OdenthalGrüne fordern vergeblich neuen Standort für Schulcontainer

Schon 2018 mussten Bäume auf dem Campus gefällt werden. Damals aber wegen der Eschenkrankheit.
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Odenthal – Eigentlich war alles schon in trockenen Tüchern, der neue Standort für die Unterrichtscontainer auf dem Schulcampus gefunden, die möglichst bald die durch die Flut heimatlos gewordenen Jungen und Mädchen der Grundschule Odenthal aufnehmen sollen.
Der entsprechende Ratsbeschluss wurde im Dezember gefasst, die Verwaltung legte ihre Planung vor, die ersten Vorarbeiten auf dem Gelände stehen an, die Zeit drängt. Da legte die Fraktion der Grünen überraschend einen Dringlichkeitsantrag auf den Tisch, um doch noch einmal neu über einen anderen Standort zu beraten.
Die Grünen hatten das Areal selbst vorgeschlagen
Kurioserweise hatten ursprünglich die Grünen in der entscheidenden Sitzung das nun wieder infrage gestellte Grundstück selbst vorgeschlagen. Allerdings, so der Vorsitzende Norbert Dörper, „wurde das Gelände „ziemlich plötzlich aus dem Hut gezaubert“ und man habe erst später erfahren, dass dort wertvolle Bäume für die Containerbauten gefällt werden müssten.
Konkret nannten die Grünen in ihrem Antrag fünf mehr als 100 Jahre alte Eichen, drei mehr als 60 Jahre alte Buchen und rund 20 weitere große Bäume, die man vor der Säge retten wolle.
Der neue Standort könnte die Sanierung des Stadions gefährden
Als neuen Container-Standort schlugen die Grünen den Parkplatz an der Skate-Anlage des Dhünntalstadions vor. Das brachte besonders Dr. Heinz-Hubert Fischer (CDU) in Rage. Er befürchtete zeitliche Verzögerungen und somit eine Gefährdung der geplanten und nun endlich auch beschlossenen Sanierung des Dhünntalstadions.
Die soll nämlich bis 2025 abgeschlossen sein, um das vom Bund zugesagte Geld zu erhalten. „Wir gehen hier leichtfertig mit der Förderung für das Dhünntalstadion um und lassen die Interessen des Sports dann wieder einmal hinten runter fallen“, kritisierte Fischer im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales.
Die Fristverlängerung müsste gut begründet werden
Vorsorglich hatte die Verwaltung beim Fördergeber nachgefragt, ob eine Fristverlängerung notfalls machbar sei. Wohlbegründet sei dies offenbar möglich, referierte Verwaltungsmitarbeiter Christoph Hagen das Ergebnis. Der Grund wäre in diesem Fall der Flutschaden.
Es bestehe also die Möglichkeit, „die Bäume zu retten, ohne das Schulvorhaben und die Sanierung des Dhünntalstadions zu gefährden“, fasste Sonja Tewinkel (Die Grünen) daher zusammen.
Die Eltern brauchen Planungssicherheit
Die anderen Fraktionen waren allerdings nicht zur Rolle rückwärts bereit. Dr. Jörg Friedhofen (FDP) und Sandra Saidowski (CDU) betonten, dass die Eltern der Grundschüler Planungssicherheit benötigten, andere verwiesen auf den Zeitdruck sowie auf den Zustand der Bäume. „Die scheinen so erhaltenswert gar nicht zu sein“ sagte Dagmar Messer (SPD), nach eigener Begutachtung.
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Am Ende zogen die Grünen ihren Antrag zurück. Entscheidungsbefugt wäre ohnehin nur der Odenthaler Gemeinderat gewesen. Und der hätte dafür zu einer Sondersitzung noch im Monat Februar zusammentreten müssen, um sich die Option der Baumfällungen vor der Brutsaison ab März offen zu halten.