sichergestellt habe. Zwischenzeitlich gebe es auch wieder zwei barrierefreie Mercedes Sprinter in der Efi-Flotte – allerdings auch mit Verbrennungsmotor.

Ab März solle allerdings der gesamte Efi-Betrieb wieder auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden. Allerdings nicht mehr auf die London-Taxis mit Panoramadach. „Die neuen Fahrzeuge werden E-Vitos sein, also Kastenwagen mit E-Antrieb von Mercedes“, so Wupsi-Sprecherin Menzel.

Ende Oktober war bereits die App zur Efi-Bestellung gewechselt worden

Ende Oktober bereits hatte „Efi“ wegen des Wechsels auf einen neuen Betreiber nach der Insolvenz von Clevershuttle wie berichtet eine neue App erhalten, über die nun Bestellung und Bezahlung des Auf-Abruf-Taxis abgewickelt wurde. Damals hatte die Wupsi noch erklärt: „Ansonsten bleibt das Angebot unverändert, sowohl das Bediengebiet als auch die Bedienzeiten bleiben erhalten.“

Anfang des Jahres habe es dann jedoch einen erhöhten Krankenstand bei den Fahrern gegeben, erklärt Wupsi-Sprecherin Menzel auf Nachfrage die Einschränkungen beim Efi-Angebot. Mittlerweile sei jedoch nachgebessert worden. Am 1. März erfolge noch eine Umstellung des Schichtplans, danach sollten Engpässe behoben sein, so Menzel.

Efi war nach der Einführung ein Erfolgsprojekt mit steigenden Zahlen

Dabei war die Entwicklung des Pilotprojekts „Efi“ zunächst stets auf Wachstum aus. Noch nach der Erweiterung des Efi-Betriebsgebiets vom Odenthaler Gemeindegebiet auf Kürten-Bechen und Wermelskirchen-Dabringhausen im August seien die Fahrten um rund 25 Prozent gestiegen.

Nun gilt es zu schauen, wie es ab März weitergeht. Im Rahmen des Pilotprojekts, das durch den Bund gefördert wird, ist das Angebot zeitlich zunächst bis Ende 2024 befristet.

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