Jugendfestival Thalfahrt in OdenthalJugendliche im Parkour und auf der Himmelsleiter

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Kopfüber: Die jungen Sportler zeigten atemberaubende Übungen. 

Kopfüber: Die jungen Sportler zeigten atemberaubende Übungen. 

Odenthal – Ein Rückwärtssalto mit dem Fahrrad oder sich wie ein Ninja durch den Parcours hangeln. Das war nach drei Jahren Pause wieder auf dem Festival „Thalfahrt“ am Wochenende im Dhünntalstadion möglich. Der Verein Kulturspiegel Odenthal veranstaltet ansonsten jährlich das Sport- und Musikfestival, bei dem Kinder kostenlos Workshops in den Bereichen BMX, Scooter, Mountainbike, Parkourlaufen oder im Bogenschießen belegen können.

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Ab auf die Sprungrampe! 

Durch den Nieselregen am Samstagmorgen begannen die Workshops zunächst mit theoretischen Grundlagen. Doch sobald sich die Tröpfchen verzogen hatten, legten alle kräftig los. Die einen trauten sich auf den Ninja-Parcours, andere starteten mit Scootern und BMX-Rädern im Skate-Park.

Motivierte Teilnehmer

Die grauen Wolken konnten der Motivation und Freude der Teilhaber nichts anhaben. Die Kinder werden in den Workshops von professionellen Trainern angeleitet und abgesichert, versicherte Mitorganisator Uli Weber. Da sich das Organisationsteam in der Ausrichtung des Festivals „immer wieder neu erfinden“ wolle, habe es 2019 eine Kreativpause gegeben. Danach kam Corona dazwischen. Aber nun sei das Team, welches über die Jahre von fünf Personen auf 20 angewachsen sei, froh wieder loszulegen. Etwa 150 Kinder hätten sich für die Workshops angemeldet.

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Mit dem Roller springen 

Neuheiten in diesem Jahr waren das Backflip-Training sowie ein Ninja-Parcours nach dem Vorbild der European Ninja League. Mirko Künstler, Parkour-Trainer, blickt am Samstagnachmittag stolz auf den Fortschritt der Kinder zurück. Die Kinder hätten sich gegenseitig angespornt, und die Sicherheit in den Bewegungen hätte sich sehr verbessert. Dabei gibt es zwei Typen, wie der Parcours angegangen wurde. Typ Vollgas, der sich auch mal „volle Möhre“ hinlegt und Typ Vorsicht.

Doch mit etwas Übung näherten sich alle der goldenen Mitte: Mutig, aber mit Bedacht probierten sie jedes Hindernis aus. Am Ende stand ein Contest, in dem geschaut wurde, wer die meisten Hindernisse hintereinander überwinden kann. Alle schaffte als einziger der junge Phil. Er selbst sei schon einmal bei der European Ninja League angetreten. Sein Lieblings-Hindernis sei die sogenannte Himmelsleiter: Eine Klimmzugstange liegt in zwei Kerben. Während man an der Stange hängt, muss man probieren, die Stange mit Schwung eine Kerbe höher zu bringen. Umso höher, desto besser. Doch dies erfordert Kraft und Geschick, um die höheren Kerben zu treffen.

Auch im Skate-Park ging es heiß her. Am Nachmittag übten die Kinder und Jugendlichen, was sie am Morgen in den Workshops gelernt hatten. Lennox, Felix und Finn feuerten sich gegenseitig bei ihren Tricks in der Halfpipe an. „Allez hopp“ und der Scooter wird in der Luft herumgewirbelt. Lennox überzeugt mit einem double Tailwhip: die Standfläche des Scooters dreht sich im Sprung zweimal um die Lenkachse. Finn legt gekonnt mit einem Kick-Less nach: die Standfläche des Scooters dreht sich ebenfalls, doch wird durch den Schwung des Lenkers noch in der Luft in die andere Richtung zurückgedreht. Voraussetzung, dass ein Trick „geschafft“ ist, ist das man wieder mit den Füßen auf der Standfläche landet. Ansonsten muss er erneut probiert werden.

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Steile Hänge sorgten für Nervenkitzel. 

Felix braucht ein paar Versuche, um den schwierigen Kick- Less 180 sicher zu landen: Während der Kick-Less durchgeführt wird, drehen sich Fahrer und Scooter um 180 Grad, um entgegen der Fahrtrichtung zu landen. Während die Erfahrenen allerhand Tricks vorführen, schaute der jüngere Max gespannt zu und übte fleißig.

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Spannung im Parkour 

Am Abend fand ein Contest für Scooter- und BMX-Fahrer statt. Doch das Material wollte einem Fahrer einen Strich durch die Rechnung machen. Die Kette von Marlons BMX war gerissen, das Rad blockierte, und er machte einen Abgang über den Lenker. Bis auf ein paar Schrammen sei aber nichts passiert, sagte er. Nur die Kette musste so schnell wie möglich wieder repariert werden. Man half sich gegenseitig mit Werkzeug und so war das Rad nach etwas Bastelei wieder einsatzbereit. Mit einem 180-Tail-Whip, das Hinterrad wird in der Luft einmal um die Lenkachse geschwungen und man dreht sich zusätzlich, wird die Reparatur für gut befunden.

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2023 wird das Festival wieder stattfinden, versicherten die Organisatoren.

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